Kapitel 3.

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Den ganzen Abend lang weinte ich noch und dachte über ihre letzten Worte nach bis ich irgendwann neben ihrem toten Körper einschlief.
Als ich am nächsten Morgen die Augen öffnete musste ich beunruhigt feststellen das Tante Mary weg war.
Ich drehte mich panisch umher aber nirgends war eine Spur von ihr.
Ein leichter Windstoß kam mir entgegen und ich sah das die Haustür auf war.
Was passierte gerade? War das alles nur ein schlimmer Albtraum?
Das klingeln unseres Telefons ließ mich zusammen schrecken.
Schnell stand ich auf und lief zu ihm um den Hörer abzunehmen.
,,Hallo? Wer ist da?" die Angst in meiner Stimme war noch deutlich zu hören.
,,Candra! Lauf sofort in den Forestpark! Hörst du? Wir treffen uns beim Geräteschuppen des Hausmeisters. Keine Angst!"
Eine männliche Stimme ertönte von der anderen Seite der Leitung.
Doch bevor ich antworten konnte war, legte er schon wieder auf.
Ohne viel darüber nachzudenken zog ich mich schnell um, da ich immer noch in meinem Pyjama war.
Meine Angst war viel zu groß um Zuhause zu bleiben. Schließlich wurde Tante Mary hier umgebracht und sie sprach davon, dass "sie" mich gefunden hätten.
Wüsste ich doch nur wen sie meinte...
Ich griff noch nach meinem roten Mantel, den ich mal von Mary bekommen hatte, und zog die Haustür kurzerhand hinter mir zu.
Eilig ging ich die Straße zum Forestpark hinauf. Meine Schritte wurden immer schneller und schneller da ich mich nicht sicher alleine auf der Straße fühlte.
Die Sonne ging gerade auf und der Tau auf dem Gras, der zwischen den Spalten im Bordstein herauswuchs, funkelte wunderschön.
Ich hielt vor dem großen Schild auf dem Forestpark stand und holte tief Luft.
Sollte ich es wirklich wagen? Was ist wenn es der Mörder von Tante Mary ist, der mich hier her bestellt hat?
Aber die Neugier bewegte mich dazu hinein zu gehen.
Meine Schritte knirschten auf dem schmalen Kieselweg und mein Blick wanderte über das Gelände.
Der Forestpark war ein alter Friedhof auf dem 18. Jahrhundert. Nur selten war hier jemand, deswegen sah es auch dementsprechend verwachsen und alt aus.
Wurzeln schlangen sich um die alten Grabsteine, das Unkraut stand mir fast bis zu den Oberschenkeln und alte Gruften mit schnörkelig verzierten Säulen standen hier herum.
Als ich dann am Geräteschuppen des Hausmeisters ankam sah ich niemanden.
,,Hallo?" flüsterte ich unsicher.
Keine Antwort.
Ich ging die Hauswand entlang und bog um ein kurve, als ich plötzlich in die arme eines Mannes lief.
Ich schrie auf, doch er presste mir seine Hand auf den Mund und meinte:
,,Psst. Ich tue dir nichts."
Ruhig nickte ich und er löste seine Hand wieder von mir.
,,Wer sind sie? " fragte ich und kurz darauf zog er sich seine tief hängende Kapuze aus dem Gesicht.
Ich schaute in das Gesicht eines Mannes, er war bestimmt 5 Jahre älter als ich, hatte hell- blaue Augen und ein markantes Kinn.
,,Mein Name ist Ian. Tut mir leid das ich dich so erschreckt habe. Aber ich glaube du bist auf der Suche nach Jay oder?"
,,Ja. Woher wissen sie das?" fragte ich misstrauisch.
Er gab mir aber keine Antwort auf meine Frage und meinte bloß:
,,Ich weiß wo er ist. Folge mir."
Ian lief los, ehe ich ihm weitere Fragen stellen konnte.
Ich stapfte auf dem Kieselweg hinterher und fragte mich wo es wohl hingehen würde.

Unser Weg führte uns weiter in den Park hinein und er blieb vor einer großen Gruft stehen.
,,Geh hinein! Jay wartet." sagte er schroff aber doch irgendwie nett.
Kurze schaute ich ihn noch an, da ich nicht wusste was mich gleich erwarten würde. Aber dann trat ich mutig einen Schritt zur Eingangstür und öffnete sie.
Mein Herz raste vor Aufregung und auch ein kleines bisschen vor Angst.

Kerzen und Fakeln erleuchteten den dunklen Raum in den kein Sonnenlicht dringen konnte.
,,Candra! Es ist mir eine Ehre!" ein Junge trat aus einer dunklen Ecke und verbeugte sich vor mir.
Er wurde nur fahl vom Kerzenlicht beleuchtet aber ich konnte erkennen, dass er ungefähr so alt sein musste wie ich.
,,Wir haben schon so lange auf dich gewartet. 150 Jahre um genau zu sein!"
Er trat auf mich zu und gab mir seine Hand.
,,Gestatten, mein Name ist Jay."
Verdutzt starrte ich ihn an und ich glaube er erkannte das ich nicht wusste worum es hier eigentlich geht.
,,Candra? Weißt du warum du hier bist?" fragte er mich und ich antworte schnell.
,,Nein!"
Er schüttelte den Kopf und führte mich zu einem hoch gelegenem Stuhl, der aussah wie ein Thron.
,,Setz dich." Seine Hand zeigte auf ihn.
Ich tat was er sagte und er began zu reden:
,,Also Candra... du bist unsere Anführerin. Ohne dich werden wir alle sterben."



Moonlight- Warum ich? *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt