Xerion schreckte auf und sah sich um. Er blickte in den finsteren Wald hinein, die Glut des Lagerfeuers flimmerte im Dunkeln der Nacht. Der junge Alfar stand auf, sah sich um, zog sein Schwert aus der Schwertscheide und drehte sich langsam währenddessen im Kreis. Mit seinem Blick kontrollierte er jeden Zentimeter des Waldes, jedoch entdeckte er nichts. Als er sein Schwert wieder wegstecken wollte, vernahm er einen Schrei. Er hob die rechte Augenbraue und fing sofort an zu rennen. Xerion rannte an den eng aneinander stehenden Bäumen vorbei und kam immer näher an den nun weiblich klingenden Schrei. Der Abstand zwischen den Bäumen wurde immer größer, bis Xerion schließlich auf einer Ebene ankam, auf der sich ein Hügel über den Horizont zog. Der Himmel über der Ebene war klar, die Sterne leuchteten hell und der Vollmond erstrahlte in voller Pracht. Das Gras schimmerte in einem dunklen blau und der Tau lag glitzernd auf den einzelnen Halmen. Leicht verwirrend sah sich Xerion um, bis er am Horizont ein großes Feuer auflammen sah, hinter dem Hügel leuchtete der Himmel in einem hellen orange-gelben Ton. Schrille Schreie schossen durch Xerions Ohr. Schreie der Verzweiflung, er rannte zum Hügel und blickte hinunter in eine Kleinstadt. Es war Korwin und es stand in Flammen. Der Alfar wollte runter in die Stadt rennen, doch eine alt bekannte Stimme hinderte ihn daran. Sie befand sich hinter ihm, er drehte sich langsam um und vor ihm stand eine Alfarin, sie hatte längere schwarze Haare, was ziemlich untypisch für die Alfar war, und strahlend blaue Augen. Xerion fing an zu zittern, er rieb sich mit seinem linken Arm die Augen und mit dem rechten Arm richtete er sein Schwert auf sie. Er war aufgewühlt und fing an zu schreien:
" Das ist unmöglich, du bist tot! Das kann nicht sein, wer bist du? Los sag es mir!"
Xerion ging auf die Knie und die mysteriöse Alfarin kam näher. Ihr weißes Kleid schliff über das Gras und wurde durch den Tau leicht feucht. Der Alfar konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, durch seinen Kopf schossen Tausende von Fragen, doch eins wusste er, dass die Person, die vor ihm stand, tot war. Die Alfarin legte ihre zärtliche Hand auf Xerions Kopf und streichelte durch sein Haar. Er sah nach oben und flüsterte fragend:
"Bellona? Bist du das wirklich?"
Bellona lächelte, ihre Augen blitzten kurz auf und ihre Hand formte eine Faust. Sie wurde komplett schwarz und man erkannte nur noch die Umrisse, die sich langsam veränderten. Die Umrisse wurden größer und breiter. Ein rotes Auge fing an in dem Umriss aufzuleuchten und vor dem knienden Xerion baute sich die Gestalt von Yidrat auf. Mit einem höhnischen Gelächter zog er den Alfar an seinen Haaren hoch. Der Skrím schaute in Xerions Augen, Xerion wusste nicht, was vor sich ging. Er war verwirrt und Yidrat sah die Verzweiflung in seinen Augen. Er spuckte dem Alfar ins Gesicht und warf ihn in den Dreck. Er nahm sein Schwert vom Rücken und ging langsam auf den am Boden liegenden Xerion zu. Der Alfar griff nach seinem Schwert und sprang auf, danach wischte er sich durch das Gesicht und entfernte Yidrats Spucke. Yidrat grinste und leckte sich über die Lippe.Er fragte Xerion: " Und hast du mich vermisst, kleiner Prinz? Ich werde dich jetzt aufschneiden wie ein Schwein und ich werde jede Sekunde davon genießen. "
Blind vor Wut rannte Xerion auf Yidrat zu und holte zum Schlag aus, doch bevor Yidrat getroffen werden konnte, löste er sich auf und baute sich hinter Xerion auf. Der Skrím trat Xerion in den Rücken und er landete erneut auf dem Boden. Der Alfar drehte sich langsam um, sein Blick war verkrampft und man sah den Zorn in seinen Augen. Er brüllte: "Yidrat! Dafür wirst du sterben! Ich werde dich..."
Xerion hielt inne. Der Skrím hielt Bellona in seinen Armen. Mit seinem linken Arm umschloss er den Hals von Bellona und mit seiner rechten Hand hielt er ein Messer an ihre Kehle. Der Alfar fing an zu stottern: "L-L-L-Lass sie gehen, es geht hier nur um uns" Yidrat lachte nur und ging langsam zurück. Er verschwand langsam in der Dunkelheit und um Xerion wurde alles schwarz. Die Ebene verschwand, das Feuer erlosch, die Schreie verstummten und der Mond verschwand in der Finsternis. In der Dunkelheit hallte nur noch das höhnische Gelächter von Yidrat. Eine Träne lief an Xerions Wange hinunter. Er schlug auf den Boden und verlor kurz danach das Bewusstsein.Xerion schnellte nach vorn. Schweiß tropfte von seiner Nasenspitze, sein Herz raste und er atmete hektisch ein und aus. Er sah auf die Feuerstelle, die vor sich hinglühte und sah kurz darauf in den Wald hinein. Er stand auf und schaute an den dicht bewachsenen Baumkronen vorbei in den Himmel. Die Wolken verdeckten den Sternenhimmel und der Mond war auch nicht zu erkennen. Der Alfar horchte, doch er hörte nichts. Er fiel auf die Knie und schrie: " Bellona!!!!!!"
Sein Zorn wuchs und er legte seine dreckigen Hände auf seinen Kopf. Er blieb einige Zeit in dieser Position, bis er ein Geräusch aus dem Dickicht des Waldes vernahm. Langsam nahm er seine Klinge in die Hand. Er stand auf und fragte:
"Wer bist du, was willst du hier. Los, zeig dich!"Hinter Xerion trat eine Silhouette aus dem Wald, langsam näherte sich die Gestalt Xerion und er fing an zu antworten:
" Ich bin ein einfacher Wanderer, der nach Baroosh unterwegs ist. Ich habe einen Schrei gehört und wollte nachsehen, ob hier alles in Ordnung ist. "Xerion steckte die Klinge wieder weg und bot dem Wanderer einen Sitzplatz am Feuer an. Der Wanderer zögerte einen Moment und setzte sich dann neben Xerion. Er sah den Alfar an und fragte:
"Und wer bist du? Was machst du hier mitten in den Strellan Wäldern?"
" Ich bin Xerion und bin ebenfalls auf dem Weg nach Baroosh." antwortete er dem Wanderer. " Und wie heißt du?" fügte er noch seiner Antwort hinzu.
" Mein Name ist Wiene, Xerion. Freut mich deine Bekanntschaft zu machen." sagte der Wanderer und streckte seine Hand aus. Xerion gab Wiene die Hand und sah skeptisch in dessen Gesicht, das er mit einer orange farbenden Kapuze, die an seinem Mantel hing, leicht verschleierte. Er hob die linke Augenbraue und setzte nach:
" Wiegel ist ein seltsamer Name für einen Alfar, aus welcher Region stammst du? Aus dem Norden? Aus dem Dorf Lira vielleicht? "
Wiene fing an zu Lachen und antwortete schnell:
"Mein Name ist, wie Wie und Ne, eben Wiene und nein ich komme nicht aus Lira. Ich komme nicht einmal aus Malwior, ich komme aus dem Taurenreich Zaran. Ich bin in der Stadt Rarwo aufgewachsen, die am Tauren See liegt. Nach dem großen Krieg ging ich ins Alfarreich, um dort mein Glück zu versuchen und dein Name ist auch nicht gerade typisch für einen Alfar, ich meine Xerion heißt auch nicht jeder und zu meiner Verteidigung, ich bin ein Mensch, kein Alfar." Wiene nahm seine Kapuze ab und zeigte auf seine Ohren.
Xerion stand auf und sein Blut fing an zu kochen. Er nahm seine Klinge wieder in die Hand und hielt sie Wiene vor die Nase. Sein Blick wurde kalt und starr. Der Alfar fing an zu sprechen: " Du elender Woolrat, wie kannst du es wagen, dich meinem Lager zu nähern. Du wirst nun sterben, irgendwelche letzten Worte, Mensch?"Wiene sah die Klinge genau an, die Flamme schimmerte in dem Schwert. Er fing an zu schwitzen und sah sein Leben an sich vorbei ziehen. Er spürte den Zorn, den Xerion gegen ihn hegte, obwohl sie sich noch nie begegnet waren.
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Das Geheimnis des letzten Drachen - Der Wiedergeborene
FantasyDie Lande des einst so schönen Elagos, sind seit dem Krieg nicht mehr das was sie einmal waren. Die Vereinten westlichen Mächte wurden besiegt und unterdrückt. Nun herrschen Minn, Skríms, Zwerge und Menschen über das Land Elagos und entscheiden, wel...