Es war ein stürmischer und verregneter Abend. Die Gruppe, die die Überreste des Schulfestes beseitigen sollte, saßen gespannt in einem Kreis zusammen. Es war dunkel in dem Raum, da wir das Licht ausgeschaltet hatten. Julia, die etwas erzählte, hielt die einzige Kerze in der Hand die den Raum erhellte. Auf Aufräumen hatten wir keine Lust, da ein Mädchen liebend gerne Gruselgeschichten erzählte. „Vor Jahren, stand hier eine Grundschule, doch diese wurde geschlossen. Aufgrund eines Vorfalls.", erzählte Julia mit stetig aufbauender Spannung: „Es passierte eines Abends, als es regnete, wie aus Kübeln." Ein Blitz durchzuckte den Himmel. Erschrocken sahen wir aus dem Fenster als sie fortfuhr: „Man hörte das immer lauter werdende Stöckeln einer Lehrerin, die sich auf ihren freien Abend freute. Sie näherte sich der Treppe mit ihrem Regenschirm in der Hand. Die ersten drei Stufen passierte nichts, doch dann stürzte sie wie aus Geisterhand hinunter. Als sie unten aufschlug, blieb sie reglos liegen, da die Spitze ihres Regenschirmes sich in ihren Hals gebohrt hatte. Ein Rinnsal aus Blut floss daran herab. Erstickende Geräusche kamen noch aus ihrer Kehle, bis sie letztendlich ihr Leben aushauchte. Daraufhin wurde die Schule vorübergehend geschlossen. Der Direktor sah keinen Ausweg mehr, da er die Schule fast schon sein Leben nannte, sein Eheweib war, sprang er vom Dach herab. Am nächsten Morgen, fanden kleine spielende Kinder die zerfetzte Leiche. Dies war der ausschlaggebende Punkt, dass die Schule geschlossen und abgerissen wurde. Von diesem Tag an, heißt es, dass diese Lehrerin immer noch umherläuft. Immer wenn sie erscheint, spricht sie, ob noch jemand da sei."
Ich zitterte am ganzen Leibe. „Auf dem Grundstück, wo das passiert ist, ist doch nun unsere Schule? Oder?", meinte Daniela zu ihr. Sie nickte daraufhin und grinste breit. „Boah man! Ich habe voll Angst wegen dir! Du...!", grummelte ich sie an und boxte sie an den Arm. Daraufhin lachte sie bloß laut und hielt sich den Bauch. „Lasst uns weiter aufräumen! Ich will endlich Heim!", nörgelte ich rum. „Spaßbremse!", schrien mich alle an.
„Bin ich gar nicht!"
„Doch!", entgegnete mir Julia. Schließlich überwanden sich auch die anderen fertig aufzuräumen.
Als wir die Tische auf ihre Plätze schoben, hörten wir Schritte, die sich näherten. Verwirrt sahen wir zur Tür. Die Schritte kamen immer näher und näher. Langsam bekam es auch Julia mit der Angst zu tun. „Wer ist das? Es ist doch niemand mehr hier außer uns... Oder?", flüsterte Lissy uns zu. „Keine Ahnung!", zischte Daniela ihr zurück. Wie aus dem nichts wurde die Tür einen Schlitz aufgemacht. Man sah zwei Hände die durch die Tür kamen. Ein Auge blitzte auf als eine hohe Stimme sagte: „Ist noch jemand da?" Wir begannen zu kreischen. Eng aneinandergedrückt standen wir da und hielten unsere Hände schützend vor unsere Körper. Doch ein schallendes Gelächter ertönte, während die Tür aufgerissen wurde. Frau Rosenhammer! „Geht's Ihnen noch ganz gut?!", schrien wir im Chor. Erst waren wir verstört, doch lachten dann mit ihr. „Kommt, ihr dürft auch mal nach Hause.", meinte sie zu uns. „Wie gnädig von Ihnen!", lachte Lissy zurück. Wir verabschiedeten uns von ihr und gingen Heim. Der Regen machte uns nicht viel aus, da jeder einen kleinen Regenschirm in der Tasche hatte, doch niemand traute sich ihn zu öffnen. Da wir lieber nass wurden, als das irgendetwas passierte.
Die Tage vergingen und immer mysteriösere Dinge geschahen. Erst stolperten Schülerinnen im Tunnel, zum Gymnasium hinüber, auf gespenstische Art hin, doch dann passierte das unvorstellbare. Eine verschwand spurlos. Sie wollte eigentlich mit ihren Freundinnen nach drüben gehen, da sie Hauswirtschaft hatte. Ihre Freundinnen waren vorausgegangen, sie wollte nachkommen. Doch als sie auch nach 25 Minuten nicht in der Küche erschienen war, gingen zwei ihrer Freundinnen sie suchen. Doch fanden sie sie nicht. Bloß ein paar Bluttropfen im Tunnel. Schreiend liefen sie zu ihrer Lehrerin und berichteten ihr das Geschehnis. Die Lehrerin schaute seltsam herum, zitternde Augen suchten eine festen Punkt, fanden aber keinen. Leise flüsterte sie: „Es hat wieder begonnen!" Verwirrt starrten wir sie an und fragten: „Was hat den wieder begonnen?" Doch sie rannte weinend aus dem Zimmer. Wir wollten ihr noch folgen, doch wir fanden sie nicht mehr.
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One Shots
RandomHier werde ich ein paar One Shots veröffentlichen. Die Themen werden so von allem dabei sein. Ich hoffe euch gefällts. Über Kritik oder gar einen Vote würde ich mich freuen. =D Süße Grüße Kamihate