Kapitel 3.

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Robin hatte noch nie Gedanken an den Tod verschwendet. Hatte die Kapuzengestalt nur einmal als ihre Eltern starben gesehen. Er hatte sie mitgenommen und das Mädchen nur angesehen um kurz darauf davon zu fliegen. Gewiss jeder stellte sich den Tod anders vor. Doch Robin war ihm wirklich begegnet. Dem echten schwarzen Mann.

Nachdem das Mädchen vor vier Tagen in ihrer Zelle erwacht war, befahl Hux zwei Sturmtruppen zu ihr um sie mit „anderen Methoden" zum reden zu bewegen. Robi wusste was das hieß. Der General wollte seine Ideen an ihr testen was nur eins bedeuten konnte. Folter auf die schlimmste Art. Robin hatte seitdem Vorfall in Rens Gemach nicht ein Wort gesprochen. Und nun würde sie dafür sterben.

An den Stuhl gefesselt schwieg sie Hux wie in den letzten Tagen an. Sie würde nichts von sich geben und irgendwie hatte sie das Gefühl der General freute sich darüber sie leiden zu sehen. Gewisse Schmerzen machten Robin nichts aus. Sie konnte nicht erklären warum. Es war einfach so. Manche Dinge sind gewiss und lassen sich nicht beschreiben. Still sah Robin den Mann vor ihr an.

„Rede endlich du dummes Ding!", schrie dieser ihr entgegen. Das Mädchen zuckte nicht einmal mit der Wimper was Hux noch wütender machte und ihr somit eine feste Ohrfeige verpasste. Robins Kopf flog zur Seite doch nicht ein Ton verließ ihre Lippen. Plötzlich schlich sich ein gemeines Grinsen in Hux' Gesicht: „Na schön. Du wirst sehen was du davon hast!" Mit diesen Worten verschwand er aus dem Verhörraum und Robin schloss müde die Augen. Ein kleines Rinnsal von dem Blut des Mädchens lief von ihrem Scheitel über die Schläfe zu ihrer brennenden Wange und anschließend ihren Hals hinunter. Die Folter tat weniger weg, es war nur sehr kraftaufwendig.

Wie konnte es nur so weit kommen Maz. Ich wünschte du wärst hier bei mir. Nein! Ich wünschte ich wäre bei dir im Schloss und könnte die nörgelnden Vielfresser bedienen und anschließend rausschmeißen. Ich hoffe es geht euch gut...Maz ich vermisse sie. Ich denke nicht oft an sie. Doch wenn ich allein bin kann ich nicht anders. Er hat sie ermordet. Eiskalt und ohne zu zögern hat er sie feige von hinten abgestochen...

„Deine Gedanken verraten dich. Sag mir, wem gelten sie." Robin öffnete ihre Augen und sah in die emotionslose kalte Maske vor ihr. Sie hatte nicht gemerkt das Kylo Ren den Raum betreten hatte. Er saß vor ihr in der Hocke und hatte den Kopf schief gelegt. „Hux hat mir bereits berichtet das du heute nicht sehr gesprächig bist." Das Mädchen sah weiter in die Sehschlitze seiner Maske. „Er hat auch empfohlen das ich mich in deine Gedanken schleichen sollte. Was hältst du davon?"

Ren stand auf und ging wie ein Raubtier um den Stuhl herum. „Anscheinend nicht sehr viel. Hör zu das muss alles nicht sein. Sag mir doch einfach wo sich Skywalker befindet und du kommst frei." Abgeneigt von dieser Aussage öffnete Robin ihren trockenen Mund: „Und mit frei meint Ihr wohl meinen sowieso sicheren Tod? Tut mir leid Euch enttäuschen zu müssen. Für mich gibt es keinen Unterschied zwischen jetzt und später. Eines Tages werde ich sterben völlig gleich ob heute oder in einem Jahr. Und dennoch, ich weiß nicht wo Luke ist."

Kurze Stille breitete sich aus und entfloh als sich Ren vor das Mädchen stellte, seine Hände auf die Fesseln der Armlehnen legte und sich somit abstützte. „Du bist ziemlich mutig." Mit diesen Worten löste sich seine rechte Hand von dem Platz wo sie verharrt hatte und hob sie zu Robins Schläfe um kurz vor der Haut zu stoppen. Mit einem Mal spürte Robin einen leichten Druck in ihrem Kopf wie Nadeln stach die Macht von dem Ritter zu. Das Mädchen, umklammerte die Armlehnen mit ihren Händen und starrte auf Ren der trotz Maske angestrengt wirkte. Der Druck in ihrem Kopf wurde stärker und stechender. Doch es war auszuhalten.

Nochmals richtete Ren einen Machtschub auf die Blockade ihrer Gedanken. Als diese standhielt zog Kylo den Arm weg und ging einen Schritt zurück. „Wie? Wie ist das möglich?", an seiner Stimme merkte Robin das er schwer atmete. Sein Kopf drehte sich leicht zu ihrer rechter Armlehne die sie immer noch umklammert hatte. Sie wollte hinunter sehen doch konnte sie Ren nun unmöglich aus den Augen lassen. Doch als er mit einem großen Schritt an ihrer Seite war, blickte sie hinunter und erstarrte. Der Mann legte seine Hand auf ihre Fesseln und öffnete diese. Mit einem Klick gingen beide Bein- und Armfesseln auf. Robin nahm ihre Hand von der Lehne. Was dort war erkannte sie zwar doch sie konnte es unmöglich glauben.

Langsam stand sie auf und bemerkte das Kylo sie nicht aus den Augen ließ. Vermutlich. „Was bist du?", fragte er kalt doch mit einem Unterton den Robin nicht zu deuten vermochte. Wieder machte sie den Mund auf doch dieses Mal kam kein Ton heraus. Ren hatte von einer Sekunde zur nächsten sein Lichtschwert in der Hand und entzündete es. Robin wich zurück: „Wir waren schon mal so weit."

Sie spürte die kalte Wand in ihrem Rücken und sah auf das kräftige leuchtende Rot vor ihr, das immer näher kam. „Richtig. Dann lass uns dort weiter machen.", zischte der Mann und schwang das Lichtschwert von oben auf sie herab. „Nein!", wie vom Blitz getroffen ließ Robin sich an der Wand herunterrutschen, kniff die Augen zusammen und hob die Hände schützend dem Schwert entgegen.

Sekunden der Stille. Minuten des Schweigens. Vorsichtig öffnete Robin erst ein Auge und dann das andere. Sie nahm die Hände herunter. Ren stand geschockt da und sah auf sein Lichtschwert. Es war eisblau und erstarrt. Bei genauerem Hinsehen erkannte Robin das es eingefroren war. „Steh auf!" Kylo zog sie hoch und verließ mit ihr in Windeseile den Raum. Das eingefrorene Lichtschwert in der Hand. Er würde sie zu Snoke bringen.

Währenddessen tropfte es im Raum von der Lehne auf den Boden und es bildete sich eine Pfütze. Das Eis schmolz.

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The One Who Can Bring Me BackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt