Teil 12, bei dem mir leider keine passende Überschrift eingefallen ist. Sorry ;)

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Eine Woche später waren wir immer noch vom Schnee eingeschlossen. Es war so viel, dass man es sich überhaupt nicht vorstellen konnte. Seraphina ging es mittlerweile deutlich besser, aber sie war immer noch im Krankenflügel. Aber zurück zum Schnee. Es mag sich jetzt vielleicht seltsam oder unglaublich anhören, aber er war wirklich fast so, als würden wir unter der Erde leben. Seit mindestens 3 Tagen war kein Schüler oder Lehrer mehr draußen gewesen und in den Gemeinschaftsräumen von Hufflepuff und Slytherin musste man schon magisch Sauerstoff erzeugen, da diese Gemeinschaftsräume wirklich unterirdisch waren und die Luftschächte von Schnee verstopft. Es fühlte sich an wie Ferien, nur dass wir in Hogwarts waren und nicht zu Hause. Unterricht hatten wir auch schon seit einer Woche nicht mehr. Am Anfang hatten wir alle gedacht, dass wir jetzt den ganzen Tag Schneeballschlachten machen und Schneemänner bauen würden, aber das war nicht möglich. Layla regte sich seit sie wieder weniger Schnupfen hatte immens darüber auf, dass der Unterricht in ihrem Abschlussjahr dauernd ausfiel und ihre Noten am Ende des Schuljahres deutlich schlechter sein würden als sonst, weil sie ja nichts gelernt hätte. Ich genoss die "Ferien". Jeden Tag saß ich vom Frühstück bis zum Mittagessen bei Seraphina und wir redeten den ganzen Vormittag. Jetzt, wo es ihr wieder besser ging, war sie eine Quasselstrippe wie vorher. Die Krankenschwester meinte zwar, dass sie noch zu schwach wäre, um den ganzen Tag auf den Beinen zu sein. Ich sah das zwar anders, aber ich hatte ehrlich gesagt auch keine Ahnung davon...
Ich war auf dem Weg in die große Halle, nachdem ich wieder den ganzen Vormittag bei ihr verbracht hatte, als eine dicke Ladung Schleim auf meinem Kopf landete. Als ich nach oben schaute, um zu sehen, wer der Übeltäter war, sah ich Peeves davon fliegen. Der war nervig, jedenfalls manchmal. Mittagessen fiel jetzt also aus, denn ich musste jetzt erstmal duschen.
Auf dem Weg zu Gemeinschaftsraum hörte ich plötzlich lautes Kichern hinter mir. "Was hast du denn gemacht", fragte mich mein Bruder Max, der auf einmal hinter mir aufgetaucht war. "Muss ich dir irgendwas erklären, oder reicht der Name Peeves schon aus", fragte ich sarkastisch.

Als Seraphina wieder aus dem Krankenflügel kam, begann der Schnee langsam zu tauen. Der Unterricht ging weiter, jedenfalls der im Schloss, und schon bald konnten wir durch eine nur noch dünne Schicht Matsch-Schnee zu den Gewächshäusern und zum Pflege magischer Geschöpfe-Unterricht gehen. Wenige Tage später war er dann ganz weg und das Quidditchfeld wurde wieder freigegeben, weshalb unsere Mannschaft nächsten Samstag gegen Gryffindor spielen konnte. Layla war vollkommen aus dem Häuschen, als sie es erfuhr.

"Hat Potter etwas entdeckt", schrie der Kommentator des Spiels laut ins Mirkro, als sich Layla hoch oben in der Luft auf einmal umdrehte. Sie war unsere Sucherin und ziemlich erfolgreich in diesem Job. Dieses Jahr war dieses Spiel das interessanteste der Saison, da Ravenclaw und Gryffindor dieses Mal die besten Mannschaften aufgestellt hatten. Sie teilten sich den ersten Platz der Rangliste. Danach kam Slytherin, dicht gefolgt von Hufflepuff. Dieses Spiel entschied über den Quidditchpokal. Keine Andere Mannschaft hatte gegenüber dem heutigen Gewinner die Chance an den Pokal ranzukommen. Die letzten beiden Spiele (Slytherin:Hufflepuff, Gryffindor:Hufflepuff, Ravenclaw:Slytherin) waren nur noch Freundschaftsspiele.
Lautes Geschrei um mich herum ließ mich aus meinem Gedanken hochschrecken. Ich sah wie Layla und der Sucher aus Gryffindor sich in die Tiefe stürzten. Es musste um den Schnatz gehen. In den letzten Sommerferien hatte Layla uns jeden Tag erzählt, wie wichtig es für sie wäre, wenn sie in ihrem letzten Jahr den Pokal gewinnen würde. Im wenigen Sekunden sollte dies entschieden werden. Die beiden waren jetzt nur noch 4 Meter vom Boden entfernt. Wenn das mal gut ging...  Ich spürte ein Kribbeln in der Nase und in dem Moment, in dem ich mich runterbeugte um zu niesen, jubelten alle Ravenclaws laut auf. Schnell hatte ich meinen Kopf wieder oben und jubelte mit den anderen mit. Ich sah Layla auf den Feld stehen. Selbst von hier oben konnte ich Freudentränen in ihren Augen erkennen. Zum Glück dürften Freunde und Familienmitglieder der Spieler in solchen Angelegenheiten auf das Feld, was ich auch tat, um sie einmal ganz fest in die Arme zu schließen. "Dieses Datum werde ich mir für immer merken", flüsterte sie mir zu, kurz bevor sie von ihren Mannschaftskameraden hochgehoben und gefeiert wurde. Vielleicht sollte ich Mum vorwarnen. Es war nicht auszuschließen, dass Layla sich in den Osterferien ein Tattoo stechen ließ, das ungefähr so aussah:

05.02.2050 ~ Mein Traum wurde erfüllt

Dieser Pokal war ihr wichtiger als ihre komplette Zukunft. Sie hätte ihren Vertrag für eine der erfolgreichsten Quidditchmannschaften Englands, den sie ja jetzt schon hatte, in den schwarzen See geworfen, wenn sie dafür den Quidditchpokal gewonnen hätte. Naja, das hätte jetzt ja auch ohne Vertrag im See geklappt.
Abends saß ich neben ihr beim Essen. "Wenn wir das Uroma Molly schreiben, wird sie an Ostern, wenn wir uns das nächste Mal sehen, wieder mit ihrem Stock auf den Boden hauen und Oliver anmeckern, warum er nicht gut genug gespielt hat", stellte Layla fest. Ich lachte. "Sie vergisst jedes Jahr aufs Neue, dass du spielst und nicht Oliver. Wenn Gryffindor gewinnt, wird er gelobt. Aber die Tatsache, dass sie nach so vielen Jahren immer noch zu Gryffindor hält, zeigt, wie sehr sie ihr Haus geliebt hat." Unsere Uroma war wirklich eine Granate. Sie war bereist 101 Jahre alt, was für Hexen und Zauberer allerdings normal war. Die Namen ihrer Urenkel hatte sie immer noch nicht ganz drauf, aber wir waren auch relativ viele. 33 insgesamt, was wirklich viel war. Aber sie hatte schließlich auch 13 Enkel, die Kinder hatten.
Ihr Mann, unser Uropa Arthur, war schon seit 4 Jahren tot, aber sie strickte ihm trotzdem jedes Jahr zu Weihnachten einen Pullover mit einem A drauf. Mittlerweile begann sie im Juni mit dem Stricken, weil wir alle ausnahmslos einen bekamen. Mum und noch viele andere hatten schon versucht sie davon abzubringen. "Du machst dir deine Finger kaputt" oder "Das ist doch viel zu anstrengend jedes Jahr", waren die Argumente, die am häufigsten genannt wurden. Sie vergaß jeden Geburtstag von uns, aber die Generation von Mum und Dad bekam immer einen Brief mit ein paar Galleonen. Manchmal kam es vor, dass ich am 20.3, also 10 Tage nach meinem Geburtstag einen Brief bekam, in dem stand, dass sie leider etwas zu früh war. Aber trotzdem liebte sie jeder. Sie war einer der wunderbarsten Menschen der Welt.

Love in Hogwarts - Teil 2 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt