2. Kapitel

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Ayleen's Pov

Ich beschloss am nächsten Tag ein bisschen in die Stadt bummeln zu gehen. Zwar würde ich somit das Risiko eingehen, von einem, der neuen Werwölfe als Vampir erkannt, beziehungsweise erschnüffelt zu werden, aber ich brauchte einfach mal eine kleine Auszeit, um in ruhe darüber nachdenken zu können. Ich meine, wenn ich sie fortjagen würde, wieviele Werwölfe hätten für eine längere Zeitspanne kein Zuhause? Andererseits müsste aber dann ich umziehen. Und das ich wieder ein so guter Ort finde, ohne Werwölfe, Vampire oder sonstige komische Kreaturen, die mir gefährlich werden könnten, ist ziemlich unwahrscheinlich. Seht ihr, genau deshalb ging ich in die Stadt.
Ich schlenderte also gemütlich von Geschäft zu geschäft, als ich ein kleines Mädchen sah. Es spielte ganz am Rand des Trottoirs, gefährlich nah bei den Autos. Die Mutter schaute gerade interessiert in ein Schaufenster.
Plötzlich lief alles wie in Zeitlupe. Bevor ich wusste, was ich überhabt tat, schmiss ich mein Rucksack weg und rannte zum Mädchen. Dieses fiel, wie ich geahnt hatte vom Trottoir.
Ein Auto raste auf sie zu.
Ich verwandelte mich.
Es versuchte zu bremsen.
Aber es erfasste sie... fast.
Kurz vor dem Zusammenstoss packte ich sie und kugelte mit ihr auf die andere Seite. Schnell schaute ich nach, ob dem Mädchen auch wirklich nichts passiert war, schnappte mir mein Rucksack und verduftete.
Endlich wieder Zuhause liess ich mich erschöpft in einen Sessel fallen. Toll. Das würde wohl wieder mal eine saftige Schlagzeile geben. Nicht mehr lange würde es dauern und ich bekäme Besuch von ein paar misstrauischen Vampiren, die regelmässig die Zeitung lasen.
Stöhnend vergrub ich meinen Kopf in den Händen. Vielleicht sollte ich mir doch besser ein neues Zuhause suchen.

*•*•*
(Nächster Tag)
Elias' Pov

Mein Vater und ich unterhielten uns gerade über den Plan für die nächsten Tage, den wir erstellt hatten. Das brauchte das Rudel gerade dringend. Jeder wollte Arbeit, nur um irgendetwas zu tun und nicht ständig an die Niederlage erinnert zu werden. Denn das war der Grund, wieso wir umgezogen waren. Wir wurden aus unserer Heimat verjagt, mehrere Rudel hatten sich zusammen geschlossen und uns vertrieben. Es gab zum Glück weniger Opfer als erwartet, dafür umso mehr Verwundete. Das Rudel war im Moment dementsprechend schwach. Deshalb machte mir das Häuschen innerhalb unseres Reviers auch solche Sorgen.
Aber wieder zurück zu der Besprechung. Wir gingen wie gesagt den Plan durch, als es klopfte und River eintrat. Er war der zukünftige Beta.
"Hey zusammen, tut mir Leid, ich wollte nicht stören, aber ich glaube, ich habe etwas entdeckt, das Probleme verursachen könnte", sagte er entschuldigend und klatschte die Tageszeitung auf den Tisch.
'Der Beschützer der Stadt ist wieder aufgetaucht!', stand dort mit fetten, kursiv geschriebenen Lettern. 'Seit dem Vorfall vor zwei Jahren, ist er nie wieder gesichtet worden. Gestern jedoch, rettete er die kleine Lynn. Zeugen berichteten, das kleine Mädchen sei auf die Strasse gefallen und schon fast überfahren worden, als plötzlich der grosse helle Wolf aus dem Nichts auftauchte und Lynn auf die andere Strassenseite rettete. Für alle die es noch nicht oder nicht mehr wissen; der Wolf hat schon mehrere Bewohner dieser Stadt aus der Patsche geholfen. Das letzte mal war Peter Jakob der Glückliche. Der besagte Wolf hatte ihn gerade noch rechtzeitig aus dem Fluss gefischt. Jetzt hoffen wir natürlich alle, dass es nicht wieder zwei Jahre dauert, bis er wieder kommt!'
Ich starrte betroffen auf die Zeitung.
"Wie lange wird es wohl dauern, bis die Vampire darauf aufmerksam werden?", fragte ich die Anwesenden.
"Ich hoffe lange genug, damit wir uns alle ein wenig erholen können. Einen erneuten Umzug ist unmöglich, wir sind alle zu geschwächt.", antwortete mein Vater.
"Aber wenn sie Morgen kommen sind wir alle dem Tod geweiht!", rief River entsetzt.
"Und trotzdem ist ein weiterer Umzug ausgeschlossen! Bis wir wieder ein geeignetes Haus gefunden haben ohne Werwölfe in der näheren Umgebung müssten wir in der freien Natur auskommen. Das kann ich all den Verletzten nicht antun, das würden sie ebensowenig überleben. Das Einzige, was wir im Moment tun können ist, wachsam sein und hoffen."

•••

Hey Leute!

Ich hab's geschafft, ein neues Update! Ist sehr kurz und langweilig, ich weiss.
Vielen, vielen Dank für die vielen Reads und bitte kommentiert die Covers!

lonely wolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt