Eilig setzten wir uns auf das Motorrad und Angus meinte leise:
,,Halt dich an mir fest."
Während er den Motor startete legte, ich meine Arme um ihn und ich konnte merken wie er leicht zusammen zuckte.
,,Er scheint die Nähe anderer Menschen wirklich nicht zu mögen.", ging es mir durch den Kopf.
Dann trat er ruckartig auf das Gas und wir fuhren los.
Meine braunen Haare wirbelten im Wind, die Sonne glitzterte zwischen den Bäumen hervor und weiße Gänse flogen, mit ihren langen ausgestreckten Flügeln, am Himmel umher.
Ich wollte sie nachahmen und streckte meine Arme aus, dabei fing ich heftig an zu lachen.
Es war schon sehr lange her, dass ich gelacht habe aber dieser Moment ließ mich für einen Augenblick alle meine Sorgen vergessen.
Im Rückspiegel konnte ich in Angus seinem Gesicht auch ein kleines Lächeln finden, welches sich zu einem lauten Lachen entwickelte.
Zum ersten Mal sah ich ihn glücklich und unbeschwert. Er sah zu mir in den Rückspiegel und lachte.
Lachte und lachte.
Aber dann weiteten sich seine Augen und er trat mit wucht auf die Bremse.
,,Candra! Dein Arm!"
Erst begriff ich nicht was er meinte, aber dann entdeckte ich einen Kratzer von meiner Handflächen aus, bis unter den Ärmel meiner Lederjacke.
Die Wunde war aber nicht tief, also sagte ich ruhig:
,,Haha keine Sorge, Angus. Es tut nicht weh. Wir können weiterfahren!"
Er stieg von dem Bike und nahm meinen Arm, um sich ihn genau anzugucken.
,,Du sagtest es tut nicht weh?"
,,Nein. Ich hab es bis eben gar nicht bemerkt."
Seine Augen schauten besorgt zu mir.
,,Candra, die Verletzung wurde dir von dem Joxoten zugefügt. Man spürt es nicht, wenn es ein Joxot gewesen war, das ist das tükische an ihnen. Für uns Phoxos sind Verletzungen von ihnen tödlich!"
,,Kann man irgendwas dagegen tun? Gibt es ein spezielles Heilmittel?" fragte ich und mir wurde vor Angst ganz kalt.
,,Nein. Wir müssen zurück zur Gruft! Nur Daniel kann dich heilen. Er hat die Fähigkeit dazu."
,,Aber wir sind fast 6 Stunden von der Gruft entfernt und außerdem war es unsere Aufgabe die anderen Phoxos zu finden."
Bevor ich weiter diskutieren konnte, sprang Angus auf das Motorrad und fuhr zurück Richtung Nachhause.
Auf der Fahrt wurde mir immer kälter und meine Haut fing sich an weiß zu färben.
War ich schon dabei zu sterben?
War das mein Ende?
Angus hielt an und gab mir seine Jacke.
,,Hier. Damit dir etwas wärmer wird." Behutsam legte er sie mir um die Schultern und ich klapperte ein leises "Danke" hervor.
Schnell führen wir weiter, durch das vereiste Gebirgen, bis hin in den dunklen Wald, der mir auf der hin- Tur schon so seltsam vorkam.Nach einer qualvollen Stunde, in der mein Arm schneeweiß geworden war, fing auch meintest des Körpers die Gestalt eines Toten anzunehmen.
,,Angus, was geschieht mit mir?", hauchte ich mit letzter Kraft in sein Ohr.
Dann schloss ich meine müden Augen und hoffte auf ein Wunder.
Würde ich überleben?
Würden wir es rechtzeitig zurück schaffen?
Wir fuhren weiter und weiter aber der Weg nahm kein Ende.
Meine Hoffnung auf ein glückliches Ende starb von Sekunde von Sekunde mehr und Enttäuschung machte sich in mir breit, als ich daran dachte, dass wir die anderen Phoxos nicht finden konnten.Ein stechender Schmerz riss mich aus meinen traurigen Gedanken. Es fühlte sich so an als würde mir meine Lungen langsam herausgerissen werden.
Angus, erschrack sich und hielt am Straßenrand an.
,,Psst. Ich versuche dir den Schmerz zu nehmen, Candra. Schließ die Augen."
Ich tat was er mir sagte und schloss die Augen. Langsam begriff ich, was er vor hatte.
Angus wollte mir eine Illusion hervorrufen, das war ja seine Fähigkeit.
Ein weißes Licht übernahm die Kontrolle in meinem Kopf und schon war ich an einem kleinen grünem Bach mit klarem Wasser. Neben mir saßen Tante Mary, Mom und Dad, auf einer Picknick Decke, mit einem Lächeln im Gesicht.
Von dem Schmerz war nichts mehr zu spüren, es war zum Gegenteil gekommen.
Ich spürte Liebe.
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Moonlight- Warum ich? *Pausiert*
FantasyEine neue Ära der Fantasy beginnt... Stell dir vor, dass du Sachen siehst, die sonst niemand sehen kann. Stell dir vor, dass du Dinge fühlst, die nur du fühlen kannst. Mein Name ist Candra und ich muss mir diese Dinge nicht Vorstellen, denn sie sind...