four

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Eine Woche lang trug ich die selbe Unterwäsche.
Natürlich, wusch ich sie jeden Abend und in der Früh, als sie trocken war, zog ich sie wieder an.
Und eine Woche lang hatte ich weder etwas von Alec noch etwas von den anderen Monteiros gehört.
Ihr könnt euch also vorstellen wie ich langsam durchdrehte.
Ich konnte das Zimmer nicht verlassen und hatte nur Aussicht auf einen verdammten Wald.
Weglaufen war also auch keine Alternative, da ich keine Lust hatte Frischfleisch für Wölfe und Bären zu sein.
Jay kam jeden Morgen, jeden Mittag und jeden Abend ins Zimmer und brachte mir Essen.
Wieso hatte mich Alec überhaupt mitgenommen?
Damit ich in diesem Zimmer verrotte?
Als Jay am Mittag wieder ins Zimmer mit einem Tablet kam, ergriff ich die Initiative.
"Jay?", sprach ich ihn an, weshalb er mich interessiert ansah.
Es war das erste Mal, dass ich mit ihm redete und mit reden meine ich nicht, dass er mir irgendwelche Befehle erteilte und ich gehorchen musste. "Ehm.... ich bräuchte Unterwäsche. Man hat mir nichts eingepackt", zwang ich mich zu sagen.
Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit und er nickte nur bevor er das Zimmer verließ.
Ich pustete gelangweilt Luft aus meinen Lippen ehe ich anfing zu essen.

Am Abend als es wieder klopfte, erwartete ich Jay, doch zu meiner Überraschung kam Alec mit zwei Tüten ins Zimmer.
Er legte eine auf meinen Schoß und die andere nahm er zu sich als er sich auf das Bett setzte.
Ich beäugte misstrauisch die pinke Victoria Secrets Tüte während ich mir  auf die Innenseite meiner Wange biss. Alec versuchte sich das Grinsen zu unterdrücken, welches bei ihm jeden Moment ausbrechen würde.
Ohne etwas zu sagen, stand ich auf und lief ins Bad.
Nachdem ich die Tür abgesperrt hatte, setzte ich mich auf den Rand der Badewanne und packte das Zeug aus.
Holy Moly.
Meine Wangen wurden unwirklich rot als ich die Unterwäsche betrachtete.
Sie war schön, das konnte ich nicht bestreiten aber es war eher etwas, was man trug um jemanden zu verführen.
Die Unterteile waren nur aus Spitze und die Push-up BHs waren auch mit Spitze detailliert worden.
Was hatte er sich dabei gedacht? Dass ich die Wäsche vor ihm tragen würde?
Als ob.
Kopfschüttelnd zog ich das schwarze Paar an und legte die anderen wieder in die Tüte.
Ganz angezogen, lief ich ins Zimmer. Alec saß immer noch auf dem Bett und aß von einer asiatischen Take-Away Box.
Unsicher setzte ich mich neben ihn, wobei ich den Augenkontakt mied.
Sollte ich mich bedanken?
Nah. Schließlich hatte der Wichser mich entführt und meine Brüder abgeschoben.
Er überreichte mir auch eine Take-Away Box mit gebratenen Nudeln und Ente.
Ich nahm sie etwas zögerlich an und saß im Schneidersitz auf dem Bett während ich sie aß.
Die ganze Zeit über spürte ich Alecs penetranten Blick auf mir.
God damnit!
Konnte man nicht mal in Ruhe essen?!
Leicht gereizt, drehte ich mich zu ihm damit ich ihm gegenübersaß.
Er studierte mich nachdenklich. "Was?", fragte ich ihn kühl.
Er schüttelte nur seinen Kopf, doch hörte nicht auf mich anzustarren. Was wollte er damit erreichen? Dachte er ich würde mich in Luft auflösen, wenn er mich lange genug anschaute?
Genervt tat ich die leeren Boxen in die Tüte und stand dann auf um sie in den Mülleimer, der in der Ecke des Zimmers stand, zu werfen.
Beim Laufen spürte ich seinen Blick auf mir und drehte mich gerade dabei um als er mir auf den Hintern starrte.
Anstatt wegzuschauen kratzte er sich nur leicht am Bart und biss sich auf seine Unterlippe.
Verdammter Perversling…
Ich setzte mich wieder aufs Bett und blickte ihn ebenfalls an.
"Versuchst du mich gerade zu entschlüsseln oder was?", fragte ich ihn sarkastisch.
Seine Mundwinkel zuckten kurz hoch, jedoch verschleierte er es wieder mit seiner kalte Maske.
"Sowas in der Art", antwortete er grob.
Ich nickte nur, nicht wissend, was ich sagen sollte.
"Ich geh jetzt schlafen", teilte ich ihm mit damit er endlich verschwand.
Er machte aber keinerlei Anstände aufzustehen.
Alles klar...
Ohne ihm noch Beachtung zu schenken, lief ich ins Badezimmer um meine Zähne zu putzen.
Auch dann hörte ich weder eine Türe öffnen noch schließen.
Was zur Hölle wollte er noch hier? Ich blickte frustriert auf die Decke.
"Bitte Gott, sag mir, dass er weg ist", murmelte ich obwohl ich mir sicher war, dass er sich noch im Zimmer befand.
So wie ich gedacht hatte, war er noch da und zog sich gerade sein Shirt aus als ich reinkam.
"Was tust du da?" fragte ich ihn perplex und erschrocken zugleich.
"Sieht man das nicht?", kam es von ihm zurück.
Er zog seine Jeans aus und lief dann an mir vorbei ins Badezimmer.
Was zum?
Der Typ hatte sie doch wohl nicht mehr alle?
Ich erhaschte noch kurz einen Blick wie er sich mit einer Ersatzzahnbürste, die noch eingepackt gewesen war, die Zähne putzte.
Kopfschüttelnd machte ich das Licht aus und legte mich ins Bett.
Leider konnte ich meine verdammten Augen nicht schließen, da ich wusste, dass Alec in meinem Badezimmer war.
Konnte der Spastiker nicht einfach gehen?!
Minuten später kam er raus und ich hörte seine festen Schritte die in meine Richtung kamen.
Meine Augen weiteten sich.
Holy Fuck.
Was zur Hölle machte er?
Meine Frage wurde binnen Sekunden beantwortet als er sich neben mich legte.
Holy doppel Fuck.
Ich rutschte extra von ihm weg ehe ich aber weit kam schlang er seine Arme um mich und zog mich zu sich an die Brust.
Holy dreifach Fuck.
Ich erlitt zum ersten Mal eine Herzattacke.
Und das schlimme daran war, dass ich nicht wusste ob es negativ oder positiv war.

Gangs. |✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt