Alaska

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Er ging über die Straße. Der Wind durchfuhr seine Haare und ließ ihn erzittern. Die Bäume bogen sich leicht, die Äste formten knochendünne Schatten. Die Steine am Wegrand kullerten hin und her, fielen auf die Straße. Die Flaggen des riesigen Blumengeschäftes neben der Kreuzung erzeugten ein ruckartiges Geräusch. Die Laternen warfen ein schwaches Licht auf die schwarzen Steine des Weges. Die braunen Hochhäuser standen verlassen da. Im ersten Stock blitzten die Lichter des Fernsehers durch das Fenster. Etwas weiter entfernt bellte ein Hund. Drei Autos rasten über die Kreuzung, vorbei an ihm, gaben ihm Rückenwind. Der Himmel glänzte in einem Vakuum aus Punkten und Strichen, ähnelte dem Bild eines Kindes. Die Schatten zogen eine Geschichte über die rauen Platten des Bürgersteiges, führten ein Theaterstück auf. So war es jeden Abend, jeden Tag, an dem er dort entlang strich. Nach all den Jahren wusste er nicht mal mehr wieso. Doch er tat es,jede Nacht um dieselbe Uhrzeit. Gerade im Winter liebte er diese Spaziergänge, sie machten ihn nachdenklich. Jeden Tag hatte er ein anderes Thema, das ihn stundenlang beschäftigte, dort, auf der Straße, und auch später, in der kleinen, kahlen Wohnung. Oft waren es allgemeine, öffentliche Dinge, politische Themen, die jeden etwas angingen. Doch an diesem Abend war etwas anders. Er hatte nichts, über das er nachdenken konnte, ausser seinem Leben, Gott und der Welt. Doch so viele Jahre hatte er über ähnliche Dinge spekuliert. Diese Nacht sollte anders sein. Er wollte etwas erreichen mit seinen Gedanken. Die Welt konnte er nicht ändern. Doch sein Leben, dort war er der Einzige, der Zugriff hatte, sein eigener Chef und Coach, sein einziger Freund und Bruder. Er wollte sein Leben ändern, noch in dieser Nacht. So starrte er auf den Boden und blieb stehen. Sein Abbild befand sich neben den Zweigen der Tannen, auf dem kühlen Stein. In diesem Moment verstand auch er: Er war der Einzige, der ihn ändern konnte. Er war das Einzige, das er ändern konnte. Und noch in dieser Nacht begann er.
Er war der Mensch.

Hey Leute:)
Als kleine Info: Ich werde unter jedes Kapitel so einen Text schreiben, wo ich meine eigenen Texte kommentiere und euch ein paar Background-Infos schenke :D
Also...
Dieses... Ähm... Ja, was ist das eigentlich? Man könnte sagen eine Definition. Der Begriff klingt gut, sagen wir also die Definition. Die Definition wovon? Na klar, vom Menschen. Die Infos werde ich in drei Teile teilen :
1)Der Text
2)Die Idee
3)Meine Stellung dazu

1. Der Text beschreibt den Durchschnitt. Es wird erklärt, wie der Mensch immer das Selbe tut, sein Leben in der gleichen, alten Wohnung verbringt. Und irgendwann kommt der Punkt, jeder kennt und hatte ihn, an dem man sich ändern wird/will. Diesen Moment beschreibt der Text. Diese Definition kritisiert den Menschen, also auch mich selbst. Man entscheidet sich zu spät im Leben, etwas zu ändern. In dieser kurzen Erzählung dazu entscheidet mein "Mensch" diese Veränderung ganz spontan, in einer Situation, die Alltag ist. Dies soll bedeuten, dass man sich ändern sollte, wenn es am normalsten ist, am wenigsten nötig. Wenn man mal drüber nachdenkt, das Leben gibt es nur einmal(Yolo). Dabei werden jetzt viele denken: Drogen, Parties usw. Aber ich meine damit :Rafft euch auf, lebt euer Leben so, wie ihr es leben wollt, ändert etwas, macht das Beste draus. Das klingt albern, ja, aber es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder man lebt sein Leben zu schön wie es geht, gibt sich jede Chance, lebt allein und doch nicht einsam, steigert sich und arbeitet an einem selbst. Oder man lebt sein Leben wie es ist, macht das, was nötig ist, gibt sich keine Mühe oder zerstört es sogar noch mehr. Im Grunde genommen gibt uns das Leben eine Basis. Wir können daran arbeiten, auf das Fundament aufbauen, wir können es lassen, wie es ist, und wir können es zerstören. Jeder entscheidet das selbst, aber ich rate euch: Baut euch ein Leben auf diesem Fundament.

2.Die Idee kam mir letzte Nacht. Ich lag im Bett, konnte nicht schlafen. Ich habe das Fenster auf gemacht und die Gegend beobachtet. Das war alles.

3. Dieser Text bezieht sich insofern auf mich, als dass er mein Leben in einem zusammenfasst. Ich habe ein Fundament, aber ich nutze es nicht. Das wird sich jetzt ändern. Jeder ist, wie er ist, jeder hat seine Macken. Aber jeder bekommt haufenweise Chancen, man muss sie nur ergreifen. Ich werde mich ab jetzt auf mehr einlassen, diese Depri-Phasen ausblenden und mit einem Lächeln durch das Leben gehen. Wenn ihr euch fragt, wieso ich das jetzt so plötzlich entschließe: Man sollte sein Leben ändern, wenn man den Alltag lebt und wenn es am wenigsten nötig ist.

Ein kleines PS: Ich habe keine Ahnung, wieso ich das Kapitel "Alaska" nenne. Ich hatte so einen Drang dazu.

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