Stunden über Stunden verbrachte Thomas damit, angespannt und hypernervös vor dem Untersuchungsraum, in dem seine Liebste noch immer von zwei Ärzten versorgt wurde, hin und her zu rennen; Michael saß neben Karin und schaute immer wieder besorgt zu seinem Freund auf.
„Thomas, bitte. Auch, wenn du hier so nervös rumtigerst, hilfst du deiner Biggi nicht. Bleib doch bitte erst mal ruhig und setz dich endlich hier hin. Die Kollegen werden sich schon gleich melden, wenn du wieder zu Biggi kannst.", versuchte Michael, seinen nervösen Freund zu beruhigen, doch ihn regte es nur noch mehr auf, wenn er Karin und Michael so ruhig auf der Bank vor dem Untersuchungsraum sitzen sah.
„Wie könnt ihr nur so ruhig da sitzen, wenn es bei Biggi und unserem gemeinsamen Kind da drinnen vielleicht immer noch um Leben und Tod geht? Ich kann da nicht einfach still da sitzen bleiben und... Ich will endlich wissen, was mit Biggi und dem Baby ist. Sonst drehe ich hier durch.", brüllte Thomas seine Freunde an, woraufhin Karin vorsichtig auf ihn zuging und ihn in den Arm nahm.
„Thomas, bitte beruhige dich jetzt erst mal. Dein Baby und deine Biggi sind beide wahrscheinlich schon längst außer Lebensgefahr. Die Kollegen wollen bestimmt erst mal raus finden, was mit deiner Liebsten los war. Warum sie ohne ersichtlichen Grind einfach so auf der Basis vor meinen Augen zusammen gebrochen ist. Deswegen sind die bestimmt da so lange drin. ... Du willst doch sicherlich auch so schnell wie möglich wissen, was mit deiner Biggi los war. Aber genau deswegen müssen die Kollegen noch ein paar grundlegende Untersuchungen machen, um ganz genau heraus zu finden, was los ist. Damit das alles nicht noch mal passiert. ... Du wirst sehen, gleich kannst du wieder zu deiner Liebsten.", sprach Karin behutsam mit ihrem Freund Thomas.
„Ich will trotzdem jetzt sofort zu meiner Frau und zu meinem Kind. Ich... Lisa, Laura. Was macht ihr denn hier?" „Wir waren auf der Basis und wollten dich abholen; du hast Dienstschluss, Papa. Und da haben wir von Max gehört, dass irgendwas mit Biggi nicht in Ordnung wäre. Was... Papa, was ist denn los gewesen? Warum musstet ihr Biggi denn so schnell ins Krankenhaus fliegen?", fragte Lisa mit verheultem Blick ihren Vater, der seine beiden Mädchen fest in seine Arme schloss.
„Lisa, Laura, ich... Ich muss euch beiden etwas ganz Wichtiges sagen. Biggi und ich... Biggi und ich bekommen bald... ein Baby.", flüsterte Thomas seinen beiden Mädchen zu und schaute zur Tür des Untersuchungsraumes, in dem seine Biggi noch immer von ihm abgeschottet war. „Zumindest ist das der aktuelle Stand... Ich... Es kann aber sein, dass Biggi das Baby verliert. Sie... Sie ist auf der Basis plötzlich zusammen gebrochen. Lisa, Laura, ich hab solche Angst um Biggi. Und... Wir können nichts machen. Ich kann nichts machen. Ich kann nur hier draußen sitzen und warten. Ein scheiß Leben ist das.", brüllte Thomas beunruhigt.
„Biggi schafft das bestimmt.", tröstete Laura ihren Vater und hielt ihn fest in ihren Armen. „Sie ist doch eine starke Frau, die packt das alles. Und sie will doch dich auch nicht verlieren, Papa. So lange seid ihr umeinander rum geschlichen. Da kannst du doch jetzt endlich mal mit deiner Biggi glücklich werden. Und wir freuen uns doch auch schon auf unsere Halbschwester."
„Wer sagt euch denn, dass es ein Mädchen wird?", grinste Thomas, woraufhin Lisa, ebenfalls grinsend, erklärte: „Oder auf unseren Bruder. Ist ja auch egal, ob wir einen Bruder oder eine Schwester bekommen. Die Hauptsache ist doch, die Kleine ist kerngesund, wenn sie auf die Welt kommt."
„Ach, meine Mädels. Was würde ich nur ohne euch beide machen? Ich bin so froh, euch zwei zu haben. Ohne euch wäre mein Leben nur halb so schön, als mit euch.", flüsterte Thomas und gab seinen beiden Kindern einen liebevollen Kuss auf die Stirn, bevor er sich mit Lisa und Laura zu Karin und Michael setzte.
„Na. Siehst du, Thomas. Das ist doch viel besser, hier bei uns zu sitzen und auf eine Nachricht zu warten, als hier durch die Gänge zu rennen und verrückt zu werden.", sagte Michael, als er zur sich öffnenden Tür des Behandlungsraumes schaute.
„Was... Was ist mit Biggi? Kann... Kann ich zu ihr?", fragte Thomas und sprang sofort von der Bank auf, als einer der Ärzte aus der Tür trat.
„Frau Schwerin geht es wieder besser. Sie können jetzt gerne zu ihr. Allerdings hat sie nicht nur nach ihnen gefragt, Herr Wächter. Sondern auch nach einer gewissen Lisa und deren Schwester Laura. Könnten sie den beiden bitte auch Bescheid geben?"
„Das brauche ich nicht mehr machen. Lisa und Laura sind bereits hier. Das sind meine beiden Töchter Lisa... und Laura. ... Kommt ihr beide mit? Biggi will euch sehen.", fragte Thomas und seine beiden Töchter nickten, bevor sie ihrem Vater zu der auf der Liege bereits wieder sitzenden Biggi folgten.
„Biggi, Schatz. Was war denn um Himmels Willen los? Was... Was ist mit unserem Kind?", fragte Thomas und Biggi lächelte, als sie ihrem Liebsten ein Ultraschallbild in die Hand drückte.
„Welches Kind meinst du denn? Unseren kleinen Sohn? Oder unsere Tochter?" „Zwillinge? Aber wie... Wie kann das denn sein, dass... Du Zwillinge bekommst? Das kann doch...", stotterte Thomas und betrachtete sich das Foto immer wieder, auf dem ihm Biggi, die ihre Stieftöchter vor Freude über die Zwillinge in den Arm schloss, die beiden Babys gezeigt hatte.
„Das ist dein kleiner Sohn. Und das ist deine kleine Tochter.", erklärte Biggi freudestrahlend ihrem Thomas und nahm ihm vorsichtig das Bild wieder aus der Hand, um auch Lisa und Laura die beiden Babys zu zeigen.
„Zwillinge? Das... Das ist ja wunderschön. Aber... Wie... Wir können doch unmöglich zu sechst in deiner Wohnung... Und in unserem Haus geht es auch nicht. Wir haben doch... Wenn Karin und Michael auch noch ein Baby bekommen. Das wird doch viel zu viel... Wir müssen..."
„Wir werden wohl ausziehen müssen. Was hältst du denn von einem kleinen Häuschen im Grünen? Mit viel Platz zum spielen für unsere Mäuse?", fragte Biggi, die von Thomas auf den Arm genommen wurde und durch die Luft gewirbelt wurde.
„Ich kaufe dir jedes Haus der Welt, Biggi.", brüllte Thomas überglücklich und strahlte über das ganze Gesicht, als er sich erneut das Ultraschallbild anschaute und seinen beiden Kindern in Gedanken Namen gab.
Schon vom ersten Moment an war Thomas komplett von seinen beiden Zwergen überwältigt. Er malte sich bereits jetzt aus, wie die Geburt, bei der er diesmal ganz bestimmt dabei war, ablief.
Er würde Biggi beistehen, zu jeder Sekunde, zu jeder Minute ihre Hand halten, mit ihr diesen Moment bis zum Schluss genießen. Soweit Biggi diesen Moment überhaupt genießen konnte...
Aber alles war Thomas egal, er würde seine beiden Zwerge auf die Welt holen. Und wenn es das letzte wäre, was er täte. Aber er wäre für Biggi in jeder Minute der Geburt dabei.
„Wie sollen die beiden eigentlich heißen?", fragte Biggi und Thomas überlegte, dann fiel ihm sofort ein Name für seine kleine Tochter ein: „Maja... Maja Wächter.", bestimmte der Pilot und drückte seine Biggi fest an sich.
„Sie wird das wunderschönste Mädchen der Welt sein. Und unser Kleiner wird der schönste Sohn der Welt sein.", schwärmte Thomas und verließ, mit Biggi an der einen und seinen beiden Mädchen an der anderen Hand, den Untersuchungsraum.
„Und?", fragte Michael seinen Freund. „Was ist los? Du hast doch so... gejubelt. Ist alles in Ordnung?"
„Es ist mehr als in Ordnung, Biggi und ich... Wir bekommen gleich die doppelte Dosis Babyglück."
„Die doppelte Dosis Babyglück? Zwillinge?", freute sich Michael und Thomas zeigte ihm überglücklich das Ultraschallbild seiner Zwillinge.
„Darf ich vorstellen? Das sind Maja und Leon Wächter.", verkündete Thomas überglücklich.
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Weihnachtsstory 2015 [fertig]
FanfictionBabyalarm auf der Medicopterbasis - ob das gut geht?