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And the cold which wrapped my heart, should enclose the world in everlasting ice. Nobody can escape from me. Close your eyes, and let the cold take you.
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Der Himmel hatte eine dunkle Färbung angenommen, keine Wolken waren mehr zu sehen und Welt wurde still. Leblose Gestalten lagen auf dem Boden, die Haare wie schmutzige Fächer unter ihren Köpfen ausgebreitet. Diese lebten noch, im Gegensatz zu den Bewohnern der Stadt. Eine Person, wohl ebenfalls ein Engel, stand noch und blickte zu ihm hinauf, die Augen folgten den Bewegungen seiner Flügel, einer strahlend weiß und mit Federn bestückt, der andere eiskalt und durchscheinend. Mit seinen dunklen Augen besah er sich den Mann am Boden. Er hatte rotes Haar und ebenfalls zwei Flügel, die aus seinem Rücken hervorbrachen. Etwas an diesem Mann kam ihm bekannt vor, doch selbst wenn er ihn kennen würde, leben lassen konnte er ihn nicht. Er hatte zu viel gesehen.
Mit einem Kampfschrei stürmten die Leute der Stadt auf die Angreifer zu, wurden jedoch ohne weiteres aus dem Weg geschleudert. Eine Welle aus dunkler Magie hatte die Ebene ergriffen und den Menschen das Leben geraubt, während eine Schicht aus Eis langsam über den Boden kroch und alles erfror, was in seinem Weg blieb. Die Verteidiger der Stadt standen keine Chance, sie konnten nicht überleben, aber es wäre auch überraschend gewesen, wenn diese Bauerntölpel etwas gegen ihn hätten ausrichten können.
»Wer seid ihr?«, rief der Engel vom Boden aus. Etwas Eis brach von seinem Flügel und fiel zu Boden, klirrend zerbrach er, nicht unweit eines jungen Mädchens, die das Bewusstsein verloren hatte. »Der Name lautet Rekai Atherion, werter Freund. Jetzt schuldet ihr mir euren Namen.« Rekai ließ sich etwas zu Boden gleiten, blieb jedoch in gewissen Abstand zu dem Fremden. Der Mann presste die Lippen zusammen, dann verengten sich seine Augen und die Federn an seinen Flügeln spreizten sich kurz. »Raphael Aarin.« Rekai deutete eine Verbeugung an, dann setzte er ein falsches Lächeln auf.
»Alle hier sind dem Tode geweiht, lasst niemanden am leben!«, rief er aus und seine Scharen fingen an laut zu jubeln. Die kleinen Goblins waren schnell auf seine Seite gewechselt und so lange er ihnen gab, was sie benötigten: Nahrung und das Abschlachten der Schwachen. Es waren solch einfache gestrickte Kreaturen, dass es schon beinahe zu einfach war. »Und nun lauft, lauft und hinterlasst eine Spur aus eurer Tobsucht und eine reiche Belohnung wird euch erwarten, wenn alles nach Plan läuft!« Die Goblins schwangen ihre Keulen, Kurzschwerter, Äxte und Hämmer und bevor er etwas sagen konnte, waren sie vorangestürmt und hatten den magischen Schutz durchbrochen, der sie vor den Augen der Menschen verborgen gehalten hatte.
Rekai wartete nicht darauf, dass der Engel mit dem Namen Raphael etwas tat, sondern schleuderte ihm eine Welle aus Eismagie entgegen, die jeden normal Sterblichen sofort erstarren lassen hätte. Mit flinken Bewegungen sprang Raphael aus dem Weg und breitete dann seine goldenen Schwingen aus, die ihn in die Luft trugen. Die rechte Hand des Engels leuchtete in einem hellen Licht, danach trug er eine goldbesetzte Klinge mit einem verzierten Griff zwischen den Fingern. Ohne irgendwelche Worte zu verlieren, stürmte er auf Rekai zu und versuchte ihn mit der Klinge zu erstechen. Mit emotionsloser Miene wich er dem Schlag jedoch aus und glitt dann auf den Boden, Raphael dicht hinter sich.
Die Klinge schnitt durch Rüstung, Haut und Fleisch und brach den Knochen, bevor sie wieder herausgezogen wurde. Reste des nun auf den Boden fallenden Körpers waren am Metall geblieben, doch darum kümmerte er sich nun recht wenig. Weitere fliehenden Menschen würden ihr Ende mit diesem Schwert finden, sowie dutzende vor ihnen. Die Goblins zu seiner linken Seite hatten, obwohl er es verboten hatte, einige kleinere Häuser angesteckt, die nun dichten, schwarzen Rauch in den Himmel stießen. Er versuchte ihn nicht einzuatmen und seinen Blick abzuwenden.
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Spiegelkinder
FantasyIn der magischen Welt Falinde herrscht seit Jahrhunderten bereits Frieden. Dies haben die Einwohner den Schülern der Spiegelakademie zu verdanken, der großen magischen Schule, die jedes magische Wesen aus Falinde aufnimmt und ihm lehrt, seine Magie...