Don't Stop Believin'!

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*PIEP* *PIEP* *PIEP* *PIEP*, schrie der Wecker meines Handys. Ich versuchte im Halbschlaf dieses dämliche Stück Technologie zu finden, ohne mich aufzurichten, damit ich wenigstens noch 5 Minuten weiter schlafen konnte. Hab ich dich endlich du Idiot, fluchte ich in meinen Gedanken. Ich legte mich gerade wieder schlafen, da klopfte es an meiner Tür. »GUTEN MORGEN, BRUDERHERZ!«, platzte Dylan lautstark in mein Zimmer herein. »Lass mich zu Frieden!«, jammerte ich.
»Na, na, na. Wer will denn hier verschlafen? Dad und ich warten unten auf dich. Er hat Pancakes für uns gemacht.«
Ich richtete mich auf und schaute meinen Bruder ungläubig an. »Frag mich bitte nicht. Vielleicht versucht er endlich mal ein Vater zu sein.« Die Stimme meines Bruders klang bedrückt.
»Damit kommt er fast 8 Jahre zu spät.«
»Mach ihn bitte nicht deswegen fertig. Er hatte ein unglaublich tiefes Tief. Und endlich kommt er da raus. Besser spät als nie oder?«
Ich nickte.
»Na los Dornröschen. Jetzt steh endlich auf und komm dann runter.«
Dylan ging aus dem Zimmer. Ich konnte hören, wie er auf der alten Holztreppe knarrend die Stufen nach unten nahm. Der Duft von frischen Pancakes erfüllte mein Zimmer. Mein Magen fing an zu knurren. »Na gut,... dann mal hopp. Aufstehen Ethan!«

Frisch geduscht und fertig angezogen ging ich in die Küche. Mein Vater und Dylan saßen zusammen an der Kücheninsel und aßen. Es herrschte eine unangenehme Stille. Mein Dad schaute auf und sagte: »Guten Morgen Ethan! Komm setz' dich. Ich mach dir eben schnell noch ein paar Pancakes okay?« Mein Vater sprühte regelrecht vor Freude und lebenslust. Es war merkwürdig ihn so zu sehen. Bevor ich was sagen konnte kippte er schon den Teig in die Pfanne. Ich setzte mich neben meinen Bruder und fragte ihn lautlos wie die Pancakes schmecken. Er zeigte auf ein Bild von Mom. Mein Herz wurde schwer. Ich hatte lange keine Pancakes gegessen, die an denen von meiner Mom heran kamen. »Sooo, für dich Ethan. Lass es dir schmecken.« Mein Dad reichte mir einen Teller, wo die Pancakes wie kleine Hello Kitty Köpfe aussahen.
»Oh Dad, Dankeschön.«, sagte ich leise. Er lächelte über beide Ohren.
Ich schnitt der Katze ein Ohr ab und steckte mir die Gabel in den Mund. Dylan hatte recht. Die Pancakes schmeckten genau wie die von Mom.
Ich aß die Pancakes alle auf und hätte fast geplatzt.
»Kinder, ihr müsst euch beeilen! Ihr müsst zur Schule! Aber Dylan. Du musst noch mal bitte hier bleiben.«
Die Stimme meines Dads wurde düsterer und geheimnisvoller.
»Ja klar Paps, was gibt es denn?«
Dad schüttelte mit dem Kopf.
Verwirrt verlies ich die Küche und ging mit meinen Sachen aus dem Haus. Bevor ich die Tür schloss, rief ich »BIS SPÄTER« ins Haus. Doch niemand antwortete. Ich ging die Straße entlang und wartete an einer Straßenkreuzung darauf, dass Em mich einsammelte.

»Schülerinnen und Schüler:«, knackte es aus den Lautsprechern der Schule - eine aufgeregte Mädchenstimme meldet sich zu Wort; »nach der Mittagspause findet das Vorsingen für den GleeClub statt. Folgende Schüler werden daher vom Unterricht befreit: Rachel Berry, Colleen Chang, Emily Higgins, Ellen Pompeo, Samantha Lutkins, Cory Monteith, Amelia Pond,...« Das Mädchen ratterte noch zig weitere Namen von der Liste, die ich noch nie in meinem Leben gehört hatte. Nach der Mittagspause? Gut, dass ich frei habe, dachte ich mir.
»Können wir nun bitte mit dem Unterricht fortfahren?«, fragte mein Mathelehrer ungeduldig.

Die Stunde wollte einfach nicht vergehen und ich wäre auch schon fast eingeschlafen. Die Klingel erlöste mich jedoch von der süßen Qual namens lineare Algebra. Wer braucht sowas schon in seinem späteren Leben? Ich nicht!
Ich ging die Flure entlang und suchte nach Em. Unschwer konnte ich Caleb aus der Ferne schon erkennen. Er ging mit finsterem Blick stampfend durch die Schule. Er sah mich und steuerte sofort auf mich zu. Mir rutschte das Herz in die Hose und ich drehte um, um einen anderen Weg einzuschlagen. Ich spürte eine kalte Hand auf meiner Schulter und einen Ruck, der mich gegen die Schließfächer schubsen ließ. Caleb kam mit seinem Gesicht immer näher. »Ey kleines Würstchen. Hast du irgendwo meine Freundin gesehen?«
Nervös schüttelte ich mit dem Kopf.
»Nein? Wusstest du von dieser Schnappsidee Bescheid? Ich wusste es nicht und ich mag es gar nicht irgendetwas nicht zu wissen.« Ich merkte wie jegliche Farbe aus meinem Gesicht wich. »JETZT REDE ENDLICH!«, schrie Caleb mich an. Im Flur herrschte Totenstille. Die Menschen sahen uns an. Erst als Caleb auffiel, dass jeder einzelne von ihnen ein Auge auf uns hatte, ließ er los und verschwand ohne ein Wort zu sagen. Er versuchte ersteinmal durch zu atmen und mich mental wieder aufzurappeln. Die Leute starrten immer noch. Teilweise besorgt, andere aber auch belustigt. Hier und da war getuschel zu hören. Ich fühlte mich beobachet und sah mich um. Dustin stand am anderen Ende des Korridors und schaute mich besorgt an. Angewidert drehte ich mich weg und ging langsam davon. Warum hat er mir nicht geholfen?, fragte ich mich. Ist er ein Feigling? Oder wollte er nicht das andere Leute zusehen, wie er mich beschützt? Ich versuchte weiterhin Em zu finden, jedoch keine Chance. Sie war wie vom Erdboden verschluckt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 14, 2018 ⏰

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