Kapitel 2.

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Mit dröhnenden Kopfschmerzen versuchte Robin verzweifelt ihre schweren Augenlider zu öffnen, was sich als fast unmöglich herausstellte. Als sie es schließlich doch geschafft hatte sah sie sich um. Nur endloses Grau. Sie befand sich in einer Zelle und ab diesem Moment erinnerte sich das Mädchen an alles. Sie war wie immer bei Maz im Schloss um ihre Arbeit zu erledigen. Bis dahin war alles wie immer. Dann waren Han Solo, Chewbacca, dieses Mädchen Rey und der Widerstandskämpfer Finn mit einer BB-Einheit aufgekreuzt und ab da lief gänzlich alles schief. Robin stockte. Sie wurde entführt. Entführt von der Ersten Ordnung. Von den gefährlichsten Männern der Galaxie. Unmittelbar machte sie sich Sorgen um die anderen. Robin wusste nicht ob sie noch am Leben waren geschweige denn ob sie selbst noch lange zu leben hatte. Sie sah auf ihre Handgelenke die vor ihr aneinander gefesselt waren. War sie denn so gefährlich? Als ob sie eine Chance hätte zu fliehen.

Kylo Ren hatte Luke Skywalker erwähnt und das sie wüsste wo sich dieser befindet. Natürlich kannte sie Luke doch wo er sein könnte erahnte sie nur. Niemand wusste wo er ist. Bis auf die Karte hinter der Ren her war. Robin verzweifelte und setzte sich auf die Liege die sich in ihrer Zelle befand. Sie hing ihren Gedanken nach bis sich schließlich mit einem Zischen die Zellentür öffnete. Robin zuckte zusammen. Sie vermisste jetzt schon das Schloss und Maz, sogar die Eingangstür mit dem selben Geräusch. Als das Mädchen aufsah, erblickte es zwei Sturmtruppen die wie immer in den weißen Rüstungen steckten. Doch als hinter den zwei Soldaten ein Mann mit orangefarbenen Haaren auftauchte und in den kleinen Raum schritt, stand das Mädchen schnell auf. Als der Mann vor ihr stehen blieb, merkte Robi das sie einen halben sogar fast einen ganzen Kopf kleiner war als er.

„Wie ich sehe seid Ihr endlich wach und habt die kleinen Machtspielchen von Ren gut verkraftet. Sehr schön. Mir ist zu Ohren gekommen Ihr wüsstet wo Skywalker sich aufhält. Es wäre klüger es mir jetzt zu verraten. Eingeschlossen Eures Namens.", ordnete der Mann mit schneidender Stimme an. Robin hatte jedoch nicht vor es ihm so leicht zu machen. „Mein Name geht Euch zwar nichts an aber zu unhöflich will ich natürlich auch nicht sein. Ich heiße Robin und von Luke weiß ich genauso wenig wie Ihr. Ganz gleich mit welcher Methode Ihr mich foltern wollt. Ihr werdet niemals an das Imperium heranreichen! Denn das ist doch Eure Angst nicht war." „Vorsicht! Zwingt mich nicht Euer liebliches Gesicht zu verunstalten denn das wäre doch wirklich...zu schade.", zischte er zurück.

„Das wird nicht von Nöten sein, General. Das Mädchen wird reden und ich muss sagen das sie sehr konterfähig ist. Abgesehen davon habt Ihr kein Recht Hand an...Robin...zu legen. Denn sie ist meine Gefangene und bevor Ihr fragt, ja der oberste Anführer weiß Bescheid.", erschrocken über das plötzliche auftauchen von keinem geringeren als Kylo Ren, fuhr der General herum. Ren sprach nun zu dem Mädchen: „Folgt mir!" Widerwillig ließ Robin den General aus den Augen um Ren zu folgen, erinnerte sich aber schließlich an seine Worte. Der Ritter der Ren würde wohl nicht zulassen das dem Mädchen etwas geschieht. Zumindest noch nicht. Mit einem mal hatte sie doch Hoffnung das sich der Mann mit der Maske zurück ins Licht begeben könnte. Robin verwarf diese Illusion so schnell wie sie gekommen war und ging vorsichtig an den Sturmtruppen und dem General vorbei ohne sie aus den Augen zu lassen.

Robi machte sich Hoffnungen da wo keine sind. Kylo Ren hatte diese Worte nur ausgesprochen, weil sie seine Gefangene war und er sie brauchte, da er dachte das sie den Weg zu Luke wusste. Auf ihre rosénen Lippen schlich sich ein leichtes Lächeln denn Ren machte sich ebenfalls falsche Hoffnungen was ihr Wissen von den Aufenthaltsort Skywalkers angeht. Robin bemerkte nicht das Kylo sie kurz von der Seite gemustert hatte, sondern folgte weiter den Gängen und kam schließlich vor einer Tür zum stehen. Ren öffnete die Tür und gab ihr den Vortritt um jeden Fluchtversuch zu verhindern. Robin sah sich um. In dem Raum standen nur ein Tisch und zwei Stühle in schwarz. Zwei Türen die sich gegenüber lagen führten in andere Zimmer. Einmal um die eigene Achse gedreht sah Robi schließlich direkt in die Maske ihr gegenüber. „Habt Ihr Euch jetzt genug ungesehen?", fragte Ren mit geduldiger Stimme die Robin überraschte und nur zum nicken brachte. „Setzt Euch.", fuhr er fort und begab sich zu einem der Stühle. Das Mädchen tat es ihm nach ließ sich ihm gegenüber nieder.

„Ihr habt Hux ganz schön in die Enge getrieben.", brach er schließlich nach einigen Minuten die Stille. „Er hat es nicht anders verdient. Und ich weis zwar nicht ob es mir zusteht aber ich bitte Euch mich zu Duzen, Lord Ren." „Einverstanden. Nun beantworte mir eine Frage: Robin, ist das dein richtiger Name?" Das Mädchen sah verdutzt von ihren wunden Handgelenken auf: „Wie kommt Ihr auf diese Frage? Ich dachte Ihr werdet mich foltern oder meine Gedanken lesen und in meinen Geist eindringen um zu erfahren wo sich Skywalker befindet. Was interessiert Euch mein Name?" „Das hat alles noch Zeit. Also beantwortest du mir meine Frage oder nicht?", fragte Ren dieses mal etwas zornig. Robin verengte die Augen: „Ihr seid etwas zu ungeduldig mit mir, Lord Ren. Seid lieber froh das ich auf Takodana nicht geflohen bin. Denn eigentlich ist es menschlich vor etwas mit Maske davon zulaufen!" Kylo Ren stand auf, nahm sein Lichtschwert vom Gürtel und aktivierte es. Robi schluckte und erhob sich ebenfalls um einen weiteren Schritt zwischen den Ritter der Ren und sich zu bringen. Ja sie hat geschluckt. Doch so etwas wie Angst verspürte sie nicht.

Kylo hielt inne und deaktivierte sein Schwert als er in Robins Augen sah. Sie waren dunkelbraun mit goldenen Sprenkeln. So etwas schönes und faszinierendes hatte er noch nie gesehen. Sie zogen ihn fast mächtiger in ihren Bann als die Macht und die Dunkle Seite. Schockiert über diese Erkenntnis machte er zwei große Schritte auf das Mädchen zu und ließ sie mit einer leichten Berührung an der Schläfe das Bewusstsein verlieren. Noch bevor sie ins Schwanken kam oder zusammensackte, fing Kylo sie auf und trug sie zurück in ihre Zelle.

Auf dem Weg dorthin kreisten Gedanken in seinem Kopf. Er durfte nicht schwach werden, nicht nachgeben oder versagen. Er durfte nur Hass und Wut verspüren. Er sah auf das Mädchen in seinen Armen herab. Hux hatte recht. Robin hatte ein liebliches Gesicht und es wäre zu Schade wenn man es verunstalteten würde. In diesem Moment beschloss Ren ein Auge auf Hux und Robin zu haben. Er fühlte sich für sie verantwortlich auch wenn er wusste das es falsch war denn er durfte keine Fürsorge empfinden.

In der Zelle angekommen, legte der Mann das Mädchen auf die Liege und betrachtete sie kurz. Unweigerlich legte er den Kopf mit der Maske schief, beugte sich vor und öffnete die Fesseln ihrer wunden Handgelenke. Dann stand er auf, verließ die Zelle und schloss die Tür. Als er durch die Gänge zu seinem Schlafzimmer wanderte murmelte er vor sich hin: „Du solltest öfters lächeln, Robin. Es erwärmt die Finalizer."

The One Who Can Bring Me BackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt