Sugar, we are goin' down

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„Und? Was sagst du nun? Akzeptierst du mich als dein Fleisch und Blut?", fragte die Grauhaarige den Blonden, welcher verlegen zur Seite schaute. Ihm war es peinlich keine Antwort zu wissen. Klar, es war besser hier den ein oder anderen Verbündeten zu haben und er war sich ihrer Stärke auch bewusst. Allerdings hatte er Bedenken, ob ihr wirklich zu trauen war. Zum Glück setzte sein Vater ihm nicht auch noch Flusen in den Kopf.
„Ähm... Ich... Also du...", stammelte er: „Für mich scheint es naheliegend, dass ... Du meine Schwester bist." sein Mund sprach die Worte schneller aus als er mitdenken konnte. Hoffentlich würde sich diese spontane Entscheidung nicht als Fehler heraus stellen. Er atmete einmal tief durch und wurde im nächsten Moment auch schon von seiner lieben Nächsten zerquetscht. Diese schien sich ja prächtig darüber zu freuen. Vor allem da sie ihn zuerst an ihre Brust Presse und ihm danach auch noch in die Wangen kniff. Er hätte nicht erwartet, dass sie so stark war, wenn man ihr offensichtliches Untergewicht betrachtete.
„Oh dear! Ich wusste, dass du wusstest, dass wir eine tiefere Verbindung haben. Nun kann ich dich alles lehren, was ich weiß.", sie strahlte und lachte, was mit ihren ungewöhnlich roten Augen eher verängstigend aussah.
Hinter ihr applaudierte ihre kleine Gehilfin: „Perfekt! Ich habe nichts anderes von Meister Lloyd erwartet."
Wegen dieser Aussage sah ihr Cole, welcher dicht neben ihr stand, komisch an.
„Nun denn... Da wir jetzt auf derselben Seite stehen. Was plant Chen?", fuhr Crystal mit einer eisigen Miene fort. Nach einem langen Seufzer beschloss der grüne Ninja, es ihr zu erzählen. Wenn man etwas angefangen hatte, sollte man es auch komplett durchziehen.
Währenddessen wanderte der Blick des Erdninja zu dem Mädchen, welches ihn ohne Vorwarnung geküsst hatte. Sie war süß, aber merkwürdig. Und irgendwie sah sie Nya recht ähnlich, nur dass sie viel kleiner und putziger war. Und sie beherrschte den Wind!
Cole wollte sie ansprechen, doch wusste leider nicht wie. Hey, du hast meinen ersten Kuss gestohlen. Lass mal zusammenabhängen! So sicher nicht... Es war ja auch nicht sein erster Kuss, nur der erste auf den Mund. Die Erinnerung kam wieder hoch. Es war so als würde er ihre Lippen auf seinen spüren.
„Ähm...", stotterte er und wurde augenblicklich rot, da er als er zu ihr runter sah, direkt in ihren Ausschnitt blicken konnte.
Mit strahlend leuchtenden Augen visierte sie ihn an. „Ja? Was denn?"
„Nichts!", blitzschnell drehte er sich weg. Er konnte einfach nicht glauben, was er gesehen hatte. Runde schöne Brüste. Schlussendlich war er auch nur ein Mann. Ninja Dasein hin oder her. In ihm erwachte gerade ein Verlangen, welches er zuvor nicht gekannt hatte. Schmutzige Bild verschleierten seinen Verstand und so merkte er nicht wie seine Kollegen vergeblich versuchten ihn wieder zu den Lebenden zurück zu holen. „Cole! Cole!", schnippte es vor seiner Stirn herum. „Aufwachen!", kam es von Kai, welcher angesäuert mit dem Fuß stampfte.
„Das dritte Spiel beginnt! Los jetzt, wir müssen Lloyd helfen!", tönte es von Jay.
Im Sauseschnitt marschierten die Jungs zur Arena. Dort erwarteten sie schon die anderen Teilnehmer. Der grüne Ninja würde der Meisterin der Form gegenüber stehen. Doch dieser Wettkampf war andere als die anderen. In der großen Halle wurde ein Schwimmbecken integriert. Nach weiteren Instruktionen von Meister Chen zum Ablauf des Kampfes, wurde auch schon direkt begonnen. Es wurde in Teams gespielt und wer den Ball am häufigsten in das Tor des anderen katapultiert, würde gewinnen. Doch zuerst wurde jedem Spieler ein Badeanzug zur Verfügung gestellt. Nachdem alle aus den Umkleiden zurückkehren, trieb es dem schwarzen Ninja erneut die Röte ins Gesicht. Die Badekleidung stand Tem wirklich gut. Aber nein, an so etwas durfte er gar nicht denken. Sie war bloß merkwürdig und verrückt. Mehr nicht!
Er wendete sich ab und sprang mit einem Satz ins Becken. Kaum war er im kühlen Nass, bekam er wieder einen klaren Kopf. Das einzige, was nun zählte, war zu Gewinnen. Lloyd war zu wichtig, als dass er jetzt einfach aus dem Rennen fliegen konnte.
Als alle auf Position standen, wurde angepfiffen und das Spiel begann.
Es war ein hitziges Hin und her, bei dem ordentlich die Fetzen flogen. Die Ninjas waren trotz Verstärkung durch Tem und Crystal deutlich in der Unterzahl. Dennoch war es ein Kopf-an-Kopfrennen. Kurz vor Ende, drängte sich Camille nach vorne um einen letzten siegreichen Schlag zu machen, als es passierte ... Tem reckte sich aus dem Wasser in die Höh und wehrte es gekonnt ab, doch danach folgte der Fall, welcher ausgerechnet den Schwarzhaarigen traf. Etwas weiche nicht sehr großes landete mitten in seinem Gesicht. Es war jenes, was er eben noch versucht hatte zu verdrängen. Ihr Busen! Es schien eine magische Anziehung zwischen ihm und den beiden Dingern zu herrschen. Warum konnten sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Er wollte nichts von diesem durchgeknalltem Mädchen, welche mit Sicherheit nicht alle Tassen im Schrank hatte. Doch nun hatte er ein größeres Problem. Er fiel mit ihr ins Wasser und vergaß glatt wieder aufzutauchen. Schon wieder pochte es. In seinem Schritt... Wie sollte er nun aus dem Becken kommen, ohne einen peinlichen Fauxpas zu erleben?
Zum Glück war das Spiel vorbei und Lloyd hatte gewonnen.
Jedoch sollte dies nur den Hass auf die Ninja schüren.
Cole beschloss einfach zu warten, bis alle anderen weg waren, auch wenn dies wahrscheinlich dauern könnte. Als auch der letzte in der Kabine verschwunden war, stemmte er sich am Beckenrand hoch und hoffte, dass es nicht zu sehr auffallen würde. Gerade als er um die Ecke bog, um ebenfalls die Kleidung zu wechseln, rannte er plötzlich in die Verursacherin des ganzen Debakels rein. „Kannst du nicht aufpassen?!", zischte er ungewöhnlich aufgewühlt.
„Was hast du eigentlich für ein Problem mit mir? Nein, ehrlich! Was habe ich dir denn bitte schön getan?", kam es nicht weniger verstimmt von ihr und sie rieb sich schmerzenden den Hintern.
Doch anstatt ihr zu helfen, ging er stumm an ihr vorbei. Er konnte und wollte ihr nicht antworten. Stattdessen wollte er, einfach nur unter die Dusche und den heutigen Tag unter einem Berg von Essen begraben. Außerdem war da ja noch die deutlich erkennbare Beule in seiner Hose und er hegte keine Intention, sie davon in Kenntnis zu setzen.
So ließ er sie fassungslos und entsetzt über diese Frechheit zurück.
Derweilen in der Herrenumkleide trockneten sich Lloyd und die anderen gerade ab. Alle Blicke fielen auf den Neuankömmling, welcher mit seiner Hand seinen Schritt verdeckte.
Seine Freunde wanken ihn heran. „Hey, wo warst du so lange?", hackte der Blonde nach. Der angesprochene schaute verlegen weg und bannte sich seinen Weg durch den Raum voller entblößter Männer. Die meisten von ihnen waren recht muskulös. Doch Cole würde es sich nicht wagen, auch nur einen Blick in die falsche Richtung zu werfen.
Während er versuchte sich möglichst unauffällig wieder anzuziehen, löcherten ihn seine Freunde gerade mit Fragen. „Wie waren ihre Brüste? Weich?" „Hast du ihre Nippel gespürt?" „Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie geil war es? Eine elf?" „Warst du eben noch bei ihr und hast sie klar gemacht?"
Langsam aber sicher platzte ihm der Kragen: „Nein, nein und nochmals nein! Hört endlich auf mit euren kindischen Fragen! Ich bin nicht interessiert an diesem Weib."
Stille kehrte ein. Alle schwiegen für einen Augenblick. Bis Kai mit den Schultern zuckte: „Also ich würde sie nehmen." womit er ungewollt die Aufmerksamkeit auf sich zog. „Wolltest du nicht diese Skylor flachlegen?", fragte Jay mit mittlerer Verwunderung. „Ja, aber warum nicht beide? Oder besser noch: beide zusammen!", sagte der Umas mit seiner gewohnten Arroganz.
Als Cole das hörte, konnte er es nichts fassen. Er war dermaßen erstaunt über diese unverschämte Aussage, dass er fast schon bereit war, auf diese kleine Irre seinen Anspruch zu erheben. Sobald sein Embargo über ihr stand, würde Kai sich hoffentlich von ihr fern halten. Auch wenn sie sie nicht mehr alle hatte, war sie trotzdem ein unschuldiges Mädchen und dies sollte auch so bleiben, fand Cole. „Ich hab mich unentschieden. Ich will sie!" „Was? Du kannst doch nicht einfach deine Meinung ändern.", tönte es von dem Gamer in Blau. Doch Kai wedelte es mit einer Handbewegung ab: „Schon in Ordnung. Soll er sie doch haben. Im schlimmsten Fall nehme ich die andere. Die ist auch nicht schlecht."
Empört blickte der jüngste der Runde ihn an: „Das ist meine Schwester von der du gerade redest!"   

Frozen FlowersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt