Prolog:

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''Bitte tu mir nicht weh'' ,flehte sie ihn an, obwohl sie genau wusste, er könne dem Drang nicht widerstehen. Er war dafür bekannt, dass er in der kleinen, kriminellen Stadt Unruhe verbreitet und sich die Frauen vor ihm fürchten. Für Taten wie diese hatte er seinen Ruf als geheimnisvoller, beängstigender Schläger verdient, wobei man sich nicht sicher sein konnte, ob er ein typischer Schläger war. Denn er war ruhig, einsam und sagte kaum etwas.

Sie versuchte ihre Hände aus den Fesseln zu lösen, die sie an den Stuhl hielten, wobei sich Klebeband immer tiefer in ihre Haut schnitt und die Armlehnen des Stuhles mit ihrer dunklen Flüssigkeit markierte. Vor Schmerz zitterte sie, ihre Atmung war unregelmäßig.

''Du weißt, dass ich das nicht kann'' ,antwortete seine tiefe Stimme und drang in ihr Gehör. Sie verlor all ihre Hoffnung und begann daran zu zweifeln, lebend aus dieser Situation zu kommen. Sie wimmerte und weinte, unter ihren Tränen flehte sie schreiend um Hilfe.

Die Tränen liefen ihr Gesicht runter als sie verzweifelt ihre Augen geschlossen hielt. Auf ihrer Wange war Blut aus Platz- und Schnittwunden welches sich durch die Tränen auf ihrem Gesicht verwischte. Das Mädchen trug am Kopf, dort wo die Stirn an den Haaransatz grenzt, eine schwer blutende Platzwunde. Bei seinem Übergriff war sie wohl gegen etwas gefallen oder jemand hatte ihr einen schweren Gegenstand brutal gegen den Kopf geschlagen. Sie hatte eine Schnittwunde auf dem Wangenknochen ein Stück unter ihrem Auge, aus der ebenso Blut trat.

Ihre Haut war schmutzig und von einem Schleier von Angstschweiß bedeckt. Ihr Puls raste, vor allem, als sie verstummte und ihren Peiniger ansah.

Er griff mit seiner Hand nach ihren langen braunen Haaren und zog ihren Kopf gewaltsam zurück. Ängstlich starrte sie hoch in sein Gesicht. Sie wimmerte leise und versuchte ihre hektische Atmung zu kontrollieren, da sie am Stuhl gefesselt nichts dagegen unternehmen konnte und nicht riskieren wollte verletzt zu werden. Seine braunen Augen verdunkelten sich, schimmerten in dem schwachen Licht des Zimmers indem sie waren als sie ihn ansah während er über ihr, in nicht großer Distanz, runter gebeugt war.

Ihre Augen flehten ihn an, doch Seine blieben ohne jeden Ausdruck von Gefühlen. So war er. Kalt und unberechenbar. Eine Person, vor der man Angst haben musste. Es gab keine andere Wahl, denn würde man sich ihm anvertrauen, oder ihm aus dem Weg gehen, man würde so enden wie sie -an einen Stuhl gefesselt, unter Angst und voller Schmerz.

Langsam atmete er gegen ihr Gesicht. Sein warmer Atem legte sich auf ihre Haut bevor er seine Lippen dominant auf Ihre legte.

Sein Opfer kostete seinen Geschmack.

Er schmeckte hauptsächlich nach Alkohol und Zigaretten, das war unbestreitbar. Angewidert fing sie an zu weinen und drehte ihren Kopf weg. Der dunkel gekleidete, junge Mann wollte nicht, dass sie so reagiert.

Wütend ging er einen Schritt zurück. Er stand ein Stück vor ihr, etwas vom Stuhl entfernt und neben dem dunklen, unauffälligen Schatten als sein letzter Schritt verstummte und nur sein Herzschlag gehört zu werden schien. Kurz stand er still. Alles war ruhig, selbst sie verstummte und versuchte so ruhig wie möglich zu atmen. Solange, bis sich sein Kiefer anspannte, der Herzschlag ein wildes Pumpen war und er mit der Faust gegen ihr zartes Gesicht schlug.

Sie verlor ihr Bewusstsein.

Er schüttelte seine Hand nach der Handlung. Fast so als wolle er den Schmerz loswerden. Kurz konnte man sehen, dass seine Knöchel abgeschürft waren. Das still gewordene Mädchen hatte nun eine weitere Wunde. Ihre Lippe war nun auf der linken Seite aufgeplatzt und blutete. Er begann leise Worte zu flüstern, sah so aus als würde er an sich zweifeln. Dann bildeten sich merkwürdiger weise Tränen in seinen Augen und er schien nicht Herr über seines Körpers gewesen zu sein.

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