Der erste Eindruck

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Das Zimmer ist groß genug für fünf Mädchen, es stehen fünf Betten mit dem Kopfende an der Wand. Dazu haben wir einen Bildschirm an der Wand, einen großen Tisch sowie Stühle und einen großen Spiegel hier. Als ich mich umdrehe entdecke ich auch noch das Fenster, das man soweit ich sehe nicht öffnen kann. Eine Tür führt uns in das Badezimmer, es wurde in zwei Räume unterteilt. Einmal ein kleines weißes Zimmer mit drei Waschbecken und noch mehr Spiegeln, hier gab es auch kleine Schränkchen wo wir unsere Hygieneartikel aufbewahren können. Geht man dann wieder durch eine Tür gelangt man in ein fröhlich wirkendes gelbes Zimmer mit Toilette, und eine Badewanne?

Ich schätze das muss die Badewanne sein, anders wie bei uns, ist sie im Boden reingesetzt, und besteht aus einem gelben Stein. Klar ist schon mal, das ich nicht die erste sein werde die es ausprobiert. Unser Direktor meinte das die Sanurrianer dafür gesorgt hätten das die Einrichtung im Haus der unseren auf der Erde gleicht, damit wir uns wohler fühlen. Nach der Tour durchs Zimmer ziehen wir uns alle was Hübscheres an. Wir wollen ja dass der erste Eindruck von uns gut ist. Ich entschied mich für eine weiße Jeans, mit einem roten Top, meine braunen mittellangen Haare band ich zu einem hohen Pferdeschwanz.

Als Schminke benutze ich nur Wimpertusche und deckte meine leicht blauen Augenringe ab. Eins der dümmsten Eigenschaften blass wie eine Leiche zu sein ist, das man jeden Fleck, roten Punkt, Pickel oder halt blaue Augenringe wegen der dünnen Haut sofort erkennt. Ich hab mal den Fehler begangen mich während dem Unterricht, den Kopf auf meiner Hand abzustützen. Und oh Wunder den Rest des Tages dachte jeder mich hätte jemand geschlagen, weil ich ein Handabdruck an der Backe hatte. Seitdem habe ich immer aufgepasst wie ich mich in der Öffentlichkeit berühre. (Ich weiß das hört sich irgendwie zweideutig an)

„Seit ihr alle Fertig?" fragt Megi

„Jap" Wir schnappten uns unsere Armbänder mit einem kleinen blau, glitzerndem Stein an, die auf unseren Betten lagen. Sie dienen dazu das wir unsere Tür aufmachen können. Naomi, Sue, Megi, Marly und ich gehen zu den Röhren und beamen uns in die vierte Etage.

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„Ja also ich will da doch nicht mehr rein" flüstert Megi uns zu. Nervös wickelt sie eine blonde Haarsträhne um ihren Finger. So kommst das wir zu fünft vor einem ovalen Loch stehen das lila schimmert. Das muss wohl der Eingang sein, denn man kann die Aliens drinnen essen sehen. Man hört nichts, liegt denk ich mal an dieses lila Schimmer Gedöns.

„Seht ihr die Jungs oder die anderen Mädchen da drin?" frage ich leise. Keiner von uns will die Aufmerksamkeit des Saales auf uns ziehen.

„Warte ich verschaff mir mal ein Überblick", vorsichtig ging Sue an das Loch näher und lehnte sich dran, um mehr aus dem Saal zu erblicken. Als sie plötzlich stolperte und mit einem Schrei jetzt im Eingang liegt. Weil wir uns erschreckt hatten schrien wir auch kurz auf. Und na klar das blieb das den Aliens nicht unentdeckt. Ein paar sprangen auf, schrien auf oder drehten sich zu uns. Der ganze Saal war so still das ich glaube sie mein Herz rasen hören. Sue steht langsam wieder auf und geht ein Schritt wieder aus dem Eingang zu uns zurück. Das soll nicht gemein klingen, aber ich bin erleichtert das der kleine Unfall nicht mir passiert ist. Aus dem Flur hört man auf einmal Schritte und der Sprecher sowie Offizier Leger kommen auf uns zu.

„Ah ihr habt die Cafeteria schon gefunden. Na los lasst uns gemeinsam reingehen." Warum konnten die zwei nicht vor zwei Minuten schon kommen, da hätte sich die peinliche Situation gespart. Ohne langsamer zu werden schritt er durch den Eingang mit Leger. Peinlich berührt gingen wir ihnen nach. Der Sprecher gab ungewöhnlichen Laute , die wie ich vermute seine Sprache ist und denen was mitteilt. Nach seiner kurzen Rede wand er sich wieder zu uns und zeigte wo wir uns Essen holen konnten.

Ich bin jetzt kein verzogenes Gör, aber das Essen sah aus wie grüne Kotze. Was es nicht gerade appetitlicher machte, befand es sich in langen, keine Ahnung wie es sonst nennen soll, Schweinetrogen. Skeptisch beäugten wir es, als die restlichen 25 aus unserer Gruppe ankamen. Das änderte nicht viel nur das wir jetzt 30 sind, die das Essen betrachten. Naja bis Leger uns zu zischte das wenn sich nicht jeder gleich eine Schüssel davon nehmen, er sie in unsere Münder stopfen würde. Sofort wie brave Soldaten äh pardon( heißt Entschuldigung auf Französisch) wie brave Schüler, nahm sich jeder ein Schlüsselchen.

Die Aliens beobachten jeden Schritt von uns. Die Frauen haben ihre Haare zu Braids geflochten, bei den Männer nur vereinzelte die auch lange Haare besitzen. Es gibt hier auch wie bei uns auf der Erde, Sanurrianer mit dunkler und heller Haut. Gut das blasseste ist so ein leicht gebräunter Hauttyp. Sie haben alle leicht schräg stehende Augen, und ihre Klamotten bestehen aus flatternden Stoffen die mich sehr, bei den Frauen an Saris erinnert, die Männer haben luftige Hosen und Hemden. Damit ich nicht wie ein Stalker wirke, schaue ich weg und folge denen die schon ihr Essen haben zum Tisch.

Jeder am Tisch stochert mit seiner Gabel drin rum und will es nicht als erster probieren. Leider Gottes sitz Leger mit uns am Tisch und weist mit seinen Eiskalten blauen Augen auf das Essen. Da ich nicht unfreundlich wirken will, nehme ich ein klitzekleines Stückchen des Gerichtes auf meine Gabel. Es hat die Konsistenz wie Pudding, und man kann kleine Erbsen im Pudding erkennen. Naja ich vermute dass es etwas Erbsen ähnliches ist. Im Schneckentempo führ ich es zu meinem Mund, im gleichen Moment reißt Marly ihre Augen auf und die anderen am Tisch halten ihren Atem an. Sobald es meine Zunge berührt explodieren gefühlt verschiedene Geschmacksknospen in meinem Mund. Das Glibber Zeug schmeckt wie saure Ananas und die Erbsen platzen auf wenn man sie kaut. Sie sind mit irgendwas was süßem gefüllt das im Mund knistert. Ich hätte nie Gedacht das es mir schmecken würde, aber es gehört jetzt schon zu meinen Lieblingsgerichten.

„Und musst du gleich kotzen?" fragt Botan besorgt.

„Probiert selber ich verrate nichts." Sie sollen selbst erleben wie es schmeckt. Naomi, Steve und Mark nehmen sich auch eine Gabel davon in den Mund. Die Überraschung von dem Geschmack, spiegelt sich in ihren Gesichtern ab. Die restlichen tun es uns gleich und nun sitzen wir in einer Cafeteria mit Aliens, und schaufeln uns den grünen Pudding in den Mund. Wir haben es wohl richtig gemacht den die Sanurrianer fangen auch wieder mit essen und ihren Gesprächen an. Ihre Sprache hört sich wie Musik an, so fließend und doch voller Gefühl. Ich hoffe wir können sie mal singen hören.


 




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