The Boy

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Immer und immer wieder las ich mir den eingravierten Schriftzug durch und jedes Mal hoffte ich, dass ich mich verlesen hatte.  Sawja war ein Waise. Diese Tatsache schockte mich einwenig. Ok... Was hieß ein wenig? Ich war ziemlich geschockt. Schritt für Schritt ging ich rückwärts, bis ich mich umdrehte und weg ging. Ich war verwirrt von mir selber. Wieso war ich so geschockt von der Tatsache , dass er ein Waise war? Klar war es schlimm, dass er seine Eltern verloren hatte oder diese ihn nicht haben wollten, doch diese Tatsache hatte ja nichts mit mir zu tun? Eigentlich wollte ich mit dem hinter her laufen ja bezwecken, dass ich nichtmehr so viel an Sawja dachte, doch ich hatte leider genau das Gegenteil bezweckt. Nun wollte ich frür ihn da sein.. Hecktisch schüttelte ich den Kopf. Was für Gedanken hatte ich hier? Ich hörte mich ja an wie ein kleines verliebtes Mädchen. Ich beschleuigte meine Schritte und kam nach einiger Zeit zu Hause an. 

~*~ Wochen Sprung ~*~

In der Schule verlief eigentlich alles normal. Das dachte ich jedenfalls. Anna redete wieder mit mir und so verbrachten wir auch die meiste Zeit zusammen. Dadurch, dass ich jemanden zum Schreiben und Quatsch machen hatte, war der Unterricht auch nicht so langweilig. Die Zeit verging also wie im Flug und ohne es zu merken, war es auch schon Zeit für die Mittagspause.
"Wollen wir uns einfach raus auf die Bank setzten? Ich habe nämlich irgendwie noch gar keinen Hunger."
Ich nickte, da ich selber noch nicht hungrig war.
Wir liefen um die Schule herrum und setzten uns auf unseren Stammplatz. Die Bank war einwenig abgelegen und grenzte an ein paar Bäume die irgendwann mal hinter der Schule angepflanzt wurden. Wir redeteten ein wenig und irgendwann machte sich eine kleine Stille breit. Diese hielt nur nicht wirklich lange, denn Anna drehte sich zu mir, ihre Wangen waren einwenig geröted und sie fragte mich schüchtern:" Du, Cole? Hast du eine Freundin?" Ich war ein wenig überrascht, dass sie mich das fragte, doch antwortete einfach mit einem Nein, denn ich hatte keine Frendin und würde mir wohl auch keine in näherer Zukunft zulegen. Wieso interessierte es überhaupt Anna? Noch während ich das dachte bekam ich auch schon die Antwort darauf, denn Anna legte ihren Kopf auf meine Schulter und seufzte. "Gut, denn irgendwie mag ich dich..." Geschockt sprang ich auf unbedacht, dass es ihr wehtuen könnte, da ihr Kopf ja noch auf meiner Schulter gebettet hatte und sah sie auch mit einem wirklich verwirrten Blick an.
Anna murmelte nur irgendwas von Aua und rieb sich ihre Wange.
"Was ist denn los Cole? Ist das so abstoßend, dass ich dich mag? Das war doch klar? Ich meine, selbst ein Blinder hätte das gemerkt!"
Nun stand sie mir gegenüber und hatte einwenig Tränen in den Augen. "Es tut mir Leid Anna, aber ich habe es erstens nich gemerkt und zweitens mag ich dich zwar, aber nicht auf diese Weise."
"Das ist doch dumm. Ich meine, du bist hübsch, ich bin hübsch, wir haben den selben Humor, das passt perfekt zusammen! Ich verstehe dein Problem nicht!"
Verzweifelt sah ich sie an. Ich wollte sie als Freundin nicht verlieren. Dann hätte ich hier niemanden mehr... Mit der Hand fuhr ich mir durch die Haare. Anna sah mich an und sah den verzweifelten Blick in meinen Augen. Ihr Gesicht hellte sich auf, als ob sie eine Erkenntnis hatte und sie fing an zu lächeln.
"Ach so ist das... Ok, dann verstehe ich es."  Ich wusste nicht was sie meinte, doch ich war froh, dass sie von mir ab lies.
"Du bist vom anderen Ufer!"
"Ja. Warte Was?! Nein, Nein. Du hast da was falsch verstanden!"
" Du brauchst es doch nicht ab zu streiten. Das ist doch klar. Ich meine jeder Junge wäre sonst mit mir zusammen gekommen."
" Nein, Anna hör mal, nur weil ich nicht mit dir zusammen sein will, heißt das nicht, dass ich schwul bin."
"Wie viele Freundinnen hattest du schon?
"Was tut das hier zur Sache?"
"Antworte einfach Cole."
Ich musste überlegen..
" Ühm, keine?"
"Und was magst du lieber, männliche Hauptdarsteller in Filmen oder weibliche?"
" Männliche. Was tut das alles überhaupt zur Sache?"
"Also du bist eindeutig schwul."
Man konnte ihr nicht wiedersprechen. Alles, was ich sagen könnte, würde sie so verdrehen, dass ich als schwul da stehe. Mit der Hand in den Haaren drehte mich mich erstmal um und sah zwischen den Bäumen eine Gestalt stehen.

Schwarze Kleidung, schwarze Haare, mit verschränkten Armen an einen Baum lehnend und ein unglaublich liebenswürdiges Grinsen im Gesicht.

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