Da sich ein paar Leute noch ein Happy End gewünscht haben... hier bitte schön! Ist etwas sehr kitschig geworden, aber naja...Die Handlung knüpft direkt an das Ende der ersten zwei Teile an.
-----------------------------------------------------------
Wie in Trance ließ ich mich zu Boden sinken. Der Brief landete ebenfalls auf dem Boden. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. "Max Krüger, wegen dir hat sich dein bester Freund das Leben genommen! Was bist du nur fürn Arsch!", gab ich mir die Schuld an allem. Ich bemerkte wie sich abermals Tränen in meinen Augen sammelten. Das konnte doch nicht war sein, die ganze Zeit war ich nur am Heulen. Zwar hatte ich auch allen Grund dazu, aber irgendwas tief in mir gab mir Hoffnung stark zu bleiben. Stark zu bleiben für Flo. Plötzlich schoss mir ein Gedanke in den Kopf. Was wenn Flo noch gar nicht tot war, wenn ich ihn noch retten konnte. Ohne weiter nachzudenken, was ich eigentlich tat sprintete ich aus dem Wohnhaus hinaus auf die Straße. Flos Namen schreiend rannte ich durch Berlin. Ich suchte alle Plätze ab wo wir jemals gemeinsam gewesen waren, sowie alle Plätze die bei Selbstmördern beliebt waren. Gerade als ich schon aufgeben wollte raste ein Krankenwagen an mir vorbei. Mensch Frodo, da hättest du auch mal früher drauf kommen können. Hastig rief ich bei den verschiedensten Krankenhäusern an. Tatsächlich wurde ein Florian Mundt eingeliefert.Flo hatte anscheinend versucht von einer Brücke zu springen. So schnell wie möglich machte ich mich weinend auf den Weg zur Klinik.Ich stellte mich in der Schlange am Empfang an. Ungeduldig wartete ich bis ich an der Reihe war. Die Empfangsdame war zwar überaus freundlich, doch ich konnte mich trotzdem kaum darauf konzentrieren was sie sagte und musste deshalb mehrfach nachfragen in welchem Zimmer Flo nun lag. Zu sehr waren meine Gedanken bei ihm und wie es ihm wohl ginge. Nach ein paar mal Verlaufen in den Krankenhausgängen fand ich doch noch Flos Zimmer. Hier sah aber auch alles gleich aus... Mein Herz rutschte mir in die Hose, als ich an die Tür klopfte. Trotz mehrfachem Klopfen machte mir niemand auf. Niedergeschlagen wollte ich gerade wieder gehen, doch dann tippte mir plötzlich jemand auf die Schulter. "Was wollen sie denn hier?", fragte mich eine genervte Krankenschwester. Ich erschrak: "Max Krüger. Ich wollte meinen Freund Florian Mundt besuchen." "Ihr fester Freund? Sonst dürften sie hier nämlich nicht einfach so rein", meinte die Schwester misstrauisch. "Ähm, ja genau", sagte ich schnell um endlich zu Flo zu dürfen. Die Schwester runzelte die Stirn, sagte dann aber nichts mehr und ließ mich durch die Tür.
Mir war etwas mulmig zumute als ich mich dem Bett von Flo näherte. Dort lag er also. Mein bester Freund, der sich so viel mehr von mir erhoffte und ich ihn doch nur so sehr enttäuscht hatte. Flo schlief. Sämtliche Geräte waren an ihn angeschlossen. Ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals. Schon wieder stiegen mir Tränen in die Augen. Wegen mir lag er jetzt hier. ich war Schuld, dass er keinen Sinn mehr im Leben gesehen hatte. Ich setzte mich neben Flo. Vorsichtig griff ich nach seiner kalten Hand. Ich verschränkte meine Finger mit seinen. Die ersten Tränen tropften auf die Bettdecke. Mir tat das alles so unglaublich Leid. "Bitte Flo, bitte wach auf! Ich möchte dich nicht verlieren! Du bist mir zu wichtig! Ich...ich hab dich sehr lieb weist du...", flüsterte ich. Flo reagierte nicht. Er schlief tief und fest. Ich seufzte. Was machte ich hier eigentlich? Er brauchte bestimmt Erholung und ich Idiot nervte ihn schon wieder. So zog ich kurzerhand meine Schuhe aus, hob die Bettdecke ein Stück hoch und kuschelte mich an Flo. Es war schön ihm so nah zu sein. Ich wusste nicht warum, aber er gab mir so viel Geborgenheit, dass ich auf einmal das Gefühl hatte, dass alles gut werden würde. Bald übermannte mich die Müdigkeit und ich schlief, mit dem Kopf auf Flos Brust, ein.
Ich wurde durch flüsternde Stimmen geweckt. Anscheinend sprach Flo gerade mit einem Arzt. "Wie geht es ihnen, Herr Mundt?" "Ja, schon etwas besser." "Ist ihnen schwindelig oder haben sie sonstige Beschwerden?" "Nur etwas Kopfschmerzen." "Mhh, das klingt ja schon mal sehr gut. Sie haben wirklich Glück gehabt, dass man ihnen so schnell geholfen hat, sonst wäre weitaus Schlimmeres passiert." "Morgen", murmelte ich verschlafen. "Ähm..Morgen Max", meinte Flo etwas verunsichert. Seine Stimme war schwach und er war immernoch sehr blass, doch ich war trotzdem sowas von erleichtert, dass er am Leben war. Überglücklich umarmte ich ihn und fing erneut an zu weinen. "Ich lasse sie dann mal alleine", meinte der Arzt und verließ das Zimmer. "Ich bin so froh dass ich dich endlich wieder umarmen kann", nuschelte ich in Flos T-Shirt. Er schien überrascht, denn erst nach einiger Zeit erwiederte er die Umarmung zögerlich. Beruhigend strich er mir über den Rücken. "Ich werde ab jetzt immer für dich da sein, versprochen! Ich werde dich nie mehr enttäuschen. ich bleibe bei dir", nuschelte ich weiter. Flo unterbrach seine Streicheleinheit: "Du musst das nicht für mich machen. Ich habe es akzeptiert, dass du mich niemals so lieben wirst wie ich dich." "Aber Flo, ich.." "Nein hör mir mal bitte zu", unterbrach mich Flo, "Ich bin heute Nacht wach geworden und konnte nicht mehr schlafen. Da habe ich viel nachgedacht und mir ist klar geworden, dass ich einfach nichts daran ändern kann, dass du deine Freundin liebst und sie auch immer lieben wirst. Irgendwie werde ich darüber hinweg kommen, glaub mir!" "Flo..." "Du brauchst nichts sagen, ich weis dass du dich schuldig fühlst, aber du kannst nichts dafür!" "Jetzt sei endlich mal still!" Flo guckte mich etwas bedröppelt an. "Du weist gar nichts Flo! Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht, ich konnte Nächte lang nicht mehr schlafen, weil ich dich nicht erreichen konnte. Ich habe dich vermisst", ich machte eine Pause bevor ich fortfuhr, "Flo, ich konnte mir das lange nicht eingestehen. Ich habe meine wahren Gefühle für dich verdrängt. Als du mir dann auch noch gesagt hast was in dieser Nacht passiert ist, war ich so geschockt. Ich wusste einfach nicht wie ich damit umgehen sollte. Dann auch noch die Reaktionen der anderen zu sehen war echt hart. Aber um so länger ich darüber nachgedacht habe, desto klarer wurde mir dass ich dich liebe..." Mein Anfangs noch gereizter Ton wurde zum Ende hin leise und sanft. Ich wagte es nicht Flo anzuschauen. Ein mulmiges Gefühl beschlich mich. War es wirklich so schlau ihm das gesagt zu haben? Dann hob Flo vorsichtig mein Kinn an, sah mir in die Augen und küsste mich sanft.