Die Rache von Tate Langdon

Stimmen der Geister

Tate saß an seinem liebsten Ort im Haus. Er saß im Keller. Eingehüllt in der Dunkelheit und der Kälte. Es war so kalt und dunkel wie im tiefsten innersten seiner Seele. Er mochte die Einsamkeit. Er war sein ganzes Leben lang einsam gewesen. Die einzige Gesellschaft, die er mochte, war Violet gewesen, aber sie konnte seine Gesellschaft nicht mehr ertragen.

Jemand kam die Treppe herunter. Es war Constance. Tate machte sich unsichtbar. Das letzte, was er brauchen konnte war sie. Sie stand direkt neben ihm und rief seinen Namen. Zum Glück konnte sie ihn nur sehen, wann er es wollte. "Du wirst nicht mit ihr reden, oder?", sagte eine weibliche Stimme hinter ihm. Sie gehörte Moira. Sie war nur eine von vielen, die hier gefangen waren. Aber eigentlich die einzige, mit der er redete. Früher hatte er immer mit Nora geredet, aber es war ja ihre Schuld, dass Violet nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Und dann gab es noch Hayden, die ihn nur nervte. Sie dachte, dass sie gleich waren. Sie waren beide von der Liebe ihre Lebens verlassen worden, doch es gab einen Unterschied. Tate wollte die Familie von Violet nie zerstören, Hayden aber schon. Hayden wollte nur Ben, und wäre sogar über Leichen gegangen. Jetzt war sie selbst eine.

"Nein.", antwortete Tate, "Ich werde nie wieder mit ihr reden." "Und was wenn sie hier stirbt? Dann kannst du ihr nicht mehr so leicht entkommen.", bemerkte sie mit einem amüsierten Unterton in der Stimme. Doch Tate wusste, dass ihr das genauso missfallen würde wie ihm. Doch bevor er antworten konnte sprach sie weiter: "Larry war vorher hier. Er erzählte, dass das Kind immer mächtiger wird. Er hat Angst, dass der Junge einmal alles zerstören wird."

Der Junge. Er durfte nicht den Rest der Welt für einen Fehler bestrafen, den er gemacht hatte. Auch wenn er der Bruder Violet war, stand sein Entschluss fest. Er musste ihn töten!