Du fühlst dich nicht mehr wohl.
Es ist so still,
Ohne all die fahrenden Autos.
Ohne die laute Musik im Appartement unter dir.
Ohne die wütenden Streitereien des Ehepaares über dir. Du hörst nur einige Vögel, welche dir in der aufgehenden Sonne einen guten Morgen wünschen.
Nie hast du dies wahrgenommen.
Doch nun ist es das einzig laute Geräusch.
Du ziehst dich an.
Aber wozu?
Wozu dich anziehen, wenn dich eh' kein Mensch sieht?
Wozu dich anziehen, wenn es warm genug ist, gleich nackt raus zu gehen?
Du siehst ein, wie unsinnig das doch ist.
Trotzdem ziehst du dich an.
Aus Gewohnheit.
Du isst etwas.
Du denkst darüber nach, was denn wäre, wenn es bald kein Essen mehr gäbe.
Es ist schließlich niemand mehr da, welcher das Getreide anbaut, erntet.
Es siebt, das fertige Getreide zum Müller bringt, um es zu Mehl verarbeiten zu lassen.
Aus diesem Mehl dann essbare Lebensmittel herzustellen.
Danach gehst du nach draußen.
Du erwartest viele tote Menschen .
Doch es ist niemand da.
Nur vereinzelnd ein paar Tauben, welche auf der Suche nach einen Frühstück sind.
Die Autos, welche vor wenigen Stunden noch befahren wurden, stehen leer mitten auf der Fahrbahn.
Du gehst durch die leere Stadt.
Lauschst auf jedes Geräusch.
Den Wind, welcher einige Zeitungen zum rascheln bringt.
Das heisere krächzten der Tauben, welche verwirrt umherfliegen.
Du wanderst ein paar Stunden umher.
Siehst dir die Stadt an.
Gelassen, ruhig, entspannt.
Nicht gehetzt, wie sonst immer.
Du gehst in einige Läden. Manche Kassen stehen auf.
Wahrscheinlich wurden sie gerade genutzt, als die Menschheit verschwunden ist.
Langsam wird es dunkel.
Stockdunkel.
Keine Straßenlaternen, welche sonst immer gegen 21:30 eingeschaltet werden.
Keine Autoscheinwerfer, welche sonst die Stadt in umherflitzendes Licht versetzen. Keine leuchtende Werbung, welche einläd in der nächsten Bar ein kleines Bier zu trinken.
Du fröstelst.
Schließlich läufst du nur in einem T-Shirt und einer kurzen Hose herum.
Du beschließt nach Hause zu gehen.
Auf dem Weg kommst du an einem Bäcker vorbei.
Du nimmst dir ein Brötchen mit.
Du isst es auf dem Weg, um deinen knurrenden Magen ruhig zu stellen.
Du kommst zu Hause an.
Verwirrt und erschöpft.
Du beschließt schlafen zu gehen.
Morgen wirst du dir Gedanken machen, wie es nun weitergeht.
Du schläfst ein.
Kein Geräusch hindert dich daran.