Schneechaos ❄️☃

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4 Wochen später war ich längst wieder in Hogwarts und der Gips war zum Glück auch wieder ab. Es war ein Mittwoch im Januar und Hogwarts war von einer dicken Schicht Schnee überzogen. "So viel Schnee wie noch nie. Hogwarts ist überfordert". Das war die Schlagzeile des Tagespropheten heute morgen gewesen, wie Lexi uns erzählt hatte, als wir sie vormittags in einem der Gänge trafen. Es war so viel, das man kaum noch gehen konnte. Kräuterkunde wurde seit gestern schon nicht mehr unterrichtet, weil 1. alle Pflanzen eingefroren waren und weil man 2. kaum noch zu den Gewächshäusern kam. Zurück zum Schloss war noch schwieriger. Wie die Quidditchspieler bis zum Feld kamen blieb mir ein Rätsel, aber ich wusste, dass Layla gerade mit einer fetten Erkältung am Quidditchfeld saß und den anderen beim Training zusah. Am Samstag spielte Ravenclaw gegen Gryffindor und der Kapitän hatte für jeden Tag das Feld reserviert. Meine Schwester hatte es allerdings etwas übertrieben und sich ziemlich stark erkältet, weswegen ihr von der Schulkrankenschwester höchstpersönlich verboten wurde, sich für die nächsten zwei Wochen auf einen Besen zu schwingen. Sie ging allerdings trotzdem noch zum Training, auch wenn sie deshalb das Abendessen verpasste, wo ich gerade her kam. Ich rannte die Stufen hoch, weil im Schlafsaal eine wilde Kissenschlacht lief, was mir eine ziemlich genervte Fünftklässler-Ravenclaw gerade in der großen Halle erzählt hatte. Völlig außer Atem kam ich an und mir flog sofort ein Kissen mitten ins Gesicht, das ich zurück warf. Schon bald war ich in eine ziemlich wilde Kissenschlacht verwickelt an der alle außer Elizabeth teilnahmen. Sie saß still auf ihrem Bett neben der Tür und las ihren Aufsätze für Geschichte der Zauberei und Verteidigung gegen die dunklen Künste durch. Eins von Rubys Kissen war schon aufgerissen und im ganzen Raum waren Federn verteilt, was uns aber nicht im geringsten störte. Irgendwann stand Elizabeth auf einmal auf und ging zu Tür um diese zu öffnen. Unsere Hauslehrerin Professor Cooper stand im Raum und fing an zu lächeln, als sie das Chaos sah. "Als ich in eurem Alter in diesem Schlafsaal geschlafen habe, haben wir immer genau das gleiche gemacht. Ich meine, ich hätte damals in diesem Bett dort geschlafen", sagte sie und zeigte auf meins. "Ja, das war es. Wer von euch schläft heute dort. "Ich", sagte ich, während alle anderen zu mir zeigten. Professor Cooper schwang ihren Zauberstab und beseitigte somit das Chaos. "Eigentlich bin ich nicht zum aufräumen gekommen, sondern um euch etwas mitzuteilen, was euch sicherlich freuen wird", sagte sie und alle fragten sofort "was denn". Sie grinste nur. "Versprecht mir aber, dass ihr jetzt nicht schreiend durch den Turm rennt und es allen anderen spoilert, ihr seid nämlich die ersten, die es erfahren, okay?" Wir nickten. "Also, unser Schulleiter Professor Longbottom hat uns Lehrern gerade eben mitgeteilt, dass aufgrund des Wetters der Unterricht auf jeden Fall für den Rest dieser Woche ausfallen wird. Das liegt daran, dass einige Fächer nicht mehr unterrichtet werden können, da zum Beispiel die Wege zu den Gewächshäusern komplett zu sind. Unser Wildhüter kommt schon nicht mehr aus seiner Hütte und kann somit auch keinen Pflege magischer Geschöpfe Unterricht geben. Auf dem Astronomie-Turm liegt noch mehr Schnee als auf den Ländereien. Außerdem wollte er euch mal eine Freude machen. Allerdings wird unsere Quidditchmannschaft am Samstag auch nicht gegen Gryffindor spielen und für die 3. - 7. Stufe fallen die Ausflüge nach Hogsmeade aus. Selbst die Eulen fliegen nicht mehr und mir hat ein Viertklässler vorhin erzählt, dass in Wahrsagen gesagt wurde, dass es heute Nacht noch mehr Schnee geben soll. Es hat also alles seine Vor- und seine Nachteile. Ich muss jetzt mal weiter zu den anderen. Sehen wir uns morgen beim Frühstück?" Wir nickten. Unsere Hausleiterin war wirklich super nett. Sie war außerdem eine der wenigen Lehrer, die uns nicht siezte. "Sally, kannst du vielleicht mitkommen, ich möchte dir etwas sagen, was die anderen vielleicht nicht unbedingt mitbekommen sollten", sagte sie noch und ich ging mit ihr raus. Was sollte denn jetzt noch kommen? Als wir draußen vor der Tür standen fing sie an zu reden: "Ich weiß nicht warum, aber eure Familie scheint dieses Schuljahr wirklich Krankheiten anzuziehen. Erst dein Unfall im Herbst, dann dein Fuß. Deine Schwester holt sich den Tod, wenn sie weiter den ganzen Tag in der Kälte hockt und ich habe Seraphina vorhin in den Krankenflügel einweisen lassen, weil ihr total schwindelig war und sie zitterte und hustete. Bis jetzt ist sie noch nicht wieder aufgetaucht, aber ich bitte dich: Bevor du jetzt panisch zu ihr läufst, warte ab bis du irgendwas hörst und bitte versuche mit Layla zu reden und sie zur Vernunft zu bringen. Sonst weise ich sie nämlich auch ein und dann kann sie sich neben Seraphina legen." Mit diesen Worten drehte sie sich um und verschwand in der Tür zum Schlafsaal der Zweitklässler. Ich wusste genau, dass meine Zimmergenossinen gerade an der Tür standen und lauschten, aber diese zum Glück verhext waren, sodass man keine Geräusche dadurch hören konnte. Ich konnte Tante Rose es natürlich nicht verheimlichen, dass ihre Tochter krank war, aber die Eulen flogen nicht. Die Sache mit Layla war dagegen ziemlich leicht, da das Spiel eh nicht stattfand und die Mannschaft somit nicht trainieren musste. In diesem Moment kam Professor Cooper aus dem Nachbarschlafsaal. "Entschuldigung", rief ich sie. Sie drehte sich um. Ich erklärte ihr meine Bedenken und sie überlegte mit mir. "Mir fällt nur eine Sache ein. Warte unten im Gemeinschaftsraum auf mich, wenn ich fertig bin, komme ich zu dir", sagte sie zum Schluss und ich befolgte ihre Anweisung.

Ich saß etwa 10 Minuten auf dem Sofa am Feuer, als Layla klatschnass in den Gemeinschaftsraum kam. Die anderen Quidditchspieler waren längst reingekommen und sofort unter der Dusche gegangen, nur meine Schwester hatte mal wieder auf sich warten lassen. Als ich sie fragte, warum sie so nass war, antwortete sie mir, dass sie im Schnee hingefallen war. Ich reichte ihr eine Decke und sie ging eingewickelt in diese in den Schlafsaal um sich trockene Sachen anzuziehen.

Eine halbe Stunde später stand ich mit Professor Cooper im Schulleiterbüro. "Wir haben ein Problem", fing sie an zu sprechen. "Ihre Cousine ist sehr krank und wegen dem Wetter können wir keine Eule losfliegen lassen, um den Eltern Bescheid zu geben. Die einzige Möglichkeit die uns bleibt, ist das Flohnetzwerk." - "Wo ist das Problem", meinte Professor Longbottom sofort. "Du weißt doch sicher, wie es funktioniert, oder?" Ich nickte. "Dann stell dich in den Kamin und lass dich nach Hause bringen. Es ist sowieso kein Unterricht, dann kannst du auch ruhig nach Hause gehen und es erklären. Richte deinem Großvater von mir aus." Der war ziemlich spontan. "Danke", sagte ich. "Und die Grüße richte ich auch aus." Ich nahm eine Hand voll Flohpulver aus der Schale, die er mir hinhielt und reiste wie jeder andere Zauberer durch das Flohnetzwerk.

Love in Hogwarts - Teil 2 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt