Kapitel 9

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Schnell rannte ich zur Stadt, um dort das Ei zu verstecken. Ich achtete darauf, dass mich nicht die Elbensoldaten erwischten; ich blieb immer im Schatten der Häuser oder rannte über die zerfallenen Dächer.
Nach einiger Zeit hatte ich den perfekten Ort gefunden, zwischen den Ruinen, in einer alten Urne - dort würde es bestimmt niemand finden. Aufeinmal hörte ich ein tiefes Horn, welches jedoch nicht von den Elben oder den Zwergen sein konnte.
Ich ging aus dem zerfallenen Haus und sah mich um. Mein Blick wanderte auf zu dem Turm. Dort stand ein bleicher Ork - Azog! Neben ihm befand sich eine Art Banner, welches vier Seitenflügel hatte, die abwechselnd hochgezogen wurden.
Plötzlich erbebte die Erde. Die Mauer krachte zusammen, ein Loch prankte darin. Unmengen von Orks stürmten in Thal hinein, die Bewohner gerieten in Panik und rannten davon.
Eine Gruppe von Orks kam auf mich zugerannt, grunzend und quiekend.
,,Na, kommt her! Meine Pfeile werden euch durchbohren und meine Messer tränken den Boden mit eurem Blut!", schwor ich und nahm meinen Bogen und legte ein Pfeil hinauf.
Die ersten bekamen einen Pfeil in die Brust, andere in den Kopf oder ich enthauptete sie mit einem meinem Kurzschwert.
Kurze Zeit später rannte ich wieer zwischen den Ruinen umher, um das Ei zu holen. Ich musste flüchten, mich zurückziehen, das Ei beschützen - dies war das Einzige, was mir durch den Kopf schoss.
Als ich aus der Stadt flüchten wollte, entdeckte ich viele Orks, die gegen eine Elbin kämpften. Erst wollte ich mich heimlich davonschleichen und einfach weitergehen, aber als ich genauer hinsah, erkannte ich die Elbin, deren Name sie mir immer noch nicht genannt hatte.
Von hinten griff ich die Orks an, so leistete ich ihr Beistand. Schnell zog ich mein anderes Kurzschwert nach oben, sonst hätte sie mir den Kopf abgeschlagen. Ich packte sie urplötzlich am Kragen und zog sie in eine Nische.
,,Hör mir jetzt zu, ich habe wenig Zeit:
Ich werde dich und das alles hier verlassen -", begann ich und wollte weiterreden, doch ich wurde unterbrochen.
,,Du kannst nicht gehen, Lindariel!", sprach sie und blickte zu den Orks, die vorbeiliefen.
,,Ich habe meine Gründe!" Ich blickte ihr tief in die Augen.
,,Frag nicht. Ich wollte es dir nur sagen, da ich nicht weiß, ob wir uns je wiedersehen werden. Danke, für das Abenteuer und für alles, wofür du dich eingesetzt hast. Ich habe vieles von dirgelernt. Novaer a galu!" Ich drehte mich um und ging.
,,Mein Name ist Eldariel!", rief sie mir noch hinterher
Ein schöner Name, dachte ich und musste lächeln, jedoch wandte ich mich nicht um.
Es war ein Leichtes für mich, Thal zu verlassen. Schon immer konnte ich unfällig sein, wenn es benötigt wurde. Als ich die zerfallene Stadt hinter mir gelassen hatte, wusste ich, was ich tun würde - das Geheimniss des Eies lösen. Ich wusste auch schon, wohin ich gehen würde. Mittelerde hatte viele geheime und zugleich wunderschöne Orte. Orte, die niemand anderes je zu Gesicht bekommen würde.
Plötzlich riss mich ein helles Wiehern aus meinen Gedanken. ,,Niphredil! Du lebst noch!" Ich krauelte meinem Pferd hinter den Ohren, dann stieg ich auf und ritt in den Sonnenuntergang, das Ei unter den Arm geklemmt, unwissend, was sich unter der goldenen Schale befand.

Endlich habe auch ich es geschafft, dass letzte Kapi zu schreiben. Ich hoffe, es hat euch wenigstens ein wenig gefallen.
Ob es eine Fortsetzung gibt, weiß ich noch nicht, aber ich bedanke mich sehr, für die vielen Kommis und Votes <3

Novaer a galu = Auf Wiedersehen und viel Glück.

Die Schwester Tauriels // Der Hobbit FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt