Kapitel 6

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Ungefähr eine halbe Stunde später war alles vorbereitet und ich war voll ausgerüstet um mein Vorhaben umzusetzen.
Eine kleine Kamera war an meinem Gürtel angebracht, sowie ein Messer und eine Waffe mit Betäubungspfeilen, die ich aber meiner Meinung nicht brauchen würde. Zudem hatte ich noch einen GPS-Chip in meinem Schuh und ein Headset im Ohr, womit mir Dorian und Jason den Weg weisen und mich im Notfall rechtzeitig vor ungewünschten Besuchern warnen konnten.
Ich selbst war komplett schwarz gekleidet und hatte meine Haare unter einer Mütze versteckt, braune Kontaktlinsen eingesetzt sowie ein Tuch über meinen Mund und meine Nase gezogen, denn falls ich gesehen werde, würden sie mich nicht sofort erkennen.

Dorian hatte sich in ihr Kamera-System eingehakt um jeden meiner Schritte verfolgen zu können.
Eigentlich konnte jetzt nichts mehr schief gehen.

Ich lief in die Garage und stieg in mein geliebtes Auto. Während der Fahrt ging ich den Plan noch einmal Schritt für Schritt in meinem Kopf durch um auch sicher zu gehen, dass ich nichts übersehen hatte.

Etwas enfernt am Waldrand parkte ich und verließ meinen Wagen.
Ich kletterte auf den nächst gelegenen Baum und hielt nach den Kriegern ausschau die gerade Wache hielten.
Geräuschlos schwang ich mich von Baum zu Baum und näherte mich dem Eingang zu den Fluchttunneln.
Ich schaute mich ein letztes Mal noch um und sprang dann leise auf den feuchten Waldboden. Sofort begab ich mich zur Tür die im Boden eingelassen war. Ich schob einen Haufen Erde und Blätter weg, bis ich sie erkannte und zog daraufhin daran um sie zu öffnen.

Stille.

Nichts bewegte sich, überrascht versuchte ich es noch einmal, dann stand ich auf und fluchte in mich hinein. Ich hatte nichts dabei, mit dem ich die Tür knacken könnte.
Jason, der alles über die Kamera mitverfolgt hatte, meldete sich in meinem Ohr zu Worte.

'Ana, dir bleibt wohl nichts anderes übrig, als dich mit deinem Wolf wieder zu verbinden und zu versuchen das Schloss mit deinen Krallen zu öffnen.'

'Du weißt, dass das zu riskant ist.'

'Du hast keine andere Wahl sonst musst du die ganze Mission abbrechen.'

Fluchend fuhr ich mir über den Kopf. Ich musste es tun, sonst konnte ich das Ganze hier vergessen.
Ich atmete tief durch und schloss meine Augen. Ich begab mich auf meine geistige Ebene und suchte das Band zu meinem Wolf um unsere Verbindung wiederherzustellen.
Nun musste ich mich gut konzentrieren, mein Wolf hatte viel Macht und es kostete mich viel Anstrengung sie zu kontrollieren, das machte es um ein Vielfaches schwerer auch noch meinen Geruch zu verdecken und unbemerkt zu bleiben.
Mit einem Ruck strömte Energie durch meinen Körper und ich fühlte mich, das erste Mal seit langem, wieder vollständig. Meine Sinne verschärften sich zunehmend und ich war sogar in der Lage zu Hören, wie die kleinen Käfer auf dem Waldboden sich ihren Weg durch das dichte Gestrüpp aus Blättern und abgebrochenen Ästen bahnten.
Nach ein paar tiefen Atemzügen, mit denen ich den wunderbaren Geruch des Waldes um mich herum aufnahm, hatte ich mich an die Anwesenheit meines Wolfes gewöhnt und machte mich bereit die Tür aufzubrechen.
Im Bruchteil einer Sekunde waren Krallen aus meinen Fingerspitzen herausgewachsen und ich schlug diese durch die Oberfläche der Blechtür.
Immer wieder rammte ich sie in das dünne Metall, bis ein Loch in der Größe eines Apfels mir entgegenblickte.
Genauso schnell wie meine Krallen gekommen waren, waren sie auch wieder verschwunden und ich schob meine Hand in die Öffnung und entriegelte die Tür von innen.
Erleichterung durchströmte mich, als sich diese problemlos öffnen lies, und dabei nicht mal ein Quietschen zu hören war. Mit einem letzten Blick um mich herum schlüpfte ich in die Dunkelheit und landete auf einem kalten steinernen Boden. Nachdem ich die Tür wieder verschlossen hatte, wartete ich ein paar Sekunden bis sich meine verschärften Sehkraft an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
Schließlich konnte ich den Tunnel ausmachen der sich etwa einen Kilometer vor mir erstreckte. Ohne zu Zögern sprintete ich los da mir nicht allzu viel Zeit blieb bis einer der Wächter die beschädigte Tür entdecken und das Rudel über mich informieren würde.
Nach wenigen Minuten erreichte ich die Tür, die Dorian bereits für mich entriegelt hatte, da diese normalerweise von außen mit einem Code gesichert war, über den nur das Rudel Bescheid wusste.

Alpha's Mate (*on hold*)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt