Etwas schabte an meiner Haustür. Ich schlug mir mit meiner Hand auf die Stirn. Oh Mann, ich war so vergesslich!
"Hey, Leila", sagte ich, öffnete die Tür und sah die braune Wölfin schuldbewusst an.
"Du hast es schon wieder vergessen, oder?", fragte sie belustigt.
"Ja, aber keine Sorge, ich habe Zeit. Komm rein, ich muss nur noch schnell den Abwasch fertig machen", antwortete ich und liess sie rein. Leila war meine beste Freundin. Ich weiss es hört sich komisch an, ich meine, wer hat schon ein Wolf als beste Freundin? Tja, ich. Ich hatte schliesslich keine menschlichen Freunde. Mein bester Freund Jasper war ein Eichhörnchen. Cool, nicht wahr?
Ich war gerade fertig und wollte mich in den Wolf verwandeln, als ich jemanden kommen hörte. Ich spitzte meine Ohren und schlich ganz leise die Treppe rauf.
"Was hat sie denn jetzt schon wieder", hörte ich Leila murmeln.
'Psst!', Sagte ich ihr in Gedanken. 'Da draussen kommt jemand!'
Das hatte ich schon lange nicht mehr erlebt. Vielleicht ein Mal in zwei Jahren verirrte sich ein Wanderer hierher und auch die Stadtbewohner kamen nie in diese Gegend.
In meinem Zimmer schob ich die Vorhänge ein bisschen beiseite, um hinaussehen zu können. Auch Leila war jetzt neugierig geworden und kam dazu. Etwa zwanzig Meter entfernt stand ein grosser rostbrauner Wolf. Er inspirierte mein Häuschen.
'Was macht er denn da?', fragte Leila.
'Keine Ahnung, er sieht jedenfalls nicht sehr glücklich aus. Meinst... meinst du, er ist ein Werwolf? Ein Wolf wie du würde sich doch nichts daraus machen, ob jetzt ein Haus im Wald steht. Na ja, ein Werwolf auch nicht, ausser-', panisch sah ich sie an.
'Was denn?', sie war verwirrt.
'Ausser es liegt in seinem Territorium'
'Oh verdammt', murmelte sie nur.
Er blieb noch ein paar Minuten dort stehen, dann drehte er sich um und verschwand im Unterholz.
'Schnell!', flüsterte ich und riss das Fenster auf. Ich rutschte die Ziegelsteine runter und sprang von der Dachrinne.
'Ayleen, was machst du denn da!', rief Leila entsetzt.
'Na, was wohl? Ich folge ihm. Ich muss schliesslich wissen, wo sich dieses Rudel angesiedelt hat. Und je nachdem muss ich es dann auch vertreiben.', Erklärte ich ihr, während ich die Spur des Fremden aufnahm. Leila war inzwischen auch unten angekommen und gemeinsam folgten wir der Spur. Nach circa zehn Minuten hörte man schliesslich ein trampeln vieler Schritte und ein Gemurmel von Stimmen.
'Warte hier', sagte ich zu Leila und verwandelte mich zurück. Nackt wie ich war, kletterte ich eine grosse Tanne hoch, was für mich, dank meiner vampirischen Genen, kein Problem war.
Das Rudel hatte sich im alten Hotel niedergelassen. Diese drei Gebäude standen seit etwa drei Jahren leer, da man das Hotel schloss, weil wirklich keine Sau im Wald Ferien machte. Es war ein ziemlich grosses Rudel, schon nur von hier konnte ich etwa dreissig Personen ausmachen und wer weiss wieviele noch in den Gebäuden waren.
Bevor mich noch jemand entdeckte kletterte ich schnell wieder runter und verwandelte mich.
'Komm ich erzähl es dir auf dem Heimweg', sagte ich zu Leila und lief los.
Tja, heute mussten wir wohl oder übel etwas von der Vorratskammer essen.*•*•*
Elias' P.o.vNachdenklich betrachtete ich das Häuschen. Es sah nicht sehr verlassen aus, leider. Ich hoffte schwer, das es oder besser gesagt der Bewohner, uns keine Schwierigkeiten bringen wird.
Schwer seufzend machte ich mich schliesslich wieder auf den Heimweg.
Zuhause angekommen verwandelte ich mich wieder zurück und zog mir meine Kleidung an. Dann machte ich mich auf die Suche nach meiner Familie, was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Überall schwirrten Menschen oder Wölfe herum, die Sachen schleppten, aufbauten oder einräumten.
Plötzlich flitzte ein keines Etwas auf mich zu. Meine kleine Schwester, wer sonst. Sie ist fünf Jahre alt und das einzige Kind im ganzen Rudel. Ausserdem wurde sie als Tochter des Alphas noch mehr verehrt, als es bei normalen Werwolfkindern schon getan wurde.
Sie versteckte sich kichernd hinter meinen Beinen. "Was hast du wieder angestell, Kleine?", fragte ich lachend.
Bevor sie antworten konnte, hörte man schon unsere Mutter schreien: "Emily Claire! Jetzt bleib sofort stehen! Oh, Elias! Du bist wieder zurück!"
"Hallo, Mama. Ja, ich bin wieder da.", antwortete ich leicht schmunzelnd.
"Emily, du gehst jetzt deine Spielsachen versorgen, die du ja jetzt so unbedingt gebraucht hast, dass du sogar versprochen hast, sie hinterher wieder aufzuräumen!", schimpfte meine Mutter mit Emily.
"Na, geh schon, Kleine. Du weisst, dass man Versprechen niemals brechen darf.", bestärkte ich die Worte von Mama und Emily nickte schliesslich ergeben und flitzte wieder davon.
Mama schaute ihr kopfschüttelnd hinterher und wandte sich schliesslich zu mir. "Und, hast du etwas spannendes entdeckt?", fragte sie und schaute mich neugierig an.
"Nicht viel, ausser einem kleinen alten Haus. Was mir allerdings Sorgen bereitet ist, dass es bewohnt aussieht."
Sie runzelte die Stirn, "Du hast recht, das könnte noch Probleme geben. Besprich das am besten gleich mit deinem Vater. Er ist in seinem neuen Büro."
Ich nickte, gab ihr einen Kuss auf die Wange und machte mich innerlich schon mal bereit auf eine weitere Lektion im Fach wie-wird-man-Alpha.~~~~~~~~~~~
Hallo, ihr lieben!
Erstmals tut mir wirklich leid, dass ich so lange nicht mehr geupdatet habe! Ich habe ehrlich gesagt gar nicht erwartet, dass so viele mein Buch lesen.
Bitte hinterlasst einen Kommi! Würde mir wirklich helfen!Eure Schoggiguezli

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lonely wolf
Manusia SerigalaAyleen Shadow lebt alleine im Wald. Sie ist ein Hybrid, eine Mischung aus Werwolf und Vampir. Dort versteckt sie sich vor allen Anderen, bis plötzlich ein Rudel Werwölfe hinzieht. Wird sie sie vertreiben oder wird sie selbst gehen? Und was hat es mi...