Ein klärendes Gespräch

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Am nächsten Morgen weckten mich ein lautes Piepen und der Geruch von Eiern und Bacon. Sofort machte sich die tägliche Übelkeit am morgen bemerkbar und ich hastete unauffällig auf Klo, damit Rico keinen Verdacht schöpfen konnte. Obwohl ich mir sicher war, dass er der letzte sein würde, der erraten könnte, dass ich Schwanger von ihm war. Er war dafür manchmal einfach zu....naja...zu oberflächlich was den Zustand von Personen anging, um das mal lieb auszudrücken. Nachdem ich mein nun seid 3 Monaten tägliches Erbrechen und meine morgendliche Badroutine hinter mich gebracht hatte, schlurfte ich müde in die Küche. Ich war definitiv kein Morgenmensch und da gestern Nacht auch noch ziemlich kurz gewesen war war meine Laune momentan am Tiefpunkt. Der Tresen in der Küche war gedeckt mit allem was ich im Kühlschrank hatte. Momentan war das nämlich ziemlich viel, da ich durch die Schwangerschaft zu einem regelrechten Fressmonster geworden war. So wie vor 4 Monaten noch stand mein Kaffee an meinem Platz an dem Küchentresen ich schüttelte den Kopf. "Guten Morgen", grinste Rico mich an "Seid wann hast du so viele Sachen fürs Frühstück da? Du hast doch sonst nie gefrühstückt?", fragte er als wäre zwischen uns nie etwa passiert. Wollte der jetzt ernsthaft einen auf Friede Freude Eierkuchen machen und da weiter machen, wo wir....nein wo ER!...vor 4 Monaten aufgehört hatte? Ich war eigentlich nicht nachtragend, aber man konnte doch wirklich nicht von mir verlangen, dass ich so tat als wäre nichts passiert oder? "Das geht dich nichts an...", murrte ich und setzte mich auf einen Barhocker. Plötzlich spürte ich ein leichtes Vibrieren an meinem Bauch und ich legte ganz automatisch meine Hand darauf. Zum Glück trug ich einen großen Pullover, sodass meine Babykugel nicht auffiel. Mich packte mein schlechtes Gewissen. Ich wusste, dass ich es ihm sagen musste. Er hatte es zwar meiner Meinung nach nicht verdient, aber er hatte ein Recht darauf es zu erfahren. Ich linste auf meinen Kaffee und war einfach froh, dass ich den Koffeinfreien in die alte Dose getan hatte, sodass es nicht auffiel, dass ich eigentlich keinen Kaffee mehr trank wegen meiner Schwangerschaft. "Gut geschlafen du Morgenmuffel? ", grinste Rico und ich wurde wütend. "Ist das dein ernst Rico?! Willst du jetzt wirklich so tun als wäre zwischen uns nichts passiert? Schön und gut, dass ich dich hier für ein paar Tage wohnen lasse und ja ich habe auch gestern abend bei dir geschlafen! Aber hast du wirklich gedacht ich falle dir um den Hals nur weil du wieder da bist? Ich vergesse alles was du getan hast nur weil du wieder auftauchst und mache wieder einen auf happy Family mit dir? Glaubst du das wirklich Rico?!", schrie ich und Tränen sammelten sich in meinen Augen. Diese scheiß Hormone... "Ellie ich...", stammelte Rico und schaute nach unten wie ein schuldbewusster Schuljunge. "Was Rico?! Was ich?! Guck mir doch mal in die Augen, wenn du mit mir redest?! Du hattest ja nicht mal den Mumm dazu mit mir persönlich Schluss zu machen! Du hast mir einfach nur einen Zettel geschrieben und ich kam mir vor wie in einer schlechten Liebesschnulze! Ist dir eigentlich klar wie sehr du mich verletzt hast? Wegen dir konnte ich tagelang nicht schlafen, nicht essen und habe alles vernachlässigt, was mir irgendwie am herzen liegt. Aber anscheinend war ich dir völlig egal. Ich habe fast unser....", ich riss erschrocken die Augen auf und verstummte. Fast hätte ich ihm verraten, dass ich schwanger war. Doch anscheinend hatte er es nicht mal gemerkt. Er haute mit seiner Faust auf den Tresen. "Dachtest du wirklich ich hätte das alles freiwillig getan?! Für wie egoistisch hältst du mich eigentlich Elina! Ich habe das alles nur getan um dich zu schützen. Verdammt noch mal du bist mein Leben?! Dachtest du wirklich es war einfach für mich dich einfach da liegen zu lassen? Dir diesen scheiß feigen Zettel zu schreiben und die Person zu verlassen die ich über alles liebe?!", schrie er. Ich zuckte nicht mal zusammen. "Aber wieso hast du es dann getan?!", schrie ich zurück. Er schaute weg. "Ich....ich kann es dir nicht sagen Elina..." Rico stand mit dem Rücken zu mir am Fenster und ich trat hinter ihn. "Rico wieso hast du das getan? Es kann doch nicht so schlimm sein!" Rico drehte sich abrupt um und funkelte mich an. "Du hast keine Ahnung Elina! Null! Ich bin gefährlich! Solange du bei mir bist bist du grundsätzlich in Gefahr und ich könnte nicht damit leben, wenn du stirbst! Ich wollte immer Kinder mit dir! Dich heiraten! Aber ich bin einfach nicht der richtige für dich....leider.", zum Schluss sprach er immer leiser und fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht. "Ich bin schwanger!", brach es plötzlich aus mir heraus.

Du warst einfach weg!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt