SIEBEN

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MANUEL

Ich weiß nicht, warum ich aufgewacht bin. Vielleicht waren es die Sonnenstrahlen, vielleicht aber auch einfach die Tatsache, dass ich genug geschlafen habe. 

Vielleicht war es aber auch ein Geräusch, das ich mir einbilde gehört zu haben.

Auf alle Fälle bin ich wach und könnte mir schon wieder eine Ohrfeige geben. Immer und immer wieder mache ich mir den gleichen Vorsatz und jedes Mal wieder breche ich ihn. Das ist wahrscheinlich auf der Grund, warum ich mir nie die Mühe mache, mir an Sylvester Vorsätze zu machen.

Mein Kopf pocht wie wild und die Tatsache, dass ich mich nicht mehr erinnern kann, was gestern Abend passiert ist, macht es nicht besser, viel mehr schlimmer.

Aber anders betrachtet, was soll schon passiert sein? Es war einfach eine Party, wie jede andere auch. 

Ich versuche mich davon zu überzeugen, aber irgendwie sträubt sich mein Kopf dagegen und tief in mir drinnen spüre ich, dass etwas passiert ist, was man nicht einfach so vergessen kann.

Ist ja auch egal, ich sollte mir keine Gedanken darüber machen, wenn es wirklich wichtig war, dann wird es mir schon wieder einfallen.

Quälend schlage ich die Decke zur Seite und steige aus dem Bett. Kurz lasse ich den Blick durch den Raum schweifen und werde dadurch auf etwas aufmerksam.

Warum um alles in der Welt sind meine Klamotten wild im Zimmer verstreut? Eine Tatsache, über die ich mir keine weiteren Gedanken mache, stattdessen ziehe ich mich an.

Als ich die Tür öffnen will und diese verschlossen ist, fällt mir ein, dass ich, warum auch immer, zugesperrt habe und der Schlüssel in meiner Hosentasche ist. 

Herr Gott nochmal, die Kopfschmerzen sind ja abartig.

Ausgelaugt schlürfe ich den Gang entlang und schlage dann, nachdem ich die Treppe nach unten gegangen bin, den Weg zur Küche ein.

Sobald in den Raum gegangen bin, bemerke ich erst, wie niedergeschlagen die Stimmung ist. Eigentlich hätte es mir schon früher auffallen sollen, dass keine lebhaften Gespräche bis nach draußen hörbar sind und dass die Tür geschlossen ist, warum auch immer.

Noch bevor ich darauf eingehen kann, was allen die Sprache verschlagen hat, klopft mir jemand auf die Schulter und als ich ein 'Morgen, Mann' höre, bemerke ich, dass es Patrick ist, der nach mir zur Küche rein gekommen ist. 

Ein heißeres 'Morgen' kommt auch aus meinem Hals raus.

Das hat mir gerade noch gefehlt, dass meine Stimme angeschlagen ist.

"Morgen zusammen.", richte ich mich nun auch an die anderen im Raum, doch ich bekomme keine Antwort.

Langsam lasse ich meinen Blick nun konkret zum Tisch schweifen und werde auf Julias Blick aufmerksam.

Was ist denn jetzt ihr Problem, warum schaut sie mich so an?

Etwas unsicheres liegt in ihrem Blick und schnell senkt sie wieder ihren Blick, als sie bemerkt, dass ich Blickkontakt mit ihr aufgebaut habe.

Ich räuspere mich und als immer noch keiner den Anstand macht etwas zu sagen, bediene ich mich einfach am Glasschrank und fülle mir ein Glas Leitungswasser ein.

"Ich nehme mir noch eine Apirin, Lisa.", kommentiere ich mein Handlen, als ich mich an der Schublade darunter auch noch bediene.

"Klar, fühl dich wie zu Hause."

Über das Vorwurfsvolle in ihrere Stimme mache ich mir keine Gedanken. Was ist die denn jetzt so pissig, nur weil ich mir eine Kopfschmerztablette genommen habe?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 11, 2015 ⏰

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The only one | { Manuel Neuer }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt