Feierabend Drink; Kopfschmerzen inklusive

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 POV Sabrina
30.03.2015 22:05 Uhr
Die Sendung war richtig cool gemacht.
Joko schaute ab und zu mal zu mir rüber und zwinkerte. Ich grinste nur, denn eigentlich sollte er nicht mit dem Publikum flirten.
"Hat er dir gerade zugezwinkert? Oh mein Gott Sabrina! Du hast einen Winterscheidt Verehrer!", Anela grinste bis über beide Ohren.
"Ach! hör doch auf! Der hat mit Sicherheit ne Freundin, auch wenn er sagt, dass er noch Single ist", sagte ich und verdrehte genervt die Augen. Ich wollte jetzt in Ruhe die Show genießen und nicht die ganze Zeit reden.

Gegen 01:32 Uhr war die Sendung dann auch beendet. Der Großteil des Publikums war schon gegangen. Bis auf Anela, Natasha und ich.
"Sabrina!", hörte ich Joko von der Bühne aus rufen. Wir liefen zu ihm und ich fragte mich, ob er und Klaas noch etwas mit uns vor hatten.
"Wollt ihr vielleicht noch etwas mit uns trinken gehen? Wir kennen da eine super gute Bar hier in der Nähe. Da ist auch direkt unser Hotel. Also, wenn ihr Lust habt...", Klaas schaute erwartungsvoll in die Runde.
"Also ich gehe ins Hotel. Ein mal kotzen reicht mir. Ich bin auch ziemlich platt.", hörte ich Anela sagen. Also bei ihr hätte ich es am wenigsten erwartet, obwohl ich, während die Sendung lief, gemerkt hatte, dass sie zwischendurch mal eingeschlafen war.
"Ich begleite Anela. Werde auch langsam müde. Wenn Sabrina noch Lust hat, kommt sie gerne mit euch mit.", Natasha lächelte mich an und ich nickte nur.
"Dann bin ich wohl die einzige, die übrig bleibt.", ich lachte und Klaas stimmte mit ein.
"Ich begleite euch zu eurem Hotel. Joko kann ja schon mal mit Sabrina vor gehen, oder wie sehen Sie das, Mr. Wintershit?", Klaas brach in schallendes Gelächter aus. Joko verdrehte nur die Augen, schaute mich erwartungsvoll an und nickte anschließend.
"Dann machen wir uns beide mal auf zur Bar. Bis morgen dann, Heufer-Umlauf", und dann ging jeder getrennte Wege.

Joko musterte mich auf dem Weg zur Bar. Und auch ich konnte den Blick kaum von Joko abwenden. Seine dunkelblaue Anzugjacke und die passende Jeans standen ihm verdammt gut. Selbst seine Brille passte zu seinem Outfit und ich kam mir mit meinem schwarzen Cocktailkleid ziemlich komisch vor.
"Warum bleibst du einfach stehen? Komm, es ist kalt." Joko schaute mich argwöhnisch an, zog seine Anzugjacke über meine Schultern und führte mich bis zur Bar.
"Warum bist du mit mir gekommen? Also, nicht falsch verstehen, aber ich bin doch nur Joko...", er sagte dies, nachdem wir die Bar betreten, uns eine ruhige Ecke ausgeguckt hatten und dabei waren, Getränke zu bestellen.
"Joko, warum redest du so scheiße von dir? Du bist ein unglaublich toller Mann, und ich sage das jetzt nicht, um bei dir einen guten Eindruck zu hinterlassen. Du warst mir von Anfang an sympatisch. Warum willst du das jetzt vermasseln?"
Der Kellner kam mit Tequila, Zitrone und Salz zu mir und brachte ein Bier für Joko.
"Lass uns auf die restliche Nacht anstoßen", sagte er und lächelte zufrieden. Ich lächelte auch und fühlte mich, als würden Joko und ich das nicht zum ersten Mal machen.

Wir redeten über Gott und die Welt.
Inzwischen war ich bei meinem dritten Tequila Shot angelangt und spürte die Wirkung des Alkohols. Joko lachte, als ich irgendwas zu ihm gesagt hatte.
"Warum... lachst du?", ich musterte ihn mit zusammengekniffenen Augen.
"Du bist ziemlich voll", er lachte.
"Du bist auch nicht gerade nüchtern", lachte ich und beobachtete genau, falls er mir nochmals was sagte, ich auch folgen konnte, denn bei so viel Nebel im Kopf, war es ziemlich schwer sich auf ein Gespräch einzulassen.
"Du könntest Klaas nur in weiblich sein! Das gefällt mir", nuschelte er und ich verstand nur die hälfte des gesprochenen.
"Lass uns... bezahlen und dann ins Hotel gehen", hatte ich das gerade wirklich gesagt?
"Du bist die Chefin!", sagte er, erhob sich vom Stuhl und ich wunderte mich, dass er noch so normal aufstehen konnte, obwohl er fast genauso viel intus hatte wie ich.
"Weißt du Sabrina, Ich finde dich gar nicht so übel", sagte Joko, nachdem er zu mir kam, seine Jacke von der lehne nahm und mir umlegte.
"Du bist auch nicht schlecht", kicherte ich und schaute Joko amüsiert an.
Er war wunderschön. Seine Lippen, seine Augen, seine Haare, seine Hände....
Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht gemerkt hatte, wie er meine Hand nahm, bis diese unter seinen Fingern anfing zu kribbeln.
"Wollen wir?", sagte er und ich nickte.
"Mal schauen, was noch so passiert", dachte ich durch den Nebel in meinem Kopf und kicherte, über meine komischen Gedanken.


POV Joko
31.03.2015 03:42 Uhr
"Wollen wir?", sagte ich und fragte mich sofort, ob ich die Worte auch wirklich ausgesprochen hatte. Aber Sabrina nickte, ein klares Zeichen dafür, dass sie es verstanden hatte.
Himmel, bin ich blau, dachte ich und überlegte, was heute noch so alles passieren würde. Während Sabrina vergeblich versuchte, geradeaus zu laufen, dachte ich derweil über diese Frau nach. Wir hatten uns über unheimlich viele Dinge unterhalten.
Zum Beispiel über unsere Lieblings Shows. Ich guckte nicht so viel Fern. Wann denn bitte? Ich arbeitete die meiste Zeit und wenn ich dann mal frei hatte, spannte ich in meiner Wohnung aus.
Aber Sabrina... puh! Diese Frau schaute un mengen an Serien! Hut ab! Oh Gott was denke ich denn da für einen Mist! Los Winterscheidt, rede mit ihr!
"Soll ich dir helfen?", Sabrina versuchte gerade über eine kleine Mauer zu hüpfen, aber es sah eher so aus, als hätte sie sich hingelegt.
Ich musste Lachen.
"Ich schaffe das schon! Ich bin schließlich nicht zwölf!", hörte ich sie sagen. Sie lachte.
Panik erfasste mich plötzlich. Weil ich sah, wie sie sich nicht mehr bewegte. Warum lässt du dich auch voll laufen, wenn du eine wunderschöne junge Frau bei dir hast? Werde sofort wieder nüchtern!
"Warte, zum Hotel geht es in die andere Richtung", lallte ich und ging ohne zu zögern zu ihr.
Verdammt, kann dieser Nebel in meinem Kopf mal nachlassen?
Nach gefühlten Stunden war ich dann endlich bei ihr angekommen und zog sie sofort auf die Beine. Ihre Augen waren offen und sie lächelte mich mit einem übertriebenen Lächeln an.
"Du bist so hübsch Joko", hörte ich sie sagen.
"Alles ok, hast du dich verletzt?", meine Worte kamen plötzlich viel klarer aus meinem Mund, was ich auch sehr begrüßte.
"Ja, etwas. Mir wird schwindelig", Oh nein! Sie war dabei, dass Bewusstsein zu verlieren.
So schnell ich konnte, packte ich ihren Arm und zog sie an mich heran, so dass sie in meinen Armen zusammensackte. Nachdem ich sie auf meine Arme gehoben hatte, ging ich zum Hotel zurück.
Ich hoffte insgeheim, dass Klaas schon schlief. Als ich Sabrina auf meinen Armen hatte, bemerkte ich, dass sie gar nicht so schwer war wie zuvor angenommen.

Nach einer viertel stunde Fußmarsch war ich an Klaas und meinem Hotel angekommen. Ich begrüßte die Rezeptionistin und deutete mit dem Kopf zum Fahrstuhl.
Sie verstand und drückte den Knopf für mich. Heimlich musterte sie Sabrina und ich musste ein lächeln unterdrücken.
"Danke", murmelte ich und als der Fahrstuhl sich mit einem "Pling", öffnete, stieg ich ein und wählte mit meinem Fuß das dritte Stockwerk.
Während wir nach oben fuhren, musterte ich die ihn Ohnmacht gefallene Sabrina genauer. Ihre Schminke war von dem vielen Lachen verlaufen und ihre Haare vom Wind zerzaust. Aber sie strahlte immer noch dieselbe Schönheit aus, wie vor einigen Stunden. Mir blieb die Spucke weg.

Nachdem ich den Aufzug verlassen und nach der Zahl 214 ausschau hielt, schaffte ich es irgendwie meinen Schlüssel aus meiner Hosentasche zu bekommen. Als ich an dem Zimmer 214 angekommen war, ließ ich Sabrina langsam runter und so konnte ich dann endlich die Tür aufschließen. Sie bewegte sich kaum und ich hatte schon Panik, dass sie gar nicht mehr aufwachen würde. Nach drei Anläufen hatte ich dann auch endlich das Schlüsselloch gefunden und die Tür öffnete sich. Wie das ausgesehen haben musste für andere Hotelgäste. Eine Frau lag im Flur, regte sich kaum, außer, dass sie halt atmete. Ein Mann, der kaum die Tür aufbekam. Endlich mit Sabrina im Hotelzimmer, legte ich sie aufs Bett und ging erstmal ins Badezimmer, um mich Bett fertig zu machen.
Danach holte ich einen Eimer aus einer kleinen Abstellkammer und stellte diesen neben die Bett Seite, wo Sabrina lag.
Plötzlich klopfte es an meiner Hotel Tür.
"Oh nein! Bitte nicht Klaas!", murmelte ich und öffnete diese.
Zu meiner Erleichterung stellte ich fest, dass es nur Andrea war, die Empfangsdame.
"Entsch-schuldigen Sie die S-Störung Herr Winterscheidt, a-aber Sie h-h-haben das verloren im Aufzug." sie war nervös. Klar war sie das. Ich war schließlich Joachim Winterscheidt. Ein Prominenter.
"Vielen Dank", sagte ich knapp und als sie mir einen kleinen Zettel überreichte, schmunzelte ich.
Ich konnte mir schon denken was auf dem Zettel stand. Ich schloss die Tür, ging wieder ins Schlafzimmer und setzte mich auf die andere Seite des Bettes. Sabrina schlief tief und fest.
Ich öffnete den sauber gefalteten Zettel und eine fein säuberlich geschriebene Handynummer mit den Worten: "Danke für den wunderschönen Abend Joko. Hier meine Handynummer, du hattest doch insgeheim danach gefragt. In Liebe, S." kam zum Vorschein.
Ich lächelte das Stück Papier an, legte es auf meinen Nachttisch, zog mich aus, legte mich neben Sabrina ins Bett und schlief sofort ein.

Als ich auf den Wecker guckte, verriet dieser mir, dass wir schon 15:42 Uhr hatten.
Mein Kopf dröhnte und als ich mich umdrehte, sah ich, dass Sabrina sich über die Bettkante beugte und sich übergab. Ich streichelte ihr instinktiv über den Rücken und sie schien sich ein bisschen zu beruhigen.
"Ein bisschen zu tief in den Tequila Shot geguckt was?", ich lachte leise.
"Halts Maul Winterscheidt!", sagte sie atemlos zwischen den Würge Schüben. Diesmal lachte ich lauter. Sie war wirklich witzig, wenn sie einen Kater hatte.
"Och komm schon! Wir hatten gestern einen echt tollen Abend. Willst du den durch deinen Kater echt vermiesen?", ich konnte bei ihrem Gesichtsausdruck kaum ernst bleiben. Sie sah echt schlimm aus.
"Echt super! Du machst dich über meinen Zustand lustig, aber ich kann mich kaum an den gestrigen Abend erinnern", sagte sie, stand auf um anscheinend ins Badezimmer zu gehen. Ich ging ihr hinterher und ließ sie nicht aus den Augen.
"Joko, fünf Minuten ja? Ich bin gleich wieder fit.", hörte ich sie sagen.
"Wenn du das sagst", murmelte ich und wartete auf dem Sessel, der im Hotelzimmer neben dem Balkon stand.
Das Hotelzimmer war riesig und sehr leger gehalten. Es war ja auch das "The Charles Hotel" in München.
Ich hatte die Executive Suite bekommen, dank Thomas. Er hatte sie mir gebucht.Natürlich hätte ich es auch selbst bezahlen können, aber der Sender übernahm ja fast alle kosten.
"Wir haben uns unterhalten und getrunken fast so, als ob ich mit Klaas und dem Team unterwegs gewesen wäre", erzählte ich ihr, während sie sich im Badezimmer fertig machte.
"Wie viel Uhr haben wir?", ihre Stimme klang rau.
Als sie aus dem Badezimmer kam, musste ich lächeln. Trotz des Absturzes, sah diese Frau wunderschön aus.
"15:55 Uhr", sagte ich und grinste sie an.
"Oh mein Gott! Joko wie kannst du mich einfach schlafen lassen? Wir müssen los! Du musst mit Sicherheit mit Klaas drehen. Oh Fuck!"
Sabrina war außer Rand und Band. Dabei merkte sie gar nicht, dass sie nur in Unterwäsche hier rumlief.
"Ziehe dir erstmal was an und beruhige dich. Ich glaube, dass du ziemliche Kopfschmerzen haben musst, deswegen bestelle ich uns ein paar Aspirin und dazu ein ausgiebiges Frühstück. ", sagte ich und beobachtete sie belustigt.
"Danke", mehr sagte sie nicht. Dann ging sie kurz ins Schlafzimmer, holte ihre Sachen und ging wieder ins Bad, vergaß aber die Tür hinter sich zu zu machen.
In der Zwischenzeit rief ich den Zimmerservice an und bestellte das Frühstück und die Aspirin für uns beide.
Auf einmal hörte ich etwas auf meinem Nachttisch vibrieren. Ich brauchte zwei Sekunden, bis ich verstand, dass es mein Handy war. Ich holte es und sah den Namen "Klaas" auf meinem Display.
"Na du Nervensäge", begrüßte ich ihn und hörte Klaas am anderen Ende lachen.
"Lebt Sabrina noch? Das soll ich von Anela aus fragen", im Hintergrund hörte ich leise Musik von den Kings of Leon.
"Ja, sie ist gerade von den toten auferstanden. Ihr geht es nicht so gut. Hat ein bisschen zu tief in die Tequila Flasche geguckt"
Am anderen Ende hörte ich Gelächter.
"Ich dachte du magst keinen Tequila?"
"Du Hammel. Ich hab den auch nicht getrunken. Sabrina ist anscheinend nicht so trinkfest wie ich", ich lachte und hörte die Badezimmer Tür aufgehen.
"Pass auf du Trottel. Wir kommen jetzt zu euch. Sind in zwanzig Minuten da.", dann war die Leitung tot.
"Sehe ich einigermaßen gut aus?", hörte ich vom Badezimmer aus Sabrinas Stimme.
"Und wie du aussiehst, Wow Sabrina!", sagte ich und spürte, wie mein Mund trocken wurde.
Sie hatte ihr schwarzes Kleid wieder an. Ihre Waschbär Augen hatte sie sich abgeschminkt und dezentes Make-Up aufgetragen. Ihre Augen leuchteten, als sie mich sah und ihr Mund war leicht geöffnet.
Ich schluckte schwer. Sie sah heiß aus. Sogar noch besser, als gestern Abend, als ich sie nach langer Zeit wiedersah. Ich ging einfach auf sie zu. Sabrina schaute mich einfach nur weiter an und lächelte. Ich wusste genau, was sie dachte.
Als ich so nah vor ihr stand, berührte ich ihre Wange und sie schmiegte ihr Gesicht in meine Hand. Ich lächelte und als sie ihr Gesicht in meine Hand legte, zog ich sie sanft zu mir heran.  




Ich weiß genau, dass ich Dich brauch - oder soWo Geschichten leben. Entdecke jetzt