Kapitel 8

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Kaum hatten meine Eltern mich bemerkt, drehten sie sich um. Meine Mutter schien zu ahnen, was folgen würden, denn sie nickte mir zu. Ich wusste, dass es hieß sie wäre für mich da. "Schätzchen ist etwas?", fragte mein Vater gelassen. Und genau diese Gelassenheit brachte mich auf die Palme. Er war sich keiner Schuld bewusst. "Wo ist sie?", fragte ich so emotionslos wie möglich. "Wer? Von wem redest du?" Er tat so als wüsste er gar nicht wovon ich rede. "Schatz du musst mit uns reden, damit wir dir helfen können." Ich versuchte ruhig zu bleiben, aber es gelang mir nicht. "DU weißt ganz genau von wem ich rede. Also noch einmal zum Mitschreiben WO HAST DU CELIA HINGEBRACHT? WO IST MEINE SCHWESTER?",schrie ich ihn an, aber er sah mich nur kalt an und sagte: "In diesem Ton redest du nicht mit mir." "Achso ich soll nicht mit dir in diesem Ton reden, aber du darfst machen was du willst. Du darfst meine Schwester beleidigen! Du darfst meine Schwester einfach irgendwo hin zum Arbeiten bringen! Du darfst deine eigene Tochter ausschließen. Und ich soll so tun als wenn du immernoch der Vater bist der du vor ihrem Outing warst? Das mache ich nicht mehr! Ich liebe meine Schwester und ich würde ihr niemals so etwas wie antun, aber du tust es und dafür solltest du dich schämen. Du brichst ALLE deine Versprechen die du uns als Kinder gegeben hast. Ich bin enttäuscht und zwar enttäuscht von dir.", zum Ende hin wurde ich immer lauter, aber mein Vater saß dort immernoch genauso kalt wie vorher auch. Er hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt. Es war einfach zu viel für mich. "Okay. Gut. Wenn du nix zu sagen hast, dann lass mich einfach in Ruhe.", sagte ich unter Tränen, drehte mich um und ging die Treppe hoch in unsere Etage. Dort angekommen setzte ich mich einfach in den Flur auf den Boden und weinte. Es waren Tränen der Enttäuschung, aber auch der Verzweiflung. Ich wusste einfach nicht mehr, was ich noch machen sollte. Ich hatte immernoch keine Ahnung wo Celia war und ich traute ihm alles zu. So saß ich da noch 15 Minuten, bis ich Schritte im Treppenhaus hörte. Ich hoffte, dass es meine Schwester war, wurde aber enttäuscht, als meine Mutter um die Ecke kam. Ich konnte sie kaum ansehen, da ich mich ihr gegenüber so für das was ich gesagt habe schäme. Aber sie kam einfach nur, nahm mich in den Arm und flüsterte mir ins Ohr:

"Ist schon gut du hattest ja Recht und ich bin stolz auf dich, dass du dich getraut hast ihm die Wahrheit zu sagen."

"Danke Mum."

"Sie ist in einer alten Bar etwa eine halbe Stunde mit dem Auto entfernt."

Ich sah sie mit großen Augen an, denn ich hatte nicht erwartet, dass sie weiß wo Celia ist. "Danke." Ich musste mich einfach bei ihr bedanken. Sie war einfach immer für uns Kinder da. Ich sagte meiner Mutter ich würde in mein Zimmer gehen und sie meinte sie ginge noch schnell einkaufen. In meinem Zimmer holte ich meine Tasche und fing an meine Hausaufgaben zu machen. Leider machen die sich ja nicht von alleine. Nachdem ich fertig war, ging ich ins Bad um zu duschen. Es war mittlerweile 18:00 Uhr, ich saß auf meinem Balkon und genoss die Ruhe, als mein Handy klingelte. Es war eine Nachricht von Lucy.

Lucy 18:01: "Hey ich wollte nur hören ob du morgen kommst?"

In dem ganzen Stress hatte ich total vergessen ihr zu antworten, also schrieb ich ihr schnell zurück.

Beth 18:05: "Ja klar komme ich."

Keine Minute später schrieb sie, dass sie sich freue es Kourtney zeigen zu können. Ich legte mein Handy wieder zur Seite und schloss die Augen. Ich wäre wahrscheinlich eingeschlafen, wenn mich ein Knallen einer Autotür nicht davon abgehalten hätte. Neugierig stand ich auf und schaute wer dort war. Zu meiner Erleichterung war es meine Mutter zusammen mit meiner Schwester. Ich rannte runter um den beiden die Tür aufzumachen, leider kam mir mein Vater da aber schon zuvor. "Wie war die Arbeit Tochter?", fragte er kalt. Celia sah mich an und antwortete in dem selben Ton:"Ganz toll, Vater." Sie ging an ihm vorbei und kam die Treppe rauf, als sie neben mir war, flüsterte sie mir zu:"In 10 Minuten in meinem Zimmer, dann können wir in Ruhe reden." Ich schaute sie besorgt an, aber sie lächelte mir zu und verschwand dann oben. Ich funkelte meinen Vater ein letztes Mal böse an und ging dann nach oben zu Celia. Ich wartete noch 5 Minuten bevor ich ihr Zimmer betrat. Kaum hatte sie mich bemerkt kam sie auf mich zu und nahm mich in den Arm.

"Hallo Schwesterchen. Wie geht es dir?"

"Es geht so aber erzähl du zuerst."

"Okay. Also ich arbeite jetzt in einer Kneipe und es ist schlimm. Da sind nur Männer die einem ständig auf den Arsch glotzen oder eine befummeln. Ist ja klar warum er mich dort hingeschickt hat. Aber ich werde es überleben und jetzt zu dir, was ist Schlimmes passiert?"

"Dad ist passiert. Er regt mich so auf."

"Was hat er gemacht?" Ich erzählte ihr die ganze Geschichte und als ich fertig war, sagte sie, dass sie Stolz auf mich ist, da ich mich das traue zu sagen, was sie denkt. Wir redeten noch ein bisschen, bis meine Mutter uns von unten zurief, dass das Essen fertig sei. Wir gingen also runter und zu unserem Glück war Dad mal wieder zu beschäftigt um mit uns zusammen zu essen. Nach dem Essen, welches übrigens köstlich war, halfen meine Schwester und ich noch die Küche aufzuräumen und gingen dann in unser Zimmer. Ich wollte unbedingt noch mit Emma telefonieren. Also nahm ich mir etwas zu trinken und das Telefon und ging auf dem Balkon. Ich wählte ihre Nummer und wartete...

Das oben ist ein Bild der Bar, wo Celia arbeitet.

Danke nochmal für eure Votes und Kommentare.

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