1. Kapitel

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Tränen liefen über mein Gesicht, als mein Bruder das rote Band um meine Hüfte band. Anschließend küsste er meine Stirn und gab mich meinem Vater weiter.
"Kizim, güzel kizim... unutma ne olursa olsun benim kapim hep acik. Bunu asla unutma tamami? Gecenin kaci olursa olsun, her zaman gelebilirsin. Sana hic göstermedigsemde ben seni cok seviyorum. Icim yaniyor seni vermek de ama biliyorumki mutlu olucaksiniz. Mutlu ol. Mutlu ol ki bende mutlu oligim, cünkü senin mutlulugun benim mutlulugum."
(Meine Tochter, meine wunderschöne Tochter...vergiss nie, dass meine Tür immer für dich offen sein wird. Vergiss das nie, ok? Egal wie spät es ist, du kannst immer kommen. Ich konnte es dir nie zeigen, doch ich liebe dich. Es tut mir im Inneren weh, dich weg zu geben, aber ich weiß, dass du glücklich sein wirst. Sei glücklich. Sei glücklich, damit auch ich glücklich sein kann, denn dein Glück bedeutet mein Glück.)
Und eine kleine Träne floss aus seinen dunkelbraunen Augen. Diese eine kleine Träne war wie ein Messerstich für mich. Ich wischte es sofort weg und darauf gab er mir einen langen Kuss auf die Stirn. Ich schloss meine Augen, ich blendete alles aus um mich herum. Es waren nur noch er und ich hier. Langsam entfernete er sich von mir und alle schrien 'Allahu Ekber' (Gott ist groß). Ich ging langsam mit meinem Vater die Treppen hinunter und das Gerufe wechselte zur Davul (Trommel) und Zurn (Horn). Als ich raus ging sah ich ihn schon vor mir. Das Glück war ihm ins Gesicht geschrieben. Seine Freunde tanzten Halay (Volkstanz) und alle waren glücklich. Meine Vater gab mich weiter an ihn und seine Worte waren: "Pass gut auf sie auf. Sie bedeutet mir mehr als alles auf dieser Welt und noch viel mehr. Ich will keine einzige Träne von ihr sehen!"
"Du kannst dich auf mich verlassen, Baba (Papa). Ihre Tränen werden nur vor Freude fließen."
"Das hoff ich für dich.", waren seine letzten Worte.
Die Musik wurde immer leiser und alle sammelten sich um uns zwei herum. Der Hoca (Pfarrer) kam und alle machten ihre Hände auf.
"Amin. (Amen)", sagten alle zusammen zum Schluss und wir machten uns auf sen Weg zum Auto.
Er half mir in das Auto und schloss die Türe. Dann stieg er von der anderen Seite ein und unsere Trauzeugen setzten sich vorne hin. Das Auto startete und seine Augen waren nur auf mir, was mich rot anlaufen ließ.
"Hör auf!"
"Mit was?", grinste er.
"Mich so anzuschauen."
"Wie schau ich den?"
"Hässlich."
Darauf erfüllte sein Gelächter das Auto.
"Bruder basin sagolsun. (Herzliches Beileid)", sagte Eren
"Was? Wieso?", fragte mein Anil
"Na du musst diese Zicke heiraten", und lachte sich einen ab.
"Eren..! Pass auf was du sagst.", verteidigte mich meine bessere Hälfte Asli.
"Was wenn nicht? Was willst du machen?", provozierte mein Zwillingsbruder sie.
Das war falsch. Sehr falsch sogar. Asli bekam ein teuflisches Grinsen und sagte: "Du wirst schon sehen, nicht wahr Zeyno?!"
"Ok sollte ich Angst bekommen?", fragte mein Bruder.
"Ja solltest du!"
"Hey... Ich hatte doch nur Spaß."
"Tzz... zu spät."
"Asli, mein Schatz du willst doch deinem Verlobten nichts antun?"
"Wenn er meine Zeyno als Zicke bezeichnet, dann schon."
Ok das war genug ich konnte nicht mehr vor Lachen. Ah meine liebe Asli. "Schau, jetzt lacht sie dank mir. Uiiii ich liebe dich mein Schatz.", sagte sie und schickte mir ein Luftkuss.
"Kardesim ben sana basin sag olsun dedin ama (Bruder du hast mir Beileid gewünscht, aber wie) es aussieht werde ich es eher brauchen.", sagte mein Bruder  und alle lachten. Naja alle bis auf Asli, sie sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
Das Auto blieb stehen und ich bemerkte, dass wie endlich beim Fotostudio waren. Wir stigen alle aus und begaben uns nach drinnen. Es dauerte nicht lange und wir waren schon fertig.
Wir stiegen wieder in das Auto und machten uns auf den Weg zum Salon. Je näher wir kamen, desto aufgeregter wurde ich. Das Auto blieb langsam stehen und alle stiegen aus bis auf mich. 'Einmal tief durch atmen und los gehts.' Anil machte die Tür auf und half mir aufzusteigen. Wir gingen langsam rein und es ertönten schon die ersten Töne von unserem Lied. Wir stellten uns in die Mitte und er führte langsam seine Hände zu meiner Taille. Mein Herz klopfte wie wild und meine zitterten ganz leicht. Langsam legte ich meine Hände um seinen Nacken und wir bewegten uns zur Musik. Ich spürte seinen Atem durch meine Schleier und dies beruhigte mich.
"Zeynom... Allah sahidim olsun ki, eger ben seni üzecek olursam, bu dünya benim icin Cehennem olsun."
"Ben sana evet dedim. Cünkü biliyorudum senin beni üzmicegni. Ama eger ben seni üzersem, Allah sahidim olsun ki, bu dünya benim icin Cehennem olsun."
"Yüzünden bu güzel gülücük eksilmedigi sürece, beni üzemesin."
("Meine Zeyno... Gott soll mein Zeuge sein, falls ich dich ein Mal traurig mache, soll dieses Leben für mich zur Hölle werden."
"Ich habe dir das Ja Wort gegeben. weil ich weiß, dass du mich nicht traurig machen wirst. Aber falls ich dich traurig mache, soll dieses Leben für mich zur Hölle werden."
"Solange du so schön lächelst, kannst du mich nicht traurig machen.")
Seine Wörter erwärmten mein Herz und ich spürte wie ich rot anlief. Gott sein Dank war der Schleier vor mir und er konnte mich nicht sehen.
Das Lied wurde immer leiser und wir blieben stehen. Langsam öffnete er meinen Schleier und sah mir in die Augen. Diese wundervollen braunen Augen, welche mich um den Verstand hauen, glitzerten und man konnte sein Glück sehen. Langsam kam er mir näher und legte seine Lippen auf meine Stirn. Ich schloss meine Augen und genoss diesen wundervollen Moment. Mein Herz schlug, falls es geht, noch schnellet wie davor und meine Knie wurden weich. Langsam entfernte er seine Lippen und flüsterte dort wo einst die Lippen waren: "Helalimsin.. (meine Frau..)". Sein Flüstern war so leise, dass ich dachte, ich habe es mir nur eingebildet. Doch es war wahr. Er ging einen Schritt zurück und es die Musik began wieder zu spielen. Es war ein weiteres langsames Lied. Alle Paare standen auf. Mein Bruder und meine bessere Hälfte, meine Schwiegereltern, meine Tanten und Onkeln, meine Cousinen mit ihren Brüdern oder Männern. Nur er stand alleine da und schaute zu uns. Mein Vater. Man konnte die Trauer in seinen Augen sehen und wieder kamen die Schuldgefühle. Mein Anil, der dies bemerkte sagte: " Es ist nicht deine Schuld. Sie wollte es so. Los geh zu ihm und tanz mit ihm." Darauf lächelte er mich noch anmutigend an. Ich lächelte zurück und ließ ihn los. Mit großen Schritten ging ich zu meinem Vater und zog ihn zur Tanzfläche. Ich legt meine Arme um seinen Nacken und meinen Kopf auf seine Brust.
"Kizim. Senin ne düsündügünü biliyorum. Üzme kendini. Senin hic bir sucun yokdu. Bunu asla unutma!"
"Baba, ama ben olmasaydim o burda olurdu, yaninda ve-"
"Hayir! Sakin ama sakin birdaha öyle bir sey söyleme. Ben onun icin üzülmiyorum. Ben senin gidicegin icin üzülüyorum."
"Baba ben seni cok seviyorum. Ben senin hakkini nasil ödicegim?"
"Bir öpücük ver", sagte er und zeigte auf seine rechte Wange. Darauf lächelte ich und gab ihm einen fetten Schmatzer.
("Meine Tochter. Ich weiß was du denkst. Aber mach dich nicht traurig. Du hast keine Schuld. Vergiss das nie!"
"Papa, aber wenn ich nicht da wäre, wäre sie hier, neben dir und-"
Nein! Sag so etwas nie wieder. Ich bin nicht wegen ihr traurig. Ich bin traurig, weil du gehst."
"Papa, ich liebe dich. Wie kann ich dir das alles wieder zurück geben, dass du mich aufgezogen hast und dich um mich gekümmert hast?"
"Gib mir ein Bussi"
-
Die Hochzeit neigte sich dem Ende und es wurde Zeit sich zu verabschieden. Ich ging zu meinem Bruder und umarmte ihn ganz fest. Meine Tränen hatten schon lange den Weg zu meinen Wangen gefunden.
"Hey Prinzessin, nicht weinen. Vielleicht wohnen wir nicht mehr zusammen und ich kann dich nicht mehr mit einem Eimer Wasser wecken, aber ich komme regelmäßig um dich zu nerven."
"Versprochen?"
Versprochen!", darauf lachte ich mit Tränen in den Augen.
Jetzt war es Zeit mich von meinem Vater zu verabschieden. Er umarmte mich ganz fest und sagte nichts. Zu diesem Zeitpunkt würden Wörter nur Überschüssig sein.
"Baba. Babam. Kendini yanliz hissetdigine hemen ara. Kosa kosa gelirim. Tamami?"
"Niye kendimi yanliz hissedigim Kizim? Aslan gibi iki Oglum var artik ve iki tanede Dünyalargüzeli Kizlarim. Ben baska be isdiyim ki Allahdan?"
("Papa. Mein Papa. Falls du dich einmal einsam fühlst, ruf mich an. Ich werde sofort kommen. Ok?"
"Wieso sollte ich mich einsam fühlen? Ich habe zwei Söhne, wie Löwen und ich habe zwei wunderschöne Töchter. Was brauch ich denn noch von Gott?")
Noch ein letztes Mal umarmte ich ihn und dann wendete ich mich zu Asli, die sich 'unauffällig' die Tränen weg wischte.
"Hey meine Heulsuse, wieso weinst du?", sagte ich lachend unter Tränen.
"Ja weil alle weinen.", darauf begannen alle mit Tränen in den Augen zu lachen.
"Hadi Zeynom, es wird Zeit", sagte mein Anil und wir machten uns auf den weg zu unserem Auto.
Langsam blieb das Auto stehen und wir standen vor unserer neuen Wohnung. Sie war viel zu groß für zwei und dies sagte ich auch zu Anil. Er jedoch lachte und sagte darauf, dass er ganz viele Kinder haben will. Mit stieg die Wärme und ich spürte wie ich an den Wangen rot wurde. 
"Komm gehen wir rein..."
Mit einem Bismillah (im Namen Gottes) öffnete mein Ehemann die Tür und betrat die Wohnung. Als ich sie auch betreten wollte schrie er auf einmal: "Stopp! Ich muss dich tragen!"
"Oh Gott. Nein. Und ich hatte mich gefreut, dass du es vergessen hast."
Darauf lachte er nahm mich in die Arme. Er trug mich rauf in unser Schlafzimmer und setzte mich auf unserem Ehebett ab.
"Zeynom... ben seni seviyorum."
"Anilim... ben de seni seviyorum."
("Ich liebe dich."
"Ich liebe dich auch.")
-
Am nächsten Morgen stand ich auf und sah, dann Anil noch schlief. Deswegen ging ich in die Küche und richtete Frühstück her. Nachdem das Frühstück fertig war ging ich in unset Zimmer um Anil zu wecken. Doch davor ging ich in das Bad.
"Zeyno du schaffst das. Er ist dein Ehemann er darf dich ohne Kopftuch sehen. Du wirst jetzt diese Haube runter tun, deine schwarzen langen Haare aufmachen und ihn SO wecken gehen.", ermutigte ich mich selber und es half auch. Nachdem ich meine Haare öffnete ging ich in das Schlafzimmer und versuchte Anil zu wecken.
Nachdem ich seinen Namen ein paar Mal wiederholte, wachte er auf. Er sagte kurz morgen und rieb sich über das Gesicht. Doch plötzlich sah er mich wieder an und sein Mund ging auf.
"I-ich.. Zeyno..d-d-du. Wow!",abrupt lief ich knallrot an.
"Emm.. das Frühstück ist fertig", probierte ich vom Thema abzulenken, doch er starrte mich immer noch an. Dann sagte er Wörter die ich nie im Leben erwartet hätte: "Ich wusste ja das du hübsch bist, aber so sehr."
Dann flüstere er eher zu sich: "Allahim sana binkere sükürler olsun ki bu kadini bana es diye yazdin kaderime ve bunun güzelligini kimseyle paylasmam gerek yok", doch ich hörte es trotzdem und mein Herzschlag wurde wieder schneller.
("Oh Gott, ich danke dir tausend Mal dafür, dass du sie mir als Schicksal zu geschrieben hast und dass ich ihre Schönheit mit niemandem teilen muss.")

Dillere destan bir ask hikayesiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt