Ich bin ein betrunkener und furchtbar einsamer Musiker.

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Felix wollte gerade seinen langjährigen besten Freund in dessen Zimmer verfrachten und endlich in sein eigenes Zimmer schlurfen, als dieser ihn(natürlich) nicht gehen lassen wollte und sich stattdessen fest an ihn drückte und Felix' Geruch tief einsog.
"Du bekommst noch eine ganz dolle Umarmung von mir, hast du das schon vergessen?"
Augenblicklich verkrampfte Felix sich etwas, war er doch ein wenig hilflos in diesem Zimmer, und einen sehr, seeehr anhänglichen Jako bei sich hatte. Sicher, auch nüchtern suchte er ab und zu Kuschelkontakt, doch blieb es immer in einem akzeptablen Rahmen, doch jetzt...
Jako kickte währenddessen einfach die Tür zu, die sich in ihrer Nähe befand, kuschelte sich noch enger in die Arme seines engsten Vertrauten.

"Du kannst doch nicht einfach deinen einsamen....", Jako zog ihn noch enger an sich heran, sodass er nun Felix' schnellen Herzschlag spüren musste, und eben dieser wünschte sich ganz weit weg, ganz einfach weil er sich nicht zu helfen wusste.
Jako war zu nah, Jako roch zu gut, Jako schrie nach Aufmerksamkeit.
Und Felix wusste nicht, was er genau wollte, was Jako für Streicheleinheiten wollte, und dann noch so spät in der Nacht.
"...Und offensichtlich betrunkenen....besten Freund ganz alleine lassen?", ungerührt ob des Gedankenkarussels redete der Braunhaarige einfach weiter, als würde er es nicht bemerken.
Der betrunkene Quälgeist, wenn auch er trotz Kneipengeruchs an dessen Kleidung viel zu gut roch, streifte mit seiner Nasenspitze Felix' Halsbeuge.
"Du musst doch auf mich aufpassen. Was, wenn ich Dummheiten mache?
Es wäre doch viel besser, wenn du mich.....in den Schlaf....wiegst."
Jakos' Mundwinkel zuckten fröhlich nach oben, als ihre Blicke sich kreuzten, ehe Felix seine leichte Wodka-Fahne bemerkte.

Jedoch interessierte ihn das gerade herzlich wenig, denn Jakob war verdammt betrunken, das sah er an dem leicht leeren Blick und an den unruhigen Pupillen.
"Lass uns schlafen gehen, Felix.
Ich bin so müde.", hauchte Jako gespielt erschöpft und griff sein Handgelenk, stolperte allerdings um Haaresbreite auf dem Weg zum Bett,
oder eher auf dem Weg zur Matratze, welche auf dem Boden lag.
"Upsi.", giggelte der Brünette und legte sich ausgestreckt und noch mit angezogenen Sneakers der Länge nach auf sein Bett.
"Jako, du musst dir noch was anderes anziehen...", Felix rümpfte etwas angewidert die Nase,
"du stinkst nach Kneipe. So lass ich dich nicht schlafen.",
doch Jako tat absolut nichts,
sah ihn nur aus Rehaugen an.
"Du bist ganz schön kreativ, wenn es darum geht, mir an die Wäsche zu gehen, Felix.", meinte dieser trocken und sah ihn erwartungsvoll an.

"Also, zieh mich aus."

Jako ist betrunkenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt