You're All I Ever Wanted

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Sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde! Ich bin echt einfallslos was meine Geschichten betrifft in letzter Zeit... aber jetzt geht's erst mal weiter:

Ich sehe in den großen Spiegel, der im Schlafzimmer an der Wand hängt. Unglaublich. Ich muss schon zugeben, ich sehe nicht gerade schlecht aus in diesem Aufzug! Du würdest, wenn du mich jetzt sehen könntest, sicher sprachlos sein. 

Ich trage ein weißes, trägerloses Brautkleid. Der obere Teil ist eher schlicht gehalten, ein paar Swarovski Steine am oberen Rand. Der Rock ist ein einziger Bausch. Wie ich es darin einen ganzen Tag aushalten soll, weiß ich noch nicht, aber ich werde es schaffen.

Meine Haare sind in eine Hochsteckfrisur gebunden, vorne hängen ein paar gelockte Strähnen heraus. Vielleicht ist mein 'ich sehe nicht gerade schlecht aus' ein wenig untertrieben... Eigentlich muss ich sagen, ich sehe wunderschön aus. Ich fühle mich auch wunderschön. Und dieser ganze Tag wird wunderschön! 

"Jennifer, süße, wir müssen jetzt los, der Chauffeur wartet schon!" Die Stimme meiner Mutter reißt mich aus meinen Gedanken. Ich drehe mich zur Tür um, wo sie steht. Als ich ihr in die Augen sehe, merke ich, wie sich Tränen in ihnen sammeln. 

"Mum, du musst nicht weinen! Ich bin ja, auch wenn ich verheiratet bin, immer noch deine Tochter! Es wird sich nichts ändern!", versuche ich sie zu beruhigen. 

"Ach Jen, ich bin doch nur glücklich! Darüber, dass du endlich deinen Traummann gefunden hast! Und ich hoffe doch, dass sich etwas ändert! Ich will ja schließlich auch von dir Enkelkinder!" Sie schmunzelt und auch ich muss mich beherrschen, um nicht zu lachen.  

Als wir die Hupe des Autos, das uns zur Kirche bringen soll, hören, schnappe ich noch schnell meinen Brautstrauß. Im Auto sitzt schon mein Vater und wartet. 

Auf der Fahrt reden wir nicht viel, wir sind alle viel zu aufgeregt. Als das Auto in die Auffahrt zu einer wunderschönen Kirche auf einem kleinen Hügel einbiegt, wird mir plötzlich heiß und kalt zugleich. Ist das hier das richtige? Bin ich schon bereit zu heiraten? Bin ich bereit, mit dir eine Familie zu gründen? Sollte ich dem Fahrer sagen, er soll umkehren und mich wieder nach Hause bringen? Nein, dafür ist es jetzt zu spät. 

Der Wagen hält vor dem Kirchentor und meine Mutter öffnet schon die Tür, um als erste auszusteigen und in die Kirche zu den anderen zu gehen. Vorher begrüßt sie aber noch meine Brautjungfern und deine Jungs, die bereits vor der Kirche auf uns warten. Als ich mit der Hilfe meines Vaters ausgestiegen bin und auch alle begrüßt habe, wird einer der Torflügel geöffnet, damit die Brautjungfern und Junggesellen den Weg richtung Altar beschreiten können. Sobald die letzten vorne stehen, sieht mich mein Vater noch einmal an. "Bist du bereit?" Ich weiß nicht, ob man jemals richtig bereit dafür sein kann. Ich habe immer noch dieses mulmige Gefühl, aber ich nicke meinem Vater dennoch bestätigend zu. Wir machen die ersten Schritte in die Kirche, und als ich dich, meinen zukünftigen Ehemann und Vater meiner Kinder, dort stehen sehe, mit dem glücklichsten Gesichtsausdruck, den ich je an dir gesehen habe, weiß ich, dass ich bereit bin. Ich weiß, dass ich das Richtige tue. Denn ich weiß, du bist alles, was ich mir je gewünscht habe, und du wirst es immer sein.




JOSHIFER ❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt