Wie alles begann...

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„DIANA!", rief meine Mutter genervt aus der Küche zu mir hoch.
Es war ein sonniger Dienstagmorgen in den Ferien und ich hatte meiner Mom versprochen, mit ihr einkaufen zu fahren. Ich zog mir schnell meine Schuhe über und lief die Treppe nach unten, wo Elisa schon genervt auf mich wartete.
„Immer brauchst du so lange.", stöhnte sie genervt, verdrehte ihre Augen und warf mir einen bösen Blick zu, den ich mit einem Grinsen quittierte.
Morgen würde die Schule starten und ich brauchte noch einige Schulsachen. Das war der ursprüngliche Grund, warum ich mich bereit erklärt hatte mit Mom einkaufen zu fahren. Sie schnappte sich die Autoschlüssel und lief vor mir aus dem Haus. Ich folgte ihr und schloss hinter mir die Haustür.
Im Auto drehte ich das Radio auf und summte leise vor mich hin. Bis zur Stadt waren es noch 15 Minuten, die ich damit verbrachte, verträumt aus dem Fenster zu starren.
Schließlich kamen wir an und bummelten durch die Gänge in dem Supermarkt. Ich suchte meine Schulhefte, Stifte, Collegeblöcke und Schokolade, während meine Mom den restlichen Einkauf erledigte. Gerade als wir zur Kasse gehen wollten, stach mir eine Kleinigkeit besonders in's Auge: Canon hatte endlich sein erstes, professionelles Mikrofon raus gebracht.
Begeistert ergriff ich eine von den Mikrofonen und sah mir die Details an. Erfreut stellte ich es meiner Mutter vor, ohne den Preis vorher beachtet zu haben. Jedoch war das bis jetzt immer das Erste gewesen, worauf meine Mom achtete.
„Diana, du weißt doch, dass das viel zu teuer ist. Wir haben das Geld im Moment einfach nicht.", seufzte meine Mom traurig und nahm mir das Mikrofon aus der Hand. Vorsichtig legte sie es wieder zurück und lächelte mich qualvoll an.
Dad hatte uns vor ein paar Monaten verlassen und hatte viel mit sich genommen. Zum Beispiel unser Auto und Mamas Freizeit. Bisher hatte er für ausreichend Geld gesorgt, doch nun musste Mom arbeiten gehen und verdiente nie wirklich viel. Sie hatte alles Erspartes für ein eigenes Auto ausgeben müssen.
Natürlich wusste ich, dass sie Recht hatte. Wir hatten das Geld im Moment nicht.
Vielleicht hätte ich es mir zu Weihnachten und zum Geburtstag zusammen wünschen können.
Mit hängenden Schultern trottete ich zur Kasse und half Mom beim einpacken. Sie hatte Kuchen für meinen Geburtstag, der schon in fünf Tagen war, gekauft. Es war der Schokoladenkuchen, den es jedes Jahr gab. Mom wusste wie sehr ich ihn vergötterte.
Zuhause räumten wir die Lebensmittel in den Kühlschrank und ich verstaute meine neuen Schulsachen in meinem Rucksack.
Plop kündigte mein Handy eine E-mail an. Ich griff nach meinem Handy, entsperrte es und las sie mir durch.
Meine Biologie Lehrerin hatte die Mail geschrieben und verkündete darin anstehende Referate, die in der Benotung stark gewichtet wurden. Jeder müsse einen ausführlichen Vortrag halten -die Themen waren in einem Dokument angehangen- und es sollten Zweierteams sein, die sie bestimmte. Die besagten Teams waren in einem weiteren Dokument angehangen. Nur zögernd öffnete ich es und las die ersten Namen durch. Meine beste Freundin Anne musste mit einer weiteren Freundin namens Lisa zusammen arbeiten.
Ich überflog den Rest der Namen und hielt nach meinem Ausschau.
Diana stand dort. Zuerst wagte ich es nicht mir den anderen Namen anzugucken... schlussendlich war ich aber doch zu neugierig.
Malte war der Name neben mir. Ich atmete erleichtert auf. Er war einer der netten aus meinem Kurs und konnte Biologie ein bisschen besser als ich. Zum Glück hatte ich keinen von den Idioten erwischt!
Bitte sucht euch drei Themen bis übermorgen raus, die ihr präsentieren möchtet. Las ich den letzten Satz und öffnete gleich darauf die Themen. Viele komplizierte und umfangreiche waren dabei, doch für gewöhnlich hatte ich nie ein Verständnisproblem in Biologie und Malte auch nicht.
Plop mein Handy leuchtete auf und zeigte mir eine Whatsapp Nachricht an, die ich sofort öffnete.
Sie war von Malte.
Hey, ich weiß nicht ob du dieses Referat ding schon gesehen hast, aber wir beide müssen zusammen eins machen. Ich schlage die Funktionen des Gehirns , das Gedächtnis eines Menschen und die Motorik des Menschen vor.
Ich antwortete ihm, dass die drei Themen für mich in Ordnung seien und wir weiteres am besten klären, wenn wir mehr Informationen haben. Er erklärte sich damit einverstanden und somit war das Gespräch auch schon beendet.
„Diana, spielst du was mit uns?", fragten meine beiden kleinen Schwestern, die in mein Zimmer gestürmt kamen, mich mit Kulleraugen. Ich erkannte schnell, dass ich im Endeffekt keine Wahl hatte. Lachend folgte ich ihnen in unser Wohnzimmer und ließ sie das Brettspiel Mensch ärger dich nicht aufbauen. Kurz bevor wir beginnen wollten, betrat unsere Mom Elisa das Zimmer und Bestand darauf eine Runde mit zu spielen.
Wenige Stunden darauf lagen Mira und Anna im Bett und schliefen seelenruhig. Ich checkte noch ein Mal meinen YouTube Account, den ich seit fast einem Jahr besaß und bereits mit 3057 Abonnenten führte, und ging danach ebenfalls schlafen.

DianaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt