Kapitel 10

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               Gewidmet _Artemis_Moonlight_

Löwengluts Sicht :
Mit der Aussage, dass wir noch vor Mondhoch bei Feuerstern sein sollten, hatte Sandsturm bzw. Feuerstern unrecht. Jetzt sind wir schon insgesamt eine Woche vom Donnerclan Lager weg, und haben noch keine andere Katze außer Nachtpfote gesehen, geschweige denn einem anderen Lager. Natürlich ist es toll, die Ehre zu haben Feuerstern wieder zu holen, aber ein kleines bisschen vermisse ich den Clan. Das gemeinsame Zungen geben, die Patrouillen, die Jungen die sich immer wieder streiten. Auch Nachtpfote ist anzumerken, dass er seine Zweibeiner ein bisschen vermisst. Manchmal liegt er abends wach, und führt Selbstgespräche ob es eine gute Entscheidung war, eine Waldkatze zu werden. Mittlerweile weiß er schon fast alles über das Leben im Clan, über die Jagd, über die verschiedenen Gerüche und das Gesetz der Krieger. Seine Wunden sind inzwischen verheilt. Gerade jagt er mit Sandsturm, weil er sich mit ihr am besten versteht. Ich sitze auf einem Felsen, und genieße die warme Sonne auf meinem goldenen Pelz. Plötzlich werde ich müde, und schließe die Augen.

Als ich aufwache, sehe ich viele fremde Katzen. Ist das ein Traum? Denke ich. Meine Augen betrachten die Katzen genauer. Sie scheinen in großer Aufruhr zu sein, und an manchen Pelzen klebt sogar Blut. Mitten in dem Getümmel ich einen feuerroten Kater. Er scheint auf mich zu zukommen. Feuerstern!, denke ich aufgeregt. ,,Löwenglut, der Clan hier ist in Gefahr! Komm und hilf uns!'', schreit er. Kreischende Königinnen kommen mir entgegen, Junge, die sich in der Kinderstube verstecken schauen mich hilflos an. Ich sehe zwar, dass die Katzen kämpfen, aber ich sehe nicht gegen was. ,,Gegen was kämpft ihr? Ich sehe nichts!'' Plötzlich merke ich, wie das Bild verschwimmt. ,,Feuerstern! Ich wache auf! Gegen was kämpft ihr!'', rufe ich. Doch da habe ich schon dass Gesicht von Graustreif vor meinen Augen. ,,Graustreif! Ich habe gerade geträumt!'', fauche ich wütend. ,, Wir müssen weiter. Deswegen habe ich dich geweckt.'', sagt er ruhig und sanft. Ich knurre noch ein bisschen, stehe dann aber doch von dem warmen Stein auf. Es fängt inzwischen schon an zu dämmern, und ich frage mich, wie lange ich wohl geschlafen habe. Ich esse noch ein Kaninchen, dass Nachtpfote und Sandsturm gefangen haben, bevor wir weiterziehen. Sofort laufe ich nach vorne und geselle mich zu ihr, die in Gedanken versunken trabt. Ihre grünen Augen sind auf den Weg gerichtet, und doch ist ihr anzumerken dass sie an etwas anderes denkt. ,,Woran denkst du? Ich sehe doch dass mit dir etwas nicht stimmt, hm?'', frage ich sanft. Seufzend antwortet sie:,, Es ist wegen den Hunden. Ich weiß nicht, ob wir sie wirklich abgeschüttelt haben. Und- na ja, Normalerweise können Katzen doch keine Hundesprache verstehen, oder? Warum konnten wir dann mit ihnen reden?'' Nachdenklich wendet sie sich ab. ,,Weil sie in der Katzensprache gesprochen haben.'', sagt plötzlich Nachtpfote. ,,Was? Woher können sie das?'', fragt Sandsturm erstaunt. ,,Das weiß niemand so genau. Als Feuerstern in den Wald gegangen ist, sind sie plötzlich hier aufgetaucht. Als erstes nur Sparky, dann auch Revent und Harry. Sie haben sich zusammengeschlossen und mich immer wieder gejagt. Da hätte ich gut die Kampftechniken gebrauchen können. Und immer wieder haben sie mit mir in der Katzensprache gesprochen. Ich habe keine Ahnung woher sie die können. Sie sprechen ja keinen Dialekt oder haben einen Akzent.'' Nachdenklich nicken wir. Da sagt Taubenflug:,, Ich weiß, daß ist gerade unpassend, aber ich glaube die Hunde verfolgen uns. Entweder tarnen sie ihren Geruch, oder er ist zu schwach, sodass ihr sie nicht riechen könnt. Aber ich habe sie bemerkt. Sie sind zwar noch relativ weit weg, aber dennoch, sie verfolgen uns.'' ,,Und was machen wir jetzt?'', fragt Nachtpfote. ,,Gute Frage. Lasst uns uns später darum kümmern. Ich hatte nämlich einen Traum.'', sage ich. In knappen Worten fasse ich ihn zusammen. Die anderen schauen mich nachdenklich an. Da fragt Taubenflug:,, War der Traum irgendwie undurchsichtig? Verschwommen?'' Ich denke nach. Dann sage ich zögernd:,, Eh..., ich glaube schon, ja.'' Darauf sagt sie aufgeregt: ,, Dann hat der Traum in der Zukunft gespielt! Warscheinlich wollte Feuerstern dir nur sagen, dass wir uns beeilen sollen, damit wir den Clan unterstützen! Bei dem, gegen was sie kämpfen.'' ,,Echt? Meinst du?'', frage ich misstrauisch. ,,Ja! So etwas hatte- ich glaube ich oder Efeusee war das- auch schon mal!'', antwortet sie, und nickt. ,,Sandsturm, wo geht es lang?'' ,,Lasst uns hier Pause machen. Morgen sehen wir weiter. Ich bin jedenfalls sehr müde. '' Die anderen murmeln zustimmend, und erst jetzt fällt mir auf, wie müde ich wirklich bin. Das kleine Schläfchen auf dem Stein hat nicht viel gebracht. Zum Glück ist in diesem Teil des Waldes viel Moos, sodass wir uns allen gemütliche Nester bauen können. Ich Rolle mich in meinem Nest zusammen, und höre dem gleichmäßigen Atmen meiner Freunde zu. Das Gebrabbel von Nachtpfote versuche ich auszublenden. Ich lege den Kopf schief, und blicke in die Sterne. Sie sind wunderschön. Soll ich wirklich eure Macht in den Pfoten tragen? Frage ich mich. Unter einer goldenen Sternschnuppe schließen sich meine Augen, und ich verfalle dem Schlaf.

Warrior Cats: Feuersterns RückkehrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt