Kapitel 13

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Da mir langweilig geworden war, nahm ich mir mein Handy und fing an meine unzähligen Nachrichten zu lesen. Die meisten waren von den Leuten aus meiner alten Schule, weshalb ich sie nur kurz überflog. Deine alten Freunde sind dir ja echt wichtig. Ja das sind sie, aber die meisten von ihnen waren keine wahren Freunde. Als ich dann alle Nachrichten gelesen hatte, legte ich mein Handy wieder weg. Naja zumindest wollte ich das, aber Emma rief an.

"Hey Emma."

"Hi Beth. Ich bin so froh das du ans Telefon gegangen bist."

"Was ist denn los Ems?"

"Es geht um Celia."

"Was ist mit ihr?", fragte ich besorgt, da Emma so klang als wäre etwas Schlimmes passiert.

"Das wollte ich dich eigentlich fragen. Ich mache mir Sorgen um sie."

"Warum machst du dir Sorgen? Emma erzähl! Was ist passiert?"

"Also es war so ich wollte Celia eigentlich nur anrufen um mal zu hören wie es ihr geht, aber sie ging zuerst nicht an Telefon. Also habe ich es später versucht und sie ging dran. Ich fragte sie wie es ihr ginge und sie sagte gut, aber ich glaube ihr nicht. Sie hatte sich so angehört als würde sie versuchen nicht zu weinen. Als ich sie darauf ansprach meinte sie nur sie müsse zurück an die Arbeit und hat aufgelegt. Bitte Beth was ist mit ihr los?"

"Ich glaube es liegt wieder mal an meinem Vater. Celia steht im Moment unter sehr hohem Druck und seit wir hier sind ist er noch strenger zu ihr geworden, als er es sowieso schon war. Es ist so schlimm Ems. Ich kann einfach nichts tun außer zugucken wie er sie fertig macht."

"Doch Beth du kannst ihr beistehen und für sie dasein. Sag mal Beth hat er sie naja du weißt schon. Hat er sie geschlagen?"

"Nein noch nicht."

"Und Beth sorry das ich das frage aber hat sie schon jemanden..."

"Nein. Mein Vater würde es eh nicht erlauben, denn er versucht mit allen Mitteln geheim zu halten, dass seine Tochter lesbisch ist."

"Redest du mit ihr bitte ich mach mir wirklich Sorgen."

"Ja klar mach ich Ems und zerbrechen dir jetzt nicht die ganze Zeit den Kopf darüber Okay?"

"Okay. Gut ich muss jetzt auch auflegen. Tschüss Beth und danke."

"Tschüss Ems."

Ich hatte gerade rechtzeitig aufgelegt, da meine Eltern nach Hause kamen. Ich ging runter und begrüßte sie. Meine Mutter ging in die Küche wo sie mit dem Essen anfing und mein Vater setzte sich aufs Sofa. Da ich meine Mutter noch fragen wollte warum sie heute nicht da war um mich abzuholen entschied ich mich in die Küche zu gehen.

"Hey Mum."

"Hallo Beth. Was gibt es?"

"Nichts außer das ich fragen wollte warum du mich heute nicht von der Schule abgeholt hast."

"Ich hatte einen wichtigen Termin und hatte deinem Vater geschrieben, dass er dich bitte abholt."

"Oh ja das hat ja super geklappt.", bemerkte ich sarkastisch.

"Was ist denn Schatz? Er hat dich doch abgeholt oder?"

"Naja wenn du alleine nach Hause laufen, abholen nennst dann ja."

"Er war nicht da ?"

"Nein!"

"Beth holst du mal bitte deinen Vater?", fragte meine Mutter sauer.

"Ja klar." Mit diesen Worten machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer wo mein Vater wie gewöhnlich auf dem Sofa saß und auf den Fernseher starrte.

"Dad du sollst zu Mum in die Küche kommen."

Ich hatte mich schon wieder umgedreht als ich hörte wie er fragte:"Kann sie nicht kommen?" Ich dreht mich um und schrie ihn an:"Nein kann sie nicht, denn SIE steht gerade in der Küche und kocht für UNS. Du kannst ja wohl mal kurz aufstehen und mit in die Küche kommen. Oder bekommst du auch das nicht hin?" Ich drehte mich um und ging in die Küche, wo mich das erstaunte Gesicht meiner Mutter erwartete.

"Er wollte wohl nicht aufstehen."

"Ja. Tschuldigung das ich ihn angeschrien habe."

"Nicht schlimm wenigsten hast du es geschafft, dass er sich bewegt."

Oh ja das hat er und das schneller als ich dachte.

"Sag mal Michael solltest du unsere Tochter nicht von der Schule abholen?"

"Ja aber ich hatte ein sehr wichtiges Meeting."

"Das ist wichtiger als deine Tochter?"

"Jetzt mach nicht so ein Drama sie lebt doch noch. Ich geh wieder fernsehen."

Damit war die Diskussion auch schon beendet. Als meine Schwester dann auch da war saßen wir am Esstisch und aßen. Als alle fertig waren, sagte mein Vater er müsse uns noch etwas sagen, bevor wir gehen könnten. "Am Samstag Abend sind wir auf einem Geschäftsessen eigeladen. Und zwar wir alle. Leider muss Celia ja arbeiten, weshalb sie uns nicht begleiten wird, aber du Beth wirst mirkommen. Und jetzt könnt ihr gehen." Wahrscheinlich hat er den Termin extra so gelegt, dass meine Schwester arbeiten muss.

"Hey Celia ich muss mal mit dir reden."

"Okay. Komm mit zu mir." Bei ihr angekommen setzten wir uns aufs Bett und ich begann zu reden. "Emma hat mich heute angerufen, denn sie macht sich Sorgen um dich."

"Sie braucht sich aber keine Sorgen zu machen es geht mir gut."

"Bitte Celia lügen mich nicht an und Emma auch nicht. Du kannst uns vertrauen also bitte rede mit uns."

"Du hast ja Recht. Weißt du es wird mir im Moment einfach zuviel hier mit Dad und dem Job. Ich bin echt fertig im Moment."

"Ja ich weiß aber bitte rede mit auch mit Emma okay?"

"Ja am besten ich rufe sie gleich an."

"Mach das, aber kann ich dich vorher noch etwas fragen?"

"Ja klar."

"Warum bist du mitgekommen ich meine du hättest den ganzen Stress jetzt gar nicht erst?"

"Deinetwegen. Damals als wir das erste Mal umgezogen sind hätte ich eine große Schwester gebraucht und deswegen habe ich mir geschworen, dass ich mindestens ein Jahr nach dem Umzug bei dir bleibe. Ich wollte doch nicht im Stich lassen."

Ich konnte nicht glauben, dass sie das alles nur meinetwegen auf sich nahm, aber sie hatte Recht ich war froh sie zu haben. Ich umarmte sie und flüsterte ihr ins Ohr: "Danke große Schwester."




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