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Ich saß in meiner Mittagspause, da sah ich schon wieder wie mich blaue Augen anfunkelten. Seine braunen zerstrubbelten Haare stachen mir in meine Augen. Es ist seit Tagen so, ich starre ihn heimlich an und er zurück. Vielleicht war das soetwas wie unser Gemeinsames geworden. Keiner von uns unternahm etwas dagegen. Vielleicht war es das was so bleiben sollte. Ich musste bald wieder los. Aber ein paar Minuten hielt ich es hier noch aus. Über Tische und Bänke starrten wir uns noch immer verträumt an. Ich dachte daran wie ich seine Hände halten konnte, er meine sanft drückt. Vielleicht war es einfach nur zum träumen gedacht. Oder vielleicht bildete ich ihn mir einfach nur ein? Denn niemand konnte so blaue Augen haben. Jetzt war er wieder mit starren an. Peinlich berührt guckte ich auf mein Smartphone, ich musste jetzt gehen. Ich stand auf, überrascht blickte er dann auch von mir weg. Verstand er nicht worauf das hinauslief? Ich gehe wieder und er auch sicher nach einiger Zeit. Schließlich stand ich schon auf der Rolltreppe. Er sah traurig aus. Ich konnte ihn doch nicht einfach so da lassen. Eigentlich schon aber, ich hatte das Gefühl das es heute auf etwas anderes hinauslaufen musste. Was mir auffiel, wir hatten noch nie ein Wort miteinander gewechselt, doch bekannt kam er mir vor. Ich konnte mir seine Stimme trotzdem nur vorstellen. Aber ich hatte heute nur noch eine Chance, vielleicht war es ja auch meine letzte Chance, für immer. Klingt ziemlich hart, für immer. Eine Ewigkeit, nicht wahr? Ich sah wieder meinen Platz, wo ich wie jedes mal saß und meine Nudeln verdrückte. Ich sah ihn wieder, ich rannte zu ihm rüber. Er schreckte aus seinen Gedanken hoch. Ich setzte mich ihm gegenüber. Wir sagten noch immer nichts. Das bewies mal wieder, dass Stille manchmal auch schön sein konnte. Wieder strahlten seine Augen, "Wie lange machen wir das jetzt?" lachte er. Ich hatte keinen Schimmer, Tage? Wochen vielleicht? "Ich weiß nicht" stimmte ich in das selige Lachen ein. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Also wurde es wieder still. Unsere Hände lagen auf dem Tisch, wie lange ersehnt nahm er endlich meine Hand. Er stand auf, verdutzt sah ich ihn dann an. "Ich muss los" sagte er monoton. Und schon saß ich allein auf der Bank.

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