3. Kapitel
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Ich verließ die Gasse, als es begonnen hatte dunkel zu werden und als ich dann schließlich in meiner Straße angekommen war, war die Nacht hereingebrochen.
Über meinem kompletten nach Hause Weg lag eine seltsame Normalität. Dabei fühlte es sich so an, als dürfte es keine Normalität für mich geben.
Beinahe erwatete ich, dass die seltsame Nebelfrau hinter der nächsten Ecke hervorsprang oder dass meiner Fantasie gleich noch etwas viel schlimmeres produzierte was mich verfolgen sollte.
Aber außer dass es aufhörte zu nieseln, passierte nichts außerordentliches.
Mit aufgesetzter Jacken Kapuze und gegen das Wetter gesenktem Kopf, ging ich den Gehsteig entlang der vor unserem Haus voreiführte. Den Streifenwagen der vor unserem Gartentor parkte, bemerkte ich erst als ich Mrs. Blidges verlassenes Grundstück passiert hatte.
Wie angewurzelt blieb ich direkt neben dem leeren Polizeiwagen stehen. Das konnte doch kein Zufall sein das der hier stand, oder?
Hatte Lori etwa die Polizei gerufen?
Schluckend blickte ich die Straße runter, wo im Lichtkegel einer hohen Laterne, Mrs. Morton von gegenüber stand und so tat als würde sie darauf warten, dass der kleine Hund den sie an der Leine führte endlich sein Geschäft verichtete. Wir beide wussten aber dass das nicht der Fall war.
Sie, wie jeder andere Anwohner in Sichtweite, beobachtete mich und unser Haus wohl gerade. Wie auf Stichwort, fiel mir in dem Moment Mr. Graves auf, der von hinter seinem Fenster hier her sah und Mr. Travor der kurz vor Mitternacht und kurz nachdem es aufgehört hatte zu Regnen ganz zufällig auf die Idee gekommen war die Blumenbeete in seinem Vordergarten zu gießen.
Seufzend lief ich den Weg vor unserem Haus hinauf, versucht nicht daran zu denken dass ich morgen wohl das Stadtgespräch sein würde. Mrs. Blidge würde sich ganz bestimmt freuen, wenn die Leute sich mal zur Abwechslung über jemand anderen die Mäuler zerissen.
Immer noch etwas wacklig unterwegs, erklomm ich die drei Stufen der Veranda.
Die Haustür war angelehnt und durch den kleinen Spalt den sie offen stand, konnte ich bereits Loris aufgeregte Stimme hören.
"E-er ist 17, etwa 1,80m groß, hat braune Haare und braune Augen. An seinem rechten Handgelenk ist eine Narbe und äh ... Bella, was hat er heute morgen angehabt?", plapperte sie ohne Luft zu holen.
Als Isabella sprach, wirkte ihre Stimme fast perplex darüber, dass sie nun auch mal zu Wort kommen durfte. "Er ... ähm ... trug eine Jeans, einen Pullover und eine graue Kapuzenjacke".
Eine Sekunde lang war Stille, bis sich eine tiefe Männerstimme einmischte. "Wo wurde er das letzte mal gesehen?"
Gerade als Lori damit begonnen hatte die Geschehnisse in Dr. Bridges Praxis zu schildern, die ihr der Psychologe wahrscheinlich brühwarm mitgeteilt hatte, schob ich langsam die Tür auf.
Die Köpfe aller Anwesenden -Lori, Isabella und ein beleibter Polizist mit Notizblock und einem Schnauzbart tragenden Kollegen- drehten sich gleichzeitig in meine Richtung.
Sekunden vergingen, in denen ich verlegen meine Hand gehoben und 'Hi' gesagt hatte, bis Lori sich aus ihrer Schockstarre löste und mir um den Hals fiel.
"Bo! Gott sei Dank! Du hast ja keine Ahnung welche Sorgen ich mir gemacht hab nachdem Dr. Bridges mich kontaktiert hatte", keuchte sie erleichtert.
Der Polizist mit dem Schnauzbart räusperte sich. "Ma'm, ist das ihr Neffe?", fragte er unverwandt, worauf Isabella mit den Augen rollte und damit begann die beiden Beamten nach draußen zu geleiten.
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Paper Birds
Mystery / ThrillerEine schicksalhafte Nacht in der er sein Gedächtnis verlor und übrig bleibt nur eine Frage: Wer war Bo Carter? Antworten bekommt der 17jährige von niemandem, nicht mal von seiner eigenen Tante oder deren Freundin, die neben seinem Cousin, seine ganz...