2. Kapitel

17 0 0
                                    

Am Einkaufszentrum angekommen, suchte ich erstmal einen Parkplatz, wobei mir aufgrund des tolles Autos, viele bewundernde Blicke folgten. Am vereinbarten Treffpunkt angelangt, setzte ich mich auf eine Bank unter einer Fake-Palme, da Harry noch nicht da war. Nach zwanzig todlangweiligen Minuten wurde ich langsam sauer, ein Glück, dass Harry zu der Zeit gerade angeschlendert kam. "Mann Harry, was ist denn mit dir los in letzter Zeit, du bist so unaufmerksam und unpünktlich" begrüßte ich ihn leicht angenerft.
" Deswegen wollte ich mich heute mit dir treffen", fing er an zu erzählen, " aber lass uns erstmal zu Starbucks setzen." Ich willigte ein und wir bestellten uns jeweils einen Double chocolaty chip frappuchino mit extraviel Sahne. Danach setzen wir uns an einen kleinen Tisch in einer gemütlichen, abgelegenen Nische. "Na los, fang an zu erzählen", forderte ich ihn auf. "Jaja, immer mit der Ruhe. Also du weißt ja das ich relativ gut singen kann. Vor ein paar Wochen bin ich darauf gekommen, dass ich mich ja mal bei dieser Casting Show " The X-Factor " anmelden könnte. Ich habe meine Bewerbung abgeschickt und sie waren begeistert von mir, besonders davon, dass ich schon in vielen Bands gesungen habe und somit viel Erfahrung habe. Wegen den vielen Proben und dem Vorsingen hatte ich so wenig Zeit für dich." Startete er. " Und weshalb hast du mir nichts gesagt ?! Ich hätte dich unterstützen können. Weißt du eigentlich wie oft ich stundenlang gegrübelt habe, ich dachte schon du hättest eine Freundin gefunden, oder noch schlimmer, eine neue beste Freundin. Ich dachte wir erzählen uns alles und verschweigen uns nichts." Unterbrach ich ihn traurig aber bestimmt. " Ja, das stimmt natürlich und ich hab dich auch immernoch ganz doll lieb. Außerdem habe ich schon die allerbeste, süßeste, hübscheste, intelligenteste und netteste beste Freundin. Es tut mir ja leid, wenn du dir Sorgen um uns gemacht hast, aber ich wollte es dir nur nicht erzählen, da du enttäuscht gewesen wärst, wenn ich es nicht geschafft hätte. Es sollte eine Überraschung werden." Erzählte er mir. " Ohh du bist so süß" sagte ich und ging um den Tisch herum, um ihn zu umarmen. " Dieses Mal verzeihe ich dir, aber das kommt nicht noch einmal vor! " stellte ich klar nachdem ich mich wieder hingesetzt hatte. "Verstanden, Mama, Dankeschön !"lachte er. " Jetzt sah ich ihn erstaunt an " Habe ich gerade richtig verstanden ?! Du wurdest bei X-Factor angenommen ?! Ich freu' mich ja so für dich ! Du gewinnst bestimmt, du hast so eine tolle Stimme ! " Er grinste mich an " Danke, dass du so an mich glaubst Amanda. Und weil du meine beste Freundin bist, wollte ich dich einladen, morgen mit zur Show zukommen. Wir werden das erste Mal vor Publikum singen." " Ernsthaft ?! Du willst mich dabei haben ?! Natürlich komme ich, aber jetzt müssen wir erstmal ausgiebig shoppen gehen, damit du an deinem großen Tag auch heiß aussiehst. Dabei kannst du mir dann alles über die anderen Kandidaten erzählen, zum Beispiel ob sie gut singen können, oder gut aussehen." Ich schrie fast vor Freude und wir wurden von allen angestarrt, aber das ging mir völlig am Arsch vorbei. Ich meine wer wird schon mal zu The X-Factor eingeladen. " Das ist schön und ich bin wirklich froh das du das ansprichst, denn ich habe noch überhaupt keine Ahnung was ich morgen anziehen soll." Sagte er. " Na, mir mir an deiner Seite finden wir schon etwas Passendes." Rief ich zuversichtlich. Harry erwiderte " Da bin ich aber gespannt. "
Harry ging schon mal raus, während ich noch schnell die Pappbecher wegwarf. Dann ging ich auf die Toilette, was leider wegen der langen Schlange etwas länger dauerte, als geplant. Ich ging raus und sah Harry mit geschlossen Augen auf einem Massagesessel sitzen. Diese Gelegenheit durfte ich mir nicht entgehen lassen. Ich schlich leise auf ihn zu und kam mit meinem Mund seinem Ohr immer näher. Ich holte tief Luft und pustete ihm diese direkt ins Ohr. Er schrie auf und hielt sich das betroffene Ohr schnell zu, bevor ich auf die Idee kam, es zu wiederholen. Ich lachte mit halb tot über das erschrocke Gesicht, das er gemacht hatte. Schade, dass ich kein Foto gemacht hatte. " Dein Schrei war wie der eines Mädchens" brachte ich immernoch lachend hervor. Er funkelte mich nur böse an und bedeutete mir mitzukommen. Ich dackelte ihm bis zum Hollister hinterher, wo wir zum Glück ohne zu warten rein durften. Ich schickte ihn schonmal zu den Umkleiden und suchte ihm verschiedene Kleidungsstücke zusammen. Ich ging in seine Umkleide und er zog sich wie immer direkt vor mir um. Ich ertappte mich dabei, wie ich sein erstes Tattoo und sein Six-Pack anglotzte. Das Tattoo war die eine Hälfte eines Herzens in dem drei Wörter standen, es befand sich auf der rechten Seite seiner Hüfte. Auf der linken Seite meiner Hüfte ist die andere Hälfte. Das heißt, nur wenn wir direkt nebeneinander stehen, kann man die Wörter komplett lesen. Natürlich könnten Harry und ich sie im Schlaf rückwärts aufsagen. Wir haben sie uns mit fünfzehn Jahren stechen lassen und ich muss sagen, dass ich mehr Schmerz erwartet hatte. Ich denke, außer unseren Familien weiß niemand über dieses Tattoo Bescheid.
Als Harry mich beim Starren erwischte sagte er betont lässig " Mach ein Foto, hält länger " Ich stellte mich neben ihn, holte mein IPhone heraus, zog eine Grimasse und machte ein Foto. Harry guckte mich perplex an, da er seine Aussage eigentlich nicht ernst gemeint hatte. "Was denn ? Du hast es doch vorgeschlagen. " sagte ich unschuldig. Harry piekste mir nur einmal kurz in den Bauch und probierte weiter Klamotten an.
Nachdem wir noch bei ein paar anderen Läden waren und auch ein Outfit für mich gekauft hatten, verabschiedeten wir uns voneinander. Er erklärte mir schnell, das er mich am nächsten Tag um eins abholen würde. Wir fuhren nach Hause und das erste was ich tat, war mein neues Outfit in meinem begehbaren Kleiderschrank aufzuhängen. Danach postete ich ein Foto von Harry und mir auf Instagram. Ich wollte gerade anfangen das Buch Girl online weiterzulesen, als ich hörte wie mein großer Bruder Jeremiah mich von unten zum Essen rief.

#perfect ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt