Kapitel 2

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Ich konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden. Emma hör auf ihn so anzustarren, der denkt noch du bist bekloppt. Ich räusperte mich und brachte ein "Ja alles in Ordnung." hervor. Der Typ schien mir das zwar nicht abzulaufen, was nicht zuletzt bestimmt an meinem komischen Verhalten lag, fragte aber nicht weiter, sondern nickte nur.
"Danke das du mir geholfen hast." bedankte ich mich bei meinem immer noch namenlosen Retter.
Wieder nickte er nur. Seine leuchtenden Augen nahmen einen dunkleren fast gefährlicheren Ton an.
"Ryan ist ein Arschloch. Der hat seine Dreckpfoten bei sich zu behalten." Über seine Kälte in seiner Stimme erschrak ich und schritt automatisch einen Schritt nach hinten. Seine Augen weiteten sich, weil er nicht verstand warum ich zurückwich. Seine Mimik wurde weicher, als er scheinbar verstand, dass es seine Kälte war. Er legte seine Hand in seinen Nacken und zeigte dabei seine trainierten Arme. Trainierte Arme? Boah Emmy halt mal deine Hormone zurück. Sein Blick war auf den Boden gerichtet und für den Bruchteil einer Sekunde war ich der Meinung ich hätte ein leise gemurmeltes "Sorry" von ihm gehört.
"Ich...also.. Wie heißt denn mein unbekannter Retter?" fragte ich ihn unsicher. Doch als ich sein Schmunzeln entdeckte, beruhigte ich mich. Er steckte seine Hand aus.
"Dein gut aussehender heißer Retter heißt Finnegan, aber Finn reicht." Seine Stimme strotze voll Selbstbewusstsein, als wäre er sich seiner Sache sehr sicher.
Ich nahm grinsend seine Hand an.
" Deine gut aussehende heiße Gerettete heißt Emma, nur Emma reicht." gab ich ihm keck als Antwort und funkelte ihn abwartend an. Erst schien er überrascht von meiner Antwort, aber dann fing er an diabolisch zu schmunzeln.
"Hmm Emma, da muss ich dir recht geben. Du bist wirklich meine heißeste Gerettete."
Mit seiner Antwort brachte er mich in Verlegenheit und ich spürte förmlich, wie mir das Blut ins Gesicht stieg. Sein Grinsen vergrößerte sich erneut woraufhin ich dieses mit einem scherzhaften Schlag auf seinen Arm quittierte. Schmerzhaft hielt er sich seinen Arm und zog die Stirn zusammen.
"Aua das tat voll weh." Erst dacht ich er verarscht mich, aber seine überzeugende Stimme bereitete mir dann ein schlechtes Gewissen.
"Oh man. Das tut mir leid. Geht es?" fragte ich ihn mitleidend und fühlte mich plötzlich schlecht. Finns Blick blieb zunächst ernst, doch dann begann er loszulachen. Hatte er mich verarscht? Idiot! Ich schaute ihn sauer an.
Sein Lachen wurde immer wieder von einzelnen Wörtern unterbrochen.
"Dachtest du wirklich dass du mir weh tun kannst?"
Als er nach einer Minute mich immer noch auslachte, drehte ich mich genervt um und wollte gehen.
"Emma warte doch mal. Sorry ich..." er wusste nicht recht was er sagen soll.
"Hmm." Ich drehte mich wieder um. Er griff sanft nach meinem Arm, doch es tat dennoch weh, da Ryan zuvor so fest gedrückt hatte. Ich zog schmerzhaft die Luft ein und wie als hätte er sich verbrannt ließ er sofort mein Arm los.
"Scheiße Emma! Deine Arme haben richtige Spuren von Ryans Dreckspfoten. Das musst du kühlen!"
Mein Blick wanderte zu meinem Arm und tatsächlich waren dort schon blaue Flecken zu erkennen. Ich nickte benommen.
"Komm lass uns hoch gehen, da ist irgendwo im Bad der Erste Hilfe Kasten."
Er griff nach meiner Hand und sofort durchströmte mich eine Welle von Gefühlen. Sämtliches Blut was bis jetzt noch nicht in meinem Kopf war fand nun seinen Weg dorthin. Auf unserem Weg nach oben machten und alle Leute Platz. Ich hörte wie sie zu tuscheln begannen. Ich drückte ungewollt Finns Hand und der erkannte mit einem kurzen Blick über seine Schulter wie unwohl ich mich fühlte.
"Habt ihr nichts besseres zu tun!" brüllte er die Anderen an. Ich zuckte erneut zusammen. Diese plötzlichen Stimmungswechsel waren ja die Hölle. Aber Erfolg hatte er damit, denn keiner wagte es sich ein Wort zu sagen oder uns anzublicken.
Im Badezimmer angekommen platzierte er mich auf dem Boden vor der Badewanne. Er selbst wühlte in einem Unterschrank nach dem Erste Hilfe Set. Mit einer Creme und Trockeneis kam er zurück und setzte sich neben mich.
Er berührte meine Oberarme und eine Gänsehaut überzog meine Haut. Es blieb nicht unbemerkt, was ich an einem verschmitzten Grinsen von ihm erkannte aber Gott sei Dank schwieg er.
"Bist du eigentlich neu hier? Hab dich hier noch nie gesehen." fragte er mich als er mir gerade das Trockeneis aufdrückte.
"Ich hab dich auch noch nie hier gesehen bist du deswegen neu?"
"Gute Antwort Prinzessin. Aber nein ich bin nicht neu hier. Und verrätst du mir jetzt auch was mit dir ist?" wollte er interessiert wissen.
Prinzessin. Hmm irgendwie gefällt mir das so von ihm genannt zu werden.
"Na gut. Ich bin auch nicht neu hier. Aber normalerweise geh ich nicht auf Partys." gab ich zu.
"Schade eigentlich." meinte Finn.
Wir saßen noch eine Weile da und unterhielten uns. Laura habe ich schnell geschrieben gehabt, dass ich mit Finn weg bin. War glücklicherweise kein Problem für sie, da sie wohl eh mit Matthew, auf den sie schon länger steht, 'beschäftigt' war.
Mittlerweile war es bereits gegen halb 3 und ich merkte, wie meine Augen langsam schwerer wurden. Meinen Kopf legte ich wie selbstverständlich auf Finns Schulter ab.
"Hey Prinzessin. Soll ich dich nach Hause bringen?" fragte er mich.
"Das wäre super aber kannst du denn noch fahren?" murmelte ich im Halbschlaf.
"Ja hab heute nichts getrunken. Komm lass uns los."
Ich rappelte mich träge auf und folgte ihm zu seinem Auto. Es war ganz schön kalt draußen geworden und eine Gänsehaut überzog mich.
Finn bot mir ganz gentlemanlike seine Jacke an und legte sie mir über die Schulter. Sein männlicher Geruch stieg mir in die Nase.
Als wir sein Auto erreichten war ich einfach nur froh. Kurz bevor ich einschlief hörte ich nur noch wie er mich fragte wo ich wohne. Mit einem gemurmelten "Nacht Finni" versank ich in dem Reich der Träume.

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Hey neues Kapitel:) hoffe euch gefällt es und ihr lasst mir ein paar Kommentare da!
Lg
SonneMondSterne1

Babyblauer HimmelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt