Kapitel 1

266 6 0
                                    

Ich starrte auf meinem Teller und aß in langsamen Bewegungen mein Mercimek Corbasi (türkisches Gericht- Linsensuppe). Der Raum war gefüllt mit Schweigen und Anspannung. Verkrampft wanderte mein Blick nach oben da der Mann gegenüber begann zu Sprechen.

Ahmet Bey(Herr Ahmet): Allahim emir Peygamberin kavli ile kiziniz Beyazi oglumuza Siyahize  istiyoruz( Mit dem Befehl Gottes und dem Segen unseres Propheten wollen wir ihre Tochter für unseren Sohn haben, als Ehefrau versteht sich )

Genau in diesem Moment begann mein Herz zu rasen,eine noch größere Nervosität umging mich, mein Magen begann zu kochen so als wären lauter kleine Insekten in meinen Magen und sie würden sich hin und her bewegen. Mein Blick wanderte zu meinem Stiefvater,der mich eiskalt ignorierte. Meine Augen fühlten sich mit Tränen. Es waren zwar Sekunden aber es fühlte sich an wie mehrere Stunden.

Mein Stiefvater: Verdim gitti 

Genau in diesem Moment wo ich das hörte blieb mein Herz stehen. Ich bekam schwer Luft. Meine Augen suchten Verzweifelt nach einer Hilfe und landeten anschließlich zu meiner Stiefschwester. Jedoch war sie mir keine Hilfe ganz im Gegenteil wir hassten einander. Sie guckte mich nur Arrogant und neidisch an.
In genau diesen Moment war mein Leben vorbei.

Um euch jetzt aufzuklären, also mein Name ist Beyaz ich bin 19 Jahre alt. Mein Aussehen passt wohl ganz und gar nicht zu meinen Namen (Beyaz- weiss), außer das ich sehr blasse Haut habe.Meine Augenfarbe ist eher dunkelbraun mit ein wenig Grün, was man aber fast kaum merkt.  Ich habe pechschwarzes lockiges und langes Haar. Meine Locken sind richtige Afrolocken. Mit denen ich überhaupt nicht zufrieden bin ich wollte schon immer glattes Haar wie meine Mutter, und Blond wollte ich auch sein wie meine Mutter. Ach meine Mutter sie war die wunderschönste Frau der Welt. sie hatte langes, blondes, glattes Haar wie Seide. Ihre Augenfarbe war Kristallblau. Ihre Haut war ebenso blass wie meine. Aber ihr stand das viel viel besser. Wenn sie lachte erblühte die ganze Welt. Nie habe ich sie wütend erlebt wir haben noch nie gestritten, ganz im Gegenteil sie war wie meine beste Freundin. Ich konnte ihr alles Erzählen. Ich und meine Mum lebten zusammen mit meinen Stiefvater und seiner Tochter Aylin. Boah wie ich dieses Mädchen hasse. Immer klaute sie meine Sachen. Sie war die größte Bitch der Stadt. Jeden Tag ein neuer. Sie schlich sich auch immer raus und trieb sich in irgendwelchen Clubs auf. Aber vor ihren Vater war sie der Engel.

Nun zu meinem Stiefvater, zu ihm hatte ich nicht wirklich eine besondere Beziehung. Wir hassten uns nicht aber gut verstanden haben wir uns auch nicht. Genauer gesagt redeten wir kaum,  er arbeitete den ganzen Tag kam nachhause aß und schlief. Aus Respekt bediente ich Ihn wenn er etwas wollte oder erwärmte sein Abendessen. So gehörte es sich nun mal bei uns. Respekt und Ehre waren mir sehr wichtig, so hatte mich meine Mutter erzogen. Ich war immer schon ein braves und ruhiges Mädchen. Ich hatte keine Freunde nicht weil ich ein Opfer war sondern weil ich mich auf die Schule konzentrierte und mich nicht ablenken lassen wollte.

Was mit meiner Mutter geschah? Vor 6 Monaten ist sie gestorben. Bei einem Autounfall. Mein Stiefvater saß am Steuer und er war betrunken. Lange rede kurzer Sinn, er hats überlebt - sie nicht.
Seit dem veränderte sich alles. Mein Stiefvater zeigte sein wahres Gesicht. Er meldete mich eiskalt von der Schule  ab. Weil er die angeblich nicht bezahlen konnte, aber ich denk die Wahrheit war, dass er nicht bezahlen wollte. Ich wollte aber unbedingt studieren! Ich habs meiner Mutter versprochen. Naja mein Traum war geplatzt. Also war ich den ganzen Tag zuhause musste putzen und Sklave spielen. Lustig oder ? Fast wie bei Cinderella, nur dass nicht eine Fee da war die mir ein wunderschönes Kleid zauberte oder gläserne Stöckelschuhe, einen Traumprinz hatte ich auch nicht. Obwohl den hatte ich schon, nur war er weder ein Traum noch ein Prinz. Aber dazu kommen wir noch.

Also wie ihr schon bemerkt habt, hat mein Stiefvater mich soeben Zwangsverlobt. Ich konnte nichts machen, da ich wahrscheinlich auf der Straße landen würde. Und Verwandte hatte ich keine. Meinen leiblichen Vater kenne ich nicht, er und meine Mutter trennten sich als ich noch ein Baby war. Ich hatte auch nie das Bedürfnis Ihn kennen zu lernen,meine Mutter reichte mir vollkommen. Und einen Weichei der seine Frau und sein Kind verlässt brauchte ich nicht in meinem Leben.

Siyah ve Beyaz - Schwarz und WeissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt