Kapitel 1

67 8 9
                                    

Alles dreht sich und mir wird schlecht. Ich spüre seine Finger auf meinem Rücken, wie sie mich streicheln. Ich versteife mich unter seinen Berührungen. Ich denke daran, dass ich mich wehren sollte, doch dann tut es nur noch mehr weh. Dann wird er mich schlagen oder wieder in diesem kleinen Käfig sperren, und dann muss ich wieder eine Woche lang hungern. Ich will aber diesen Hunger nicht spüren. Ich will auch nicht wieder eingesperrt sein. Aber am wenigsten will ich seine Finger auf meiner Haut spüren. Also fange ich an mich zu winden unter seinen Berührungen "Hör auf dich zu wehren, Luisa! Hör auf, ich weiß dass du mich willst! Du bist eine kleine Schlampe und das weißt du auch. Ich bin der einzige der dich deswegen auch immer Lieben wird. Ich bin und bleibe der einzige. Hast du das verstanden, Luisa?" er schreit mich an und packt meine Handgelenke und zieht sie nach oben.
Er kommt mit seinem Gesicht ganz nah an meins, ich drehe den Kopf nach links und rechts um seinem Gesicht zu Entkommen. Doch es nützt nichts.
Er holt aus seiner Tasche ein kleines Seil. Ein Seil mit Blut. Ich kenne dieses Seil, denn es ist mein Blut.
Er bindet meine Hände über dem Kopf zusammen und befestigt sie am Gerüst des Bettes. Nun bin ich gefesselt, ihm ausgeliefert. Bin ganz alleine.
Panik durchströmt meinen ganzen Körper. Ich will mich losreißen, doch das Seil, es tut so weh!
Ich sehe keine Lösung mehr, ich bin ihm hilflos ausgeliefert.
"Mommy! Mommy! Mooommy!" ich schrie nach meiner Mommy aber sie kam einfach nicht.
Wo war sie? Warum kommt sie nicht ihrem kleinem Mädchen helfen?
War ich ihr egal?
Jetzt schrie ich umso mehr, aus Angst, dass er meiner Mommy weh getan hat!
"Wo ist meine Mommy? Was hast du mit ihr gemacht?" will ich ihn anschreien, doch es geht nicht ich habe zu große Angst.
Als er sich am meiner Hose zu schaffen macht, fange ich an mit meinen Füß nach ihm zu treten. Doch es scheint ihm nicht zu stören. Als auf einmal alles schwarz vor meinen Augen wird und jemand mich an den Schuldnern packt.
"Lu wach auf!" schrie mich jemand an. Aber ich werde die Augen nicht öffnen, wenn ich das tue, werde ich sein Gesicht wieder sehen müssen und vielleicht löst sich ja grade alles auf und ich muss nur die Augen zulassen und es über mich ergehen lassen, dann wird alles aufhören.
Also versteife ich mich und kneife die Augen ganz fest zu.
"Luisa jetzt wach auf! Ich bin es Kevin, hier bin ich nicht ER. Komm mach die Augen auf! Es war nur einer dieser Beschießenden Träume!" sagte jemand zu mir, doch was wenn mich jemand reinlegt und es doch ER ist?
"Na los, komm, mach sie auf!" sagte die Person jetzt viel sanfter zu mir und strich mir über die Wange.
"Ich sage jetzt etwas auf und dann sprichst du es nach okay?" ich antwortete nicht aber er hielt es wohl für ein ja, denn er fing an etwas auf zusagen. Doch ich bekam nicht ganz mit was er sagte, ich war voll in meinen Gedanken abgetaucht.
Als ich hörte was er da aufsagte, schnappte ich hörbar nach Luft und riss die Augen blitzschnell auf.
Es war Kevin, der mich mittlerweile in Arm hielt.
Ich spürte die Tränen in meinen Augen brennen und hielt sie erst gar nicht zurück.
Aus meiner Kehle kamen tiefe schluchzer und Kevin drückte mich nur noch fester an sich.
"Glaube nicht an das was war, sondern an das was kommt, glaube an DICH!" flüsterte ich ganz leise und lasse eine letzte Träne auf meine Wange fallen.
Ich löste mich aus Kevins Umarmung und er sah mich aufmunternt an, denn er wusste, das wenn ich Mitleid sehen würde, könnte ich ihn nicht ansehen, denn mit Mitleid konnte auch nichts besser werden, deswegen mochte ich es auch nicht.
"Ist alles wieder okay?" fragte Kevin mich nach ein paar Minuten und ein kleines lächeln umspielte seine Mundwinkel.
"Ja mir geht es wieder gut aber ich bin noch total müde. Ich glaube ich schlafe besser erstmal wieder" sagte ich und erwiderte sein lächeln.
"Das ist schön, ich gehe duschen und danach fahre ich zum Campus ich muss mein Seminar tauschen. Ich habe ausversehen das falsche gewählt" er lachte und grinste mich Jungenhaft an, wendete sich zum gehen um. Doch ich hielt ihn auf.
"Kevin?" fragte ich leise.
"Mh?" antwortete er und drehte sich zu mir um.
"Danke" sagte ich zu ihm, sah in seine immer türkis leuchten Augen und Umarmte ihn. Behutsam schob er mich von sich, so das er mir in die Augen sehen kann.

"Bedank dich nicht immer Lu. Ich brauche kein Danke, das weißt du genau!" er schloss mich in seine Arme. Ich wusste das er es nicht mochte, wenn ich mich immer wieder bei ihm Bedanke.
Machmal da regt ihm das alles sogar richtig auf, weil ich mich gerne bei ihm für alles bedanke.
Doch ich weiß gar nicht wie ich ihm richtig danken soll, für das alles was er für mich getan hat und was er noch alles für mich tun würde.
Ich möchte ihm gerne meine Gefühle sagen, doch das geht nicht, wenn man keine hat.
Also werde ich es mit Danke sagen.
Und zwar so oft ich es nur kann.
"Danke" sagte ich jetzt noch mal nur um ihn zu ärgern.
Das bemerkt er natürlich sofort und schubst mich von sich weg, so dass ich aufs Bett falle.
"Das bekommst du zurück!" sagte er lachend und fing an mich durch zu kitzeln. Ich muss so herzhaft lachen, das ich alles um mich herum Abschalte und es nur mich und Kevin gibt.
Ich habe schon Bauchschmerzen vom lachen und Luftnot.
"Gnade Kevin, Gnade!" schreie ich lachend.
Ich kann nicht mehr und muss unbedingt wieder Luft holen.
Als Kevin aufhört hole ich so tief ich kann Luft. Aber ich ahne schlimmes, denn Kevin grinst mich mit so einem wissenden grinsen an, so als wen er etwas vorhätte nur was?
Auf einmal lässt Kevin sich auf mich fallen und drückt mich mit seinem ganzen Gewicht in die Matratze.
"Kevin!" lache ich und huste ich gleichzeitig, weil ich keine Luft bekomme.
"Das hast du davon, wenn du mich reizt, sowas lasse ich doch nicht auf mich sitzen!" lacht er mit einem frechen Grinsen, was ihn so jung aussehen lässt.
"Du schwer Gewicht, erdrückst mich grade! Außerdem reizte ich dich total gerne" sage ich und muss lachen, weil er das Gesicht verzeiht und mir die Zunge rausstreckt.
Er erhebt sich von mir und dreht sich zum gehen um.
"Ich muss jetzt echt duschen, sonst komme ich ja nie dazu" sind seine letzten Worte.
Als ich alleine bin krabbel ich zurück unter die Decke.
Als ich die Augen schließe fängt mein ganzer Körper an zu zittern.

Ein Badboy Für Immer.?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt