präsentiert von: Rollenspiele, blackxsis und dreams_in_wonderland
(Diese drei haben sich zusammen gesetzt und mit Hilfe ihrer Charaktere gezeigt, dass die Gefahr überall lauern kann, man ihr aber stets trotzen wird, wenn man als Gruppe zusammen arbeitet.)
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Vom Meer her wehte ein salziger Wind zum Hafen hinüber und verband sich mit dem Gestank der vielen Fisch- und Krabbenstände, die in dieser Gegend nur unschwer zu übersehen oder gar zu überriechen waren. Zu Ufer lagen mehrere Schiffe, von denen manche Giganten, andere lächerlich klein waren und durch ihre Flaggen und Figuren die Herkunft des Besitzers verrieten. Zur Mittagsstunde war immer am meisten los und ein ständiger Betrieb herrschte beim Auf - und Abladen der vielen Waren und Güter, die größtenteils aus Gewürzen und Stoffen bestanden. Gerade legte die Marry Ann, ein kleines, nicht allzu groß beachtetes Boot, am Ufer an. Es waren nicht allzu viele Personen an Bord. Ein paar kräftige Seemänner, fünf Mitreisende, davon zwei weiblich, drei männlich und ein kleiner, gedrungener Kapitän mit schwarzem, strubbeligen Vollbart. Evelyn, die jüngste und dazu noch kleinste der Passagiere, stritt sich zu diesem Zeitpunkt gerade angeregt mit einem der Seemänner. Dieser war ein Kopf größer als sie und verschränkte genervt seine Arme vor der Brust. „Red keinen Stuss, rothaarige Göre!", ermahnte er sie zischend und schaute ihr vorwurfsvoll in die Augen. „Unsere Verspätung ist doch allein deine Schuld, E-vel-ien. 'Rothaarige bringen Unglück', ich hatte es doch gleich gesagt, aber niemand hat ja auf mich gehört. Ein Wunder, dass wir überhaupt heil angekommen sind! Nimm dein Gepäck und scher dich zum Teufel damit." Mit Schwung drehte er sich von ihr weg, um sich an die anstehende Arbeit zu machen und seinen Frust daran herauslassen. Rot vor Zorn wandte sich auch Evelyn ab, zischte dem Mann aber noch leise „Alkoholiker" hinterher. Hätten die nicht so viel gesoffen, wären sie wahrscheinlich sogar zu früh angekommen. Pah!
Bei der ganzen Wut und dem Geschreie hatte sie fast das ganze Wasser - vor ihr, hinter ihr unter ihr, überall - vergessen und ihr wurde wieder mulmig zu mute. Sie hasste Gewässer. Ob Seen, Teiche, Flüsse oder Sümpfe - allen voran das Meer. Es glich schon einem Wunder, dass sie es überhaupt in Erwägung gezogen hatte, eine Seefahrt zu unternehmen. Zugegeben: Sonderlich angenehm und wirklich freiwillig war es nicht von statten gegangen. Und dann war da noch diese Sache mit der Verspätung. Sie hätte schon eine Stunde vorher ankommen sollen. Man wartete auf sie. Ja, verdammt und wie man schon auf sie warten musste! Evelyn beschleunigte ihre Schritte und eilte schnellstens an Land. Suchend schaute sie sich um und hielt Ausschau nach einem gewissen Jonathan und einer Zoey, die hier auf sie warten müssten, um sie abzuholen. Eigentlich. Doch sie konnte diese einfach nicht entdecken. Ob es an dem unübersichtlichen Gedränge hier lag, oder daran, dass ihr immer noch ein wenig übel war, wer weiß. Dabei war sie sogar zu spät...
Der Platz indes befüllte sich immer mehr mit Menschen und anderen Wesen und Evelyn wurde oftmals zur Seite gedrängt, weil sie im Weg stand. „Hey, mach Platz da", rief ihr plötzlich ein kleiner Junge entgegen, welcher einen mit Fischen beladenen Wagen hinter sich herzog. Argwöhnisch betrachte er sie, während sie beiseite trat. „Du willst hier doch nicht den ganzen Tag stehen, wa?", fragte er und ging an ihr vorüber. „Hmmm..." überlegte sie stirnrunzelnd. „Es kann nicht schaden, mich ein wenig umzusehen"... Mit diesen Worten schritt sie los.
Je weiter sie sich von der Menschenmenge entfernte, desto ruhiger wurde es. Die Häuser waren eng aneinandergereiht und viele kleine Gassen gingen von der Hauptstraße ab. Sonst aber war die Gegend hier schon schön. Die Wege waren hier sogar allesamt gepflastert, ausgenommen von den kleineren Gassen, und die Häuser an sich sahen schon nobel aus. Musste wohl ein reicheres Viertel sein. „Hilfe, Hilfe...Helft mir doch!", erscholl plötzlich ein schriller, eindeutig weiblicher Schrei aus einer der Gassen heraus und machte sie aufmerksam. Was war da nur los? Hilfsbereit gestimmt und all' ihre guten Vorsätze - nicht vom Weg abzukommen, sich nicht in Gefahren zu stürzen und so weiter - vergessend rannte Evelyn schnell in die Gasse, wo sie die nach Hilfe schreiende Frau vermutete. „Na wen haben wir denn da?", fragte sie jemand verächtlich und schritt aus dem Schatten heraus auf sie zu. Es war ein junger Mann, kräftiger Statur mit buschigen Augenbrauen, die einem sofort ins Auge stachen. Neben ihm waren ein paar andere Männer, wohl seine Begleiter, und in seinen Armen war eine Frau. Eine Frau, die lächelte - zynisch, schadenfreudig - und kein bisschen mehr schrie oder nach Hilfe rief. „Was?", erwiderte Evelyn sichtlich verwirrt und schaute zur Frau, zum Mann, dann wieder zur Frau; langsam verstand sie. „Du...!", fing sie an, doch die Frau unterbrach sie: „Ja ich, Schätzchen.", erwiderte diese mit süßlicher Stimme. „Ich brauche eigentlich gar keine Hilfe, wie du sicherlich schon erkannt hast... du dann wohl schon eher. Das hier ist eine Falle und du bist hineingetappt. Wolltest wohl den Helden spielen, was? Tztztz." Langsam kamen sie und die anderen näher und umkreisten Evelyn. Diese wurde wütend: "Da möchte man einmal helfen! Elendige Banditen", zischte sie und hob ihre Hände. Kleine, rötliche Feuerbälle sprühten hinaus und flogen in die Richtung der Bande,. Doch das nützte nichts. Sie prallten einfach ab, was Evelyn noch wütender machte. Und wütender und wütender und ... „Also wirklich. Muss das jetzt sein?" Waren die letzten Worte, die sie hörte, bevor sie sich in einen Drachen verwandelte.
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Spiegelkinder
FantasíaIn der magischen Welt Falinde herrscht seit Jahrhunderten bereits Frieden. Dies haben die Einwohner den Schülern der Spiegelakademie zu verdanken, der großen magischen Schule, die jedes magische Wesen aus Falinde aufnimmt und ihm lehrt, seine Magie...