Es wurde schon hell und die Sonne blendete mich durch die Schlitze des Wandschranks. Wieso bin ich hier... ich erinnerte mich wieder an gestern Nacht. Ach ja... Dieses Monster, was in mein Zimmer kam. War es wirklich da gewesen? Oder hatte ich bloß einen Albtraum mit einer folgenden Panikattacke?
Ich versuchte erstmal aus diesem Schrank zu kommen und kickte die beiden schmalen Türen auf. Langsam richtete ich mich auf. Die Jacken und Pullover die über mir hingen, waren dabei keine so große und geniale Hilfe. Mein gesamter Körper schmerzte und fühlte sich verrenkt an. Jede Bewegung war auch mit q
Qualen verbunden. »Ich schlafe nie wieder in einem Wandschrank.«, stöhnte ich. Ich quetschte mich heraus in die Freiheit. Die Tür zu meinem Zimmer war offen. Ich hörte wie jemand die Treppe hoch ging. Aus Panik rannte ich wieder in den Schrank. Super, jetzt sitze ich hier wieder fest.
»Ethan? Bist du da?« Dustin kam in mein Zimmer und schaute sich um. Er drehte sich panisch. Macht er sich etwa sorgen?
»Ich bin hier drinne.«, kam meine Stimme aus dem Wandschrank. Dustin öffnete die Tür. »Hey...«, sagte ich verlegen.
»Ich bin froh, dass es dir gut geht.«
Ich lächelte ihn an, doch seine Augen waren ganz woanders. Ich wurde knall rot. Er lächelte leicht. »Deine Wäsche ist übrigens schon fertig. Willst du sie haben?«
»Ja bitte.«, antwortete ich. Dustin nickte und verlies danach das Zimmer. Ich versuchte tief durch zu atmen und wartete dann auf meine Erlösung.
Kurze Zeit später kam er auch schon wieder mit meiner frischen Wäsche.
»Hier bitte.«
Ich bedankte mich und wartete darauf dass er ging, doch er blieb weiter stehen und lächelte mich an. Ich wies ihn mit einem »Ähm...« dezent auf die Tür und man merkte in seinem Gesicht, dass gerade der Groschen fiel. »Oh ja, tut mir leid. Ich hatte nur gerade geträumt.« Dustin hetzte aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Was für ein Typ... keine Ahnung was ich von ihm halten soll. Vielleicht hab ich ja Glück und er ist schwul. Oder er ist einfach nicht so prüde und dazu noch unglaublich freundlich und hilfsbereit. Kein Plan was ich denken soll. Ich schüttelte mir alle Gedanken weg und legte mir meine Klamotten zurecht. Ich zog mir die Boxershorts aus und erst jetzt fiel mir auf, dass ich eine Unterhose von Dustin trage. »OH MEIN ...« ich hielt mir selber den Mund zu. Das ist nicht meine! Dieser perverse hat mich komplett nackt gesehen. Scheiße Scheiße Scheiße! Ich drehte fast durch. Es klopfte an der Tür. »Ist alles in Ordnung? Darf ich rein kommen? Ist was passiert?«, fragte Dustin.
»Nein bloß nicht! Ich bin gerade nackt.«, da fiel mir auf, dass dieses Argument nicht viel bringt, wenn er mich schon nackt gesehen hatte, »Komm einfach Bitte nicht rein.«
»Okay, alles klar.«
Ich zog mich schnell an und öffnete mit einem tiefen Atemzug die Tür.
»Hey«, sagte Dustin, »geht es dir besser eigentlich? Also besser als gestern nachmittag?«
»Ja, der Tee hat mich wieder zu Kräften kommen lassen.« Ich versuchte das Thema zu beenden und schnell hier weg zu kommen. »Das hört sich doch gut an. Ich hab das Rezept von meiner Mutter. Nur geheime Zutaten und selbst mit einer kleinen Zucker Dosis unglaublich süß.« Dustin schwärmte von diesem Tee. Wenig Zucker hm? Es klickte in meinem Gehirn. Kleine Zucker Dosis. Low Sugar Dose? Nein! »Du kranker Idiot! Du hast mir LSD in den Tee geschüttet?! Du hast mir Drogen verabreicht!« Ich drehte durch.
»Ethan wovon redest du da?« Er wirkte verwirrt.
»Du hast mich wahrscheinlich schon auf dem Sportplatz mit irgendwelchen tropfen K.O. gehauen! Dann hast du mich zu dir entführt und mich ausgezogen, damit du mich wahrscheinlich mit Fotos erpressen kannst! Und zusätzlich hast du mir Drogen gegeben, damit ich komplett durchdrehe und irgendwelche Werwölfe halluziniere! Warum tust du sowas?! Das ist abartig! Nur um mich als schwul zu outen und mich vor der gesamten Schule als Idiot darzustellen! Ich hau jetzt ab! Ich könnte kotzen!« Dustin wurde kreidebleich bei meinen Anschuldigungen. Ich nahm meine Tasche und rannte aus dem Zimmer, die Treppen hinunter. »Ethan, warte einen Moment!« Dustin folgte mir.
»Lass mich in ruhe du Freak!« Vergeblich suchte ich nach der Haustür. Ich kam ins Wohnzimmer und konnte in den Wintergarten sehen. Die Fenster wurden zerstört, so als hätte jemand eine Abrisskugel hier rein schmettern lassen.
Dustins feste Hand packte mich an der Schulter. »Jetzt hör mir mal zu!«, sagte er mit einer aggressiven Stimme. Ich blieb ruhig. Seine Augen leuchteten Gelblich. »Ethan, du schwebst jetzt in großer Gefahr.«
»Ja, vor dir!« Ich versuchte mich zu befreien, doch seine Hand hielt mich fest.
»Ich habe dir nichts böses angetan. Ich hab weder Bilder von dir gemacht, um dich zu erpressen, noch habe ich dich unter Drogen gesetzt.«
»Und wie erklärst du dann den Werwolf?!«
»Es wurde gestern Nacht hier eingebrochen. Der Werwolf kam in unser Haus rein. Ich glaube er hat nach etwas gesucht.«
Ich wollte nichts mehr sagen. Ich konnte das alles nicht glauben. Ich wollte es nicht glauben.
»So etwas gibt es doch gar nicht!«, brachte ich hervor.
»Glaub mir, anscheinend doch. Ich habe den Werwolf selbst gesehen.«
»Du verarschst mich! Du bist ein Spinner, ein elender Lügner!« Ich war mit den Nerven am ende und versuchte mir eine Träne zu unterdrücken. »Ich will jetzt los. Ich kann nicht mehr.«
»Soll ich dich nach Hause fahren?« Ich schaute zu Dustin hoch. Seine Augen waren wieder normal. Dieses warme Braun und Grün. Ich nickte.
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Family Business
ÜbernatürlichesWie in jeder ach so wundervollen schnulzigen Liebesromanze mit Fantasy Elementen - hat auch diese hier einen unscheinbaren Protagonisten, der ein einfaches und langweiliges Schul Leben führt. Dieses langweilige Leben ändert sich jedoch, als ein (wie...