Dann strahlt er mich an und reibt seine Hände."Fangen wir an!"
Die Ketten halten mich, lassen mich nicht los, meine Lungen sind luftleer, ich drehe meinen Kopf hin und her, immer wieder.
Plötzlich ist er weg.
Wo, wohin?!
Der Raum wird dunkel, alles dunkel. Nichts da.
Nur er. Irgendwo.
Ich höre.
Schritte. Italienische Designerschuhe.
Ein Lachen. Nirgendwo her. Von überall.
Dessen Hall. In meinen Ohren.
Schritte klacken weiter, machen sich nicht die Mühe, zu schleichen oder lautlos zu sein, kommen näher, immer näher, von überall her, zu mir, immer näher, näher, näher.
Stille.
Ein Atemzug streicht über meine Haut. Ganz sachte. Er steht neben mir, direkt neben mir.
Wieder ein Lachen. Weit weg.
Wer ist da? Wer lacht?
Mein Kopf dreht hin und her. Ich sehe nicht, bin blind.
Wieder ein Lachen, ein leises, gefährliches. Es ist so nah. Steht er neben mir?
Ich drehe meinen Kopf und blicke in seine Augen. Sie leuchten in der Dunkelheit.
Sind sie weiss?!
Ich will schreien. Aber ich bleibe still. Kein Laut. Ausser sein Lachen und das Klacken der Designerschuhe.
Die massgeschneiderten Schuhe laufen auf mich zu. Sie laufen von mir weg.
Plötzlich Stille.
Nichts.
Dunkelheit, Stille, Sturm.
Es ist laut.
Nichts.
"Wollen wir spielen, kleine Daisy?"
Ein weit entferntes Lachen. Es kommt immer näher, immer schneller. Es steht neben mir.
Ein Luftzug . Meine Nackenhaare stellen sich auf.
Ein Flüstern. Von Worten. Sie ergeben keinen Sinn. Sie sind logisch.
"Du hast mir noch immer keine Antwort gegeben."
Er ist neben mir, flüstert in mein Ohr, ich drehe den Kopf, weisse Augen, eine lächelnde Drohung, neben mir,neben mir, neben mir.
Ich will schreien. Kein Laut. Nichts.
Stille.
"Weisst du, heute ist ein besonderer Tag. Erinnerst du dich noch?"
Ein Flüstern, eine unmissverständliche Drohung.
Meine Gedanken. Kreuz und quer in meinem Kopf. Er ist leer. Nichts da und doch alles.
Was will er? Was ist heute? Ich will mich nicht erinnern. Ich muss.
Was ist nur los? Was passiert hier? Ich weiss es nicht.
Keine Zeit, keine Tage, keine Nächte, nur Grau und Gelb, manchmal Rot und ganz wenig Grün.
Keine Erinnerung. Irgendwo vergraben, weit weg.
Schweigen.
"Dann tut es mir ausserordentlich leid, meine liebe Daisy, aber dann muss ich zu anderen Mitteln greifen."
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Hide and Seek
HorrorEin gefährliches Spiel. Zwei Spieler. Und die Grenze zur Verrücktheit. *** Daisy ist umgeben von Grau. Es lacht. Wie immer. Sie sitzt in einem kleinen Kellerraum im Haus ihres Peinigers. Oft spielen sie, Daisy und ihr Entführer. Ein gefährliches Spi...