"(V/N)! Put, put, put! Komm raus, komm raus, wo immer du auch bist! ~"
Du sitzt jetzt schon seit knappen fünf Minuten hinter einem Busch und Juuzou läuft seit fünf Minuten durch den Stadtpark.
In einem regelmäßigen Takt von einer halben Minute verliert er eine seiner roten Latschen."GEFUNDEN!" Hörst du ihn rufen, kurz darauf bemerkst du wie ein Kind anfängt zu weinen.
Was hast du nun schon wieder gemacht, Juuzou...? Fragst du dich in Gedanken und seufzt.
Für dich ist Juuzou ja das Niedlichste auf der Welt, aber kleine Kinder werden von seinen Nähten und den Augenringen eher verschreckt als angezogen."GEFUNDEN!" Ruft er noch einmal und diesmal steht er wirklich hinter dir.
Du schreist erstmal los, Vögel, aus den naheliegenden Bäumen flattern davon. "Erschreck mich nicht so!" Polterst du und siehst zu ihm hoch. "Sorry." Juuzou lacht verlegen und seine weißen Haare fallen ihm unordentlich ins Gesicht. Du lässt dich von ihm hochziehen. Deine schwarze Jogginghose klopfst du ab, deine zuckerwattefarbene Bluse richtest du bestimmt zum hundertsten Mal heute. "Jetzt musst du mich einladen!" Ruft der Weißhaarige freudig. "Stimmt garnicht! Du hast mehr als fünf Minuten gebraucht! Du musst mich einladen." Erinnerst du Juuzou und sofort ändert sich sein Gesichtsausdruck. "Och man..." Mault er und schiebt seine Unterlippe vor. "Ich will doch nur ein Eis!" Maulst du zurück und fächelst dir mit der Hand Luft zu.
"Außerdem... Wir gehen danach auch zu Kuchen!" Schon wieder ändert sich Juuzou's Gesichtsausdruck. "Jaaa!"Drei Stunden und gefühlte tausend Eis später, lauft ihr pappsatt zu deiner Wohnung.
Juuzou balanciert über die Gehwegabsperrung und du, du bist dauernd dazu bereit ihn aufzufangen falls er stolpert und hinunter fällt.
"Pass auf!" Ist das einzigste was du rausbekommst, als er auf einen Briefkasten springt und sich hinhockt. "Machst du dir etwa Sooooorgen?" Zieht er dich auf und grinst.
"NATÜRLICH!" Antwortest du wahrheitsgemäß, um diesen Kerl muss man sich einfach Sorgen machen.
"Süß von dir und jetzt beeil dich mal!" Du seufzt verständnislos und gehst weiter. Juuzou ist doch eigentlich nur so freundlich zu dir, weil du einen ziemlich süßen Kater hast. Wieso du ihn Kuchen genannt hast, weißt du nicht wirklich.
"So... Einmal aufpassen sonst haut er wieder ab." Aber kaum hast du diese Worte gesprochen und die Tür geöffnet, schlüpft die kakaobraune Katze nach draußen. "KUCHEN!" Rufst du dem Kater nach und reißt die Tür wieder zu."Hä?"
Jetzt fehlt auch noch von Juuzou jede Spur, aber dann hörst du ihn auch schon. "KUCHEN! MIEZ, MIEZ, MIEZ!" Brüllt er, die Leute müssen ihn für verrückt halten. "Gleich kommt das bunte Auto..." Murmelst du für dich und rennst ihm hinterher.
"Juuzou. Es wird dunkel und dann finden wir ihn erst recht nicht..."
"Aber du hast gesagt, dass du ohne ihn nicht schlafen kannst."Du lässt dich auf eine Bank fallen und ziehst deine Beine zu dir. "Ich kann das auch nicht..."
"Und wenn jemand anderes bei dir ist?" Du siehst mit Tränen in den Augen zu dem Weißhaarigen.Kuchen war ein Geschenk deiner Eltern gewesen als du endlich beim CCG aufgenommen wurdest und das mit Bestnoten.
Ohne Kuchen kannst du einfach nicht schlafen, da du unter Autophobie leidest. Deswegen wolltest du auch erst nicht in eine eigene Wohnung ziehen, allein kannst du einfach nicht schlafen."D-Dann kann ich schlafen... Ich brauch einfach ein anderes Lebewesen in meiner Nähe um schlafen zu können."
"Gut. Dann bleib ich heute bei dir." Dafür liebst du Juuzou so, für seine kindliche Naivität. Er zieht dich hoch und wischt dir mit seinen Hemdärmel ein, zwei Tränen aus dem Gesicht. "Morgen ist er wieder da." Meint er zuversichtlich und drückt dich kurz. Hand in Hand lauft ihr zurück zu deiner Wohnung, ihr seid ein ziemlich ungleiches Paar.
Du, eine der Jahrgangsbesten, die besser in der Theorie, als in der Praxis ist und Juuzou, der Nachhilfe brauchte um aufzusteigen und besser in der Praxis ist, als in der Theorie."Juuzou? Willst du auch Pudding?"
"Jaaaa!" Schallt es aus dem Wohnzimmer.
"Vanillesoße?"
"Jaaaa!" Kommt es laut von ihm."Hier."
"Danke." Kaum hast du Juuzou seine Schüssel gegeben, ist sie auch schon leer.
Kichernd setzt du dich neben ihn und versuchst deinen Pudding zu essen, aber das geht halt nicht, wenn Juuzou dich bettelnd ansieht.
"Hier." Damit übergibst du ihm die Schüssel, du hast eh keinen Hunger, weil du dir Sorgen um deinen Kater machst."Mach Ahh!"
"Was?!" Fragst du perplex. "Du sollst Ahh machen, also Mund auf." Etwas zögerlich öffnest du deinen Mund und bekommst von Juuzou prompt einen Löffel Pudding hinein geschoben.
Fertig! Freust du dich in Gedanken und atmest auf, nicht das es dir nicht gefallen hätte, ganz und garnicht. Es war dir eher peinlich.
Aber als Juuzou sich dann auch noch mit dem Kopf auf deinen Schoß legt, merkst du wie dir das Blut in die Wangen schießt. "M-Muss das sein?" Stammelst du.
"Wieso denn nicht?"
"Es ist mir halt unangenehm..." Gibst du hochrot von dir, der Weißhaarige grinst dich sadistisch an.
"Ist doch nicht schlimm. Ich hab dich doch lieb."
"Was?" Seine Worte bringen dich jetzt völlig aus dem Konzept. "Ich hab dich doch lieb." Wiederholt er seinen letzten Satz, setzt sich auf und schlingt seine Arme um dich. "Und wenn zwei Menschen sich gaaaaaanz doll lieb haben...-"
"Ich kenn die Geschichte." Redest du dich heraus, wahrscheinlich hätte er dir sonst noch die Entstehung eines Babys erzählt.
Und das nicht auf diese zensierte Bienen-und-Blümchen Version, sondern die andere, die mit höllischen Geburtsschmerzen und Blut über Blut, ganz im Juuzou-Style."Du ma-magst mich wirklich?" Hakst du nach. "Ich hab dich lieb."
"Hast du mich auch lieb?" Fragt er dich fast schon ängstlich. "Ja."
"Mehr oder weniger als Kuchen?"
"Auf eine völlig andere Weise." Kurzzeitig sind deine Sorgen um die Katze verflogen. Dann hörst du ein genervtes Maunzen und springst auf.
"Kuchen du dummes Katzenvieh!" Fauchst du, als du die Katze hinein lässt.
Kuchen schnippt mit der Schwanzspitze und spaziert in deine Wohnung.
"KUCHEN, DEINEM FRAUCHEN SOLCHE SORGEN ZU BEREITEN!" Hörst du Juuzou schreien, du fängst an zu kichern und schlenderst deiner Katze hinterher. "Ich sollte vielleicht eine Katzenklappe einbauen..." Überlegst du und setzt dich wieder neben Juuzou.
Kuchen faucht ihn an, als er dich in den Arm nimmt und an sich drückt. "Da ist jemand eifersüchtig."
Du fängst wieder an zu kichern. Es scheint wirklich so als ob dein Kater eifersüchtig ist, denn normalerweiser sitzt er neben dir und schmiegt sich an dich.Jetzt ist es Juuzou's Aufgabe, dein Kuscheltier zu geben.