The Dinner

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Einige Tage später fanden sich die beiden Damen auf dem Schiff, welches sie zur Insel geleiten sollte wieder. Dort befanden sich auch die anderen Elementarmeister. Neben Geschwindigkeit und Licht tümmelten sich Natur und Schall. Es war ein sonderbares Sammelsurium von seltsamen Gestalten. Kaum hatten sie den Anlegeplatz verlassen, holte Crystal eine Pfeife hervor, lehnte sich gegen die Reling und steckte den Tabak an.

Unter den Teilnehmern befanden sich auch die vier Ninja und Sensei Garmadon, welche zwar eigentlich nicht am Wettbewerb mitmachte, aber wegen seines Sohns erschien. Die jungen Männer schauten sich die Konkurrenz an und konnten nicht glauben, dass man ihnen verheimlicht hatte, nicht die einzigen ihrer Art zu sein. Doch einer von ihnen war etwas abwesend. Kai konnte seine Augen nicht von der verhüllten Schönheit im orangenen Gewand lassen. Daher war es auch kaum verwunderlich, dass er ihr zur Rettung eilte als jemand versuchte ihre Robe gewaltsam zu entwenden. Der kleine Schlagabtausch drohte auszuarten, bis die Nummer 2 von Meister Chen, genannt Clouse, die Meinungsverschiedenheit beendete.

Während Zane und Jay noch mit Lloyd und dessen Vater die weitere Vorgehensweise besprachen, riskierte auch Cole ein Blick auf eine der weiblichen Teilnehmerinnen. Aber das galt nicht ganz dem romantischen Interesse. Der Erdninja war eher darüber verwundert wie jemand bei solchen Temperaturen in einem dünnen Kleidchen rumlief. Nicht mal Schuhe hatte sie an. Und die Gestalt zu ihrer linken war sogar noch merkwürdiger. So knochig wie sie war, kam Cole der Gedanke, ob sie überhaupt kämpfen konnte. Doch nun hatte er sich eher zu fragen, wie der Wettstreit überhaupt genau aussah, denn nun hatte das Schiff sein Ziel erreicht und alle strömten auf die Insel des Nudelrestaurantbetreibers.

Nach einer kurzen Vorstellung wurden alle zu ihren Zimmern geleitet und auch der schwarze Ninja freute sich sein Gemach zu sehen. Leider wartete eine herbe Enttäuschung auf ihn. Sein Bett war so bequem wie der Boden auf dem er stand. Nein, selbst dieser durfte etwas angenehmer sein. Schließlich lag dort noch ein Teppich. Kurz bevor er die Nerven verloren hätte, entdeckte er jedoch ein Regal mit der feinsten Auswahl an Speisen, die er sich nur hätte denken könnten. Zu seiner Freude stand dort auch eine Unmenge an Kuchen. Genüsslich leckte er sich über die Lippen.

Andere hatten mit ihrem Zimmer mehr Glück. Kai, zum Beispiel, konnte sich darüber freuen, dass nur eine Wand ihn von seiner neuen Angebeteten trennte. Außerdem sah sein Zimmer auch gar nicht so schlecht aus. Im Gegensatz zu Coles Bett, entsprach seine Matratze nicht seinem Element. Auf brennendem Schaumstoff schläft es sich auch sicher nicht so blendend. Während Kai auf seinen Balkon trat, um ein wenig frische Luft zu schnappen, wurde auch schon der Beginn der ersten Prüfung bekannt gegeben. Jeder musste sich eine Jadeklinge schnappen und sie zu Meister Chen bringen. Doch für einen sollte es nicht mehr reichen. Und zu seinem Missfallen musste er sich mit der rothaarigen Schönheit darum streiten.

Da hatten es die anderen auch nicht wirklich leichter. Lloyd steckte gerade mit in einer Rauferei mit den anderen um eine dieser heiß begehrten Schwerter, als sein Vater wieder auf der Bildfläche erschien. Dieser versucht Clouse davon abzuhalten, seine dunkle Magie zu praktizieren und damit einen unfairen Kampf daraus zu machen. Dabei bemerkte er wie er von der dürren Frau angestarrt wurde. Seelenruhig schritt sie an ihm vorbei und hauchte: „Du erinnerst dich wohl nicht mehr an mich. Ich hab es doch geahnt." Nach dieser komischen Ansage drehte sie sich weg und marschierte stumm zur Arena. Dicht gefolgt von ihrer Nummer 2.

Langsam aber sicher trafen alle in dem großen Saal ein. Immer weniger Klingen blieben übrig und der Feuerninja war noch nicht erschienen. Dafür aber schon alle seiner Kameraden und irgendwie wurde Lloyd das Gefühl nicht los beobachtet zu werden. „Da ist diese komische Frau schon wieder. Mich hat sie eben auch so angeguckt.", meinte sein Vater und entgegnete der Dame am anderen Ende des Raumen einen ebenso verstörenden Blick. „Ach, lass sie doch gucken. Wichtiger ist es jetzt, dass Kai langsam mal hier erscheint."

Nur wenige Augenblicke später öffnete sich die schwere Tür. Doch leider war es nicht der rote Ninja, welcher eintrat. Es war dieser Stahl Typ, welcher triumphierend die letzte Jadeklinge in die Luft hielt. Doch schon im nächsten Moment fielen seine stählernen Schlagfäuste, welche scheinbar sein Markenzeichen waren, zu Boden und plötzlich tauchte Kai hinter dem großen Mann hervor. Rasend schnell schnappte er sich das grünliche Schwert und brachte es nach vorne in die Halterung.

Damit schied Karloff, Meister des Metalls, automatisch aus. Unter ihm öffnete sich eine Falltür und er stürzte in die Tiefe. So fand das erste Spiel sein Ende und alle verließen das Zimmer, um sich in den Speisesaal zu begeben. Die Truppe setzte sich selbstverständlich gemeinsam an einen Tisch und natürlich entging ihnen nicht, dass sich auch die dürre Frau und ihr Helferlein direkt an den angrenzenden Tisch setzten.

Während sich das Team über Karloffs Niederlage unterhielt, führten auch die Damen nicht weit von ihnen ein Gespräch. „Meinst du sie wissen es?", fragte Tem nach. Mit geschlossenen Augen und einem vollem Mund schüttelte Crystal den Kopf: „Niemals, unmöglich. Jedenfalls nicht nach ihrer Reaktion zu beurteilen." „Und wie würde ihre Reaktion deiner Meinung nach aussehen?", gab die Kleine von sich und aß genüsslich weiter.

Nach länger Überlegung meinte die Ältere schlussendlich: „Es hätte mehr POW! Und etwas mehr WOW! Und vielleicht auch etwas PUFF! So als würde ich dir jetzt sagen, dass ich mit Drillingen schwanger bin. Eine erstaunliche Neuigkeit zieht auch immer eine dementsprechende Reaktion mit sich." Die Braunhaarige nickte verstehend: „POW, WOW und PUFF! Ist notiert! Dann lass mich mal was ausprobieren."

Gebannt schaute Crystal ihrer Nummer Zwei zu wie sie sich mit den Knien auf die Bank setzte, sich umdrehte und sich zu den Ninja rüber lehnte. „Hey, Jungs.", kicherte Tem fröhlich. Sie zog den schwarzen Ninja zu sich heran, drückte ihm einen Kuss auf und nahm sich etwas von seinem Teller. Dieser wusste gar nicht wie ihm geschah. Schließlich wird man nicht jeden Tag von einer Wild-Fremden abgeknutscht, nur weil sie an deine Garnelen ran will. Und kaum war sie verschwunden, ertönte es auch schon von Cole: „Wo ist mein Essen hin?! Und was wollte sie von mir?" Langsam und sehr verschreckt drehte er sich zu ihr um. Frech grinsend verschlag sie ihr Diebesgut vor seiner Nase. Die hatte sie doch nicht mehr alle, dachte sich Cole und beschloss das Ganze auf sich beruhen zu lassen. Er wollte nicht mehr Worte als nötig mit dieser offensichtlich Geistesgestörten verbringen.

Tem stattdessen freute sich prächtig: „Und? War das eine angemessene Reaktion auf meine Handlung?" Schulterzuckend antwortete die Grauhaarige: „Naja, ich hätte dir eine gescheuert." Beide lachten laut auf und brachten ihr Tabletts weg. 



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