Kapitel 1 - Verschwunden

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Stiles wachte auf. Schweißnass und mit einem gequälten Ausdruck im Gesicht. Alpträume. Mal wieder. Seit der Nogitsune ihn besessen hatte, wusste er nicht mehr genau, was Realität und was Traum war.

Eine Lampe erhellte den Raum und Stiles sah sich um. Weiße Wände, an welchen leere Regale hingen. Frontal des Bettes war eine Tür, welche sich öffnete. Herein trat der Mann, den Stiles gesehen hatte, bevor er in Ohnmacht gefallen war. Seine grünen Augen waren nun in einen gestressten Ausdruck getränkt, die hellbraunen Haare standen von allen Seiten ab und auf sein hübsches Gesicht hatten sich Sorgenfalten gelegt. Stiles bewunderte den Mann, ohne ihn wirklich zu kennen. "Du bist wach.", stellte Dean fest und Stiles nickte. "Wie.." er hustete. Seine Stimme klang heiser. "Wie lange war ich weggetreten?", fragte er und richtete sich etwas von dem Bett, auf welchem er lag, auf. "Zwei Tage.", meinte der grün-äugige wie nebenbei und Stiles verschluckte sich fast an der Luft. Er musste wieder husten und sah Dean ungläubig an. So lange war er noch nie weggetreten gewesen...

"Also du wirst dich wahrscheinlich fragen, was das für Wesen waren und-" weiter kam Dean garnicht. "Ich weiß, dass das Vampire waren. Habe zwar voher noch nie welche getroffen, aber ich bin dem übernatürlichem gegenüber ziemlich offen.", meinte Stiles. "Bist du ein Werwolfjäger? Nein warte, dann hättest du nicht die Vampire gejagt...Also, was bist du?", fragte er und Dean starrte ihn erst etwas verwirrt an. "Ich bin ein Hunter.", erwiderte Dean. "Ich jage alles. Dämonen, Vampire, Djschinns...Werwölfe auch.", grinste Dean. "Aber warum kennst du dich da aus? Ich meine, wie alt bist du? 15?" Stiles schnaubte. "Ich bin 17.", entgegnete er und sah sich nochmal um, bevor er sich durch die Haare fuhr. "In meiner Stadt war ich...nunja nennen wir es, der Junge, der mit dem Wölfen lief. Ich hab schon so einiges gesehen. Kanimas, Kitsunen, Werwölfe...Dämonen." Stiles schaute auf seine Hände. Er konnte sich erinnern, dass sie aufgeschürft gewesen waren. Sein Gesicht befühlte er ebenfalls, doch nichts. "Was ist mit mir passiert?", fragte er leise und sah den Mann vor ihm an. "Naja, wir haben einen Engel hier irgendwo.", grinste er und Stiles dachte, er würde sowas wie einen Engel auf seiner Schulter meinen. Sein Kopf legte sich schief und er schaute Dean misstrauisch an. Dean hob nur abwehrend die Hände, ging dann aus dem Raum ohne voher noch mit Stiles zu sprechen und kam wenig später mit einem Tablett in den Händen wieder. "Ich hab dir ein paar Sachen zu Essen gemacht. Immerhin hattest du zwei Tage nichts. Was möchtest du trinken? Wasser, Kaffee?" Dean stellte das Tablett auf Stiles' Beinen ab und sah den Jungen abwartend an. "Äh...Wasser.", antwortete Stiles' und besah sich die verschiedenen Speisen. Als erstes machte er sich über den Bacon her, während Dean wieder ging um mit einer Flasche Wasser zurückzukehren. Stiles nahm sie dankend entgegen, schraubte den Deckel ab und nahm einen großen Schluck.

"Also, wo bin ich hier überhaupt?", fing Stiles an zu fragen und sah sich um. "In meinem Zuhause", erklärte Dean und sah ihn an. "Was ist mit dir? Woher kommst du? Wie bist du bei den Vampiren gelandet?", fragte der Jäger und Stiles meinte, etwas misstrauen in seiner Stimme zu hören. War wohl auch verständlich, da die beiden sich, bis auf ihre Namen, nicht wirklich kannten. Natürlich war Stiles etwas überrumpelt, verwirrt und geschwächt, aber das kleine Lächeln, dass er an dem Gedanken an seine Heimat und seine Freunde hatte, konnte ihm niemand nehmen. "Beacon Hills", murmelte er kurz angebunden. "Ich bin in die nächste größere Stadt gefahren, weil-", er hielt kurz inne und rieb sich erschöpft über die Augen. "Mein Dad ist gestorben und ich habe alles für die Beerdigung organisiert.", erklärte er leise und merkte, wie er leicht in sich zusammen schrumpfte. "Mein Beileid.", sagte Dean leise und setzte sich auf die Bettkante. "Hast du Familie? Jemanden, zu dem du kannst?", fragte der Hunter und schaute dabei lieber auf seine Hände. Stiles dachte an Scott, dem er nur zur Last fallen würde, er hatte doch genug Probleme mit dem derzeitigen Rudel. Und ansonsten war da niemand, der ihn genug mochte. Also schüttelte der geschwächte Junge seinen Kopf, welcher niedergeschlagen nach unten hing. "Du-", Dean und Stiles sahen beide gleichzeitig auf und ihre Blicke trafen sich unweigerlich. Stiles fielen abermals diese atemberaubenden Augen auf, die jede Schattierung Grün beinhalteten die er kannte und auch die, die er nicht kannte. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass er den Atem angehalten hatte und als Dean schließlich weiter sprach, stieß Stiles zittrig die Luft aus. "Du kannst bei mir bleiben.", lächelte der ältere und musste sich eingestehen, dass der Junge schon etwas hatte, etwas das ihm das Herz erweichen ließ wie sonst nur Sammy es tat. Stiles nickte sanft, die Idee gefiel ihm, wo er Dean doch kaumkannte, entwickelte er sofort eine Vertrautheit, die ihm selbst etwas verunsicherte. "Brauchst du noch etwas?", fragte Dean lächelnd und stand langsam auf. "Naja außer einer Dusche, eigentlich nichts, nein", grinste der Jüngere und rümpfte etwas die Nase bei seinem Geruch. "Oh, na klar.", sagte der Grünaugige und holte schnell ein Handtuch. "Fühlst du dich stark genug aufzustehen?", fragte er dann und Stiles stemmte sich auf. "Muss ja", murmelte er und stand mit wackeligen Beinen auf.

"Wenn irgendetwas ist, ruf und ich bin sofort da", zwinkerte Dean und Stiles wurde schüchtern leicht rot, ehe er nickte und die Tür schloss. Schnell zog er sich aus und stellte fest, dass nicht mal ein blauer Fleck zurückgeblieben war. Er staunte nicht schlecht und stellte sich unter die Dusche, dann stellte er das Wasser ein und genoss das warme Wasser, welches auf seine Haut traf. Er wusste nicht genau, wie lang er unter der Dusche stand, doch da aufeinmal eine besorgte Stimme und ein lautes Klopfen an sein Ohr drang, ging er davon aus, dass es schon längere Zeit gewesen sein musste. Stiles stellte das Wasser ab und stieg zitternd aus der Dusche. "Stiles?", erklang wieder und dieser sah zur Tür. "Alles okay?", fragte Dean draußen und bekam nur ein kurzes "Ja" zurück. Er nickte und seufzte leise und entfernte sich dann langsam vom Bad, als er Stiles' Stimme nocheinmal vernahm. "K-kann ich frische Sachen bekommen?", fragte der Jüngere und Dean schlug sich innerlich vor die Stirn. "Na klar, ich lege dir etwas aufs Bett", rief er und suchte schnell ein paar Sachen von sich raus. Die graue Jogginhose und das ACDC Shirt würden Stiles wohl etwas zu groß sein, doch Dean befand, dass es nicht all zu schlimm war.

I n    B e a c o n   H i l l s

Das ganze Rudel war in Panik, als Stiles in die naheliegende größere Stadt gefahren war, um Besorgungen zu machen und dann nie wieder gekehrt war. Es waren Wochen vergangen, und besonders Scott und Derek wurden immer nervöser.

"Verdammt Scott, du weißt was passiert wenn wir so lang von einander getrennt sind!", knurte Derek wütend und Scott stieß ihn leicht von sich. "Ich weiß es Derek, aber ich kann nichts daran ändern! Du hättest es ihm sagen sollen, vielleicht wäre er dann noch hier!", warf Scott genauso wütend zurück und ließ Derek damit sprachlos im Raum stehen. Obwohl Derek es nur Scott erzählt hatte, merkte das ganze Rudel, was mit dem Alpha passiert war. Niemand wagte es jedoch, das Thema je anzusprechen.

Tage vergingen, dann Wochen und schließlich Monate, in welchen Derek auf der Suche war. Es fing an ihm  immer schlechter zu gehen, mit jeder Minute die verging.

Stiles war verschwunden.

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Huiii, hier mal ein etwas längeres Kap für euch, da ich so lang nicht da war.

Lasst mich wissen ob es euch gefällt und ob ihr eurerseits Ideen habt wie es weiter gehen könnte, vielleicht binde ich einige mit ein ;)

Peace out sweeties

xoxo littlepsycho

HΣLL IS CΩMIΠGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt