"Ayato! Ayato, es gibt Probleme!"
Du weißt, dass du Ayato eigentlich nicht bei seinem Training stören solltest, aber du musst einfach.
Kaum bist du in den Trainingsraum eingetreten, fliegt dir eine Kralle entgegen. Gerade noch so bildet sich deine Panzerkralle und umhüllt dich wie einen Panzer. Du schreist auf, als die Federkrallen sich in deine Ummantelung bohren.
"(V/N)?!" Ayato rennt zu dir und starrt dich an. "I-I-Ist schon gut..." Bringst du heraus und lässt deine Kralle verschwinden. Du bist wahrscheinlich der einzige Ghoul mit Nerven in der Kralle, deswegen kannst und willst du nicht kämpfen, weil es ein durchgehender Schmerz wäre.
"Du sollst doch nicht einfach mein Training stören." Murmelt er und streicht liebevoll über deine Wange. "Tut mir leid... Aber es ist ein Streit ausgebrochen." Du siehst ihn an. "Schon gut, die anderen schaffen das schon allein." Er seufzt leise, lässt von dir ab.-
"Pass auf!" Schreist du und im nächsten Moment durchfährt dich ein höllischer Schmerz. "(V/N)!" Ayato dreht sich panisch um, sieht mit an, wie ein Großteil deiner Kralle abgetrennt am Boden liegt. Du taumelst, der Fahnder vor dir sieht seine Chance gekommen und holt erneut mit seiner Quinke aus.
"Vergiss es." Ayato bringt ihn um, bevor der Fahnder auch nur noch einmal mit der Wimper gezuckt hatte."(V/N), alles wird okay... Ja?" Verzweifelt sieht der Ghoul mit an, wie sehr du mit dir kämpfst, um stark zu bleiben. "Das heilt schon wieder ab..." Murmelt er leise und streicht wieder und wieder über deine Wange, wie er es immer macht, um dich zu beruhigen.
{2 Jährchen später, also zur Zeit von Tokyo Ghoul re:...}
"(V/N), wie geht es dir?" Leise zieht Ayato einen Stuhl an dein Bett und setzt sich. Du öffnest schwerfällig deine Augen und zwingst deinen Körper dazu, ein Lächeln auf deinem Gesicht erscheinen zu lassen. "Gut..." Krächzst du leise.
Du weißt, wie sehr er mit sich zu kämpfen hat, um sich Tag für Tag, um seine langsam vor sich hin sterbende Freundin zu kümmern.
"Das ist schön." Er sieht sich um.
"Tut mir leid..." Du schließt kurz deine Augen. "Was? Dir muss nichts leid tun." Er nimmt deine Hand. "Aber heute... Ist... Ist..." Du stockst, schon wieder hast du einfach so Wörter vergessen. "Heute ist nichts wichtiges." Beruhigt er dich, obwohl du weißt, dass heute eigentlich mal wieder euer Jahrestag ist. "Aya-... Ayato... Ich weiß... Es ist egoistisch... Aber... Ich würde gerne sterben..."
Sein Blick wird kalt, abweisend. "Es ist nicht egoistisch... Es ist nur ein sehr besonderer Wunsch... Aber es liegt dir sehr viel daran. Ich kann es nunmal nicht ändern." Tränen laufen an seinen Wangen hinunter. "Wann?" - "Morgen..."
Er schluckt schwer. "Wie?" - "Weiß nicht... Gift...?" Ayato schluchzt, versteckt sein Gesicht hinter seinen Händen. Es dauert einige Minuten bevor er sich zusammenreißt und dich wieder ansieht. "Ich... Ich werde mich darum kümmern. Bis morgen." Er steht auf und geht.-
"(V/N)... Ich...- (V/N)?!"
Ayato rüttelt an dir. "(V/N)! Bitte!"
Er schreit dich an. "Du kannst doch nicht einfach sterben! Ich wollte bei dir sein und dich bis zum Schluss begleiten!""Ayato? Was ist mit ihr?" Hinami betritt den Raum, eigentlich ist jedem außer Ayato der Zutritt versagt. "S-Sie... Ist... Heute Nacht verstorben... Ohne Hilfe... Einfach so..." - "Es hat ihr weniger wehgetan, als hätte sie das Gift genommen." Vorsichtig nimmt sie in ihre Arme. "W-Wirklich?" Fragt er wie ein kleines Kind nach. "Ja, glaub mir. Sie wird eingeschlafen sein und noch von dir geträumt haben, als sie dann... Naja..." Ayato lässt Hinami los, sieht dich an. "Ich war die ganze Nacht wach und hab dein Grab vorbereitet... Es ist wirklich schön geworden." Er sucht dir neue Sachen heraus, kleidet dich neu ein, bevor er dich endlich hoch nimmt und zu deinem Grab bringt.
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Verdammt... Ich hät ein paar Mal fast losgeheult. Obwohl die Geschichte an manchen Stellen verwirrend ist.
Reader-chan braucht ihre Kralle zum Leben, so wie ihr Herz. Das Fehlen eines Großteils ist vergleichbar mit einem fast nicht mehr funktionierenden Herzen.