#2 Schreckliche Nachricht

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Ich glaubte den Grund für meine Migräne nun zu wissen.

Das Buch viel mir fast aus den Händen, doch ich konnte es gerade noch packen, bevor es herunter fiel. Ich starrte die Zeilen an, in denen das Furchtbare stand. Ich konnte nicht fassen, was da schwarz auf weiss geschrieben wurde. Es wollte einfach nicht in meinen Kopf. Ich las den Satz immer und immer wieder und ich konnte ihn drehen und wenden wie ich wollte, doch er wurde einfach nicht besser. Anscheinend wurde die Pearl wieder einmal angegriffen, aber nicht so wie jedes Mal. Es kamen nur drei Gestalten aufs Schiff und die hatten es nur auf Jack abgesehen. Sie hatten keinen anderer Matrose angegriffen, doch Mr. Gibbs war der einzige, der wach war und Jack verteidigen konnte. Doch die Gestalten schlugen ihn zu Boden und er wurde sofort bewusstlos. Doch erst jetzt kam der schreckliche Teil des Tagebucheintrags:

Als ich wach wurde und mir die Ereignisse wieder in den Sinn kamen, stand ich sofort auf und eilte in Jacks Kajüte. Ich stiess die Tür auf und eilte ins Zimmer, doch ich blieb abrupt stehen als ich Jack auf dem Bett sah. Er lag da als würde er schlafen, doch sein Bettlacken war Blutdurchtränkt. Ich hetzte zu ihm und legte meine Finger auf seine Pulsschlagader.

Stille.

Der berühmte Jack Sparrow war tot!

Ich stürzte mich auf ihn und umklammerte ihn. Eine einsame Träne lief meine Wange hinunter. Er war der beste Captain und Freund, den man sich wünschen konnte. Ich stand wieder auf und merkte, dass ein Zettel auf der Kommode neben Jacks Bett lag. Ich las ihn und war nicht erstaunt, was drauf stand. Doch das tut hier nichts zur Sache.

Weiter konnte ich nicht mehr lesen, denn mir strömten ganze Tränenbäche meine Wangen runter. Die Vorstellung, Jack ist gestorben, war einfach unerträglich. Erstmals merkte ich, wie viel mir Jack eigentlich wirklich bedeutete. Viel mehr als ich bisher gedacht hatte. So fasste ich einen Entschluss. Ich werde Jack nicht seinem Schicksal überlassen und ihn retten. So stand ich auf und war erstaunt, dass ich nichts mehr von den Kopfschmerzen spürte. Als ich einen Blick auf die Uhr warf, stellte ich fest, dass es erst viertel nach sieben abends war. Da meine Eltern und meine Schwester noch am essen waren und sie dachten, dass ich fürchterliche Kopfschmerzen hatte, würden sie wahrscheinlich heute nicht mehr nach mir sehen. So konnte ich ungestört Jack besuchen gehen. Wenn ich Glück hatte, war sogar mein Grossvater unten und dann würden meine Familie ein paar Spiele spielen. Das dauert meistens bis spät in die Nacht. Bis dann wäre ich schon lange wieder zurück.

Ich hatte meinen Entschluss gefasst. Heute Abend noch, werde ich zu Jack ins 18. Jahrhundert reisen und ihn, zu uns in 21. Jahrhundert holen! Ich war mir vollkommen bewusst, dass ich mit dieser Tat gegen die grösste Zeitreise-Regel verstossen werde, aber ich war mir sicher, die Piratenwelt würde es mir eines Tages danken. So ging ich zur Truhe neben meinem Nachttisch und öffnete sie. Ihn ihr lagen nur Bücher und auch wenn man sie ganz ausräumt, war am Schluss nur noch der Boden zu sehen. Doch wenn man den Boden anhebt, kam darunter ein Geheimfach zum Vorschein. Darin lagen die Kleider, die mir Jack gegeben hatte. Dies waren ein lockeres weisses Hemd, ein ganzes Kleid und einen Mantel. Ausserdem hatte er mir bei meinem ersten Besuch noch ein Paar Stiefel und einen Gürtel in die Hände gedrückt. Das Kleid hatte ich ein wenig verändert. Ich hatte es gekürzt und enger genäht. Nun war es ein typisches, braun-schwarzes Kleid, dass mir aber nur knapp bis knapp unter die Knie kam. Oben war es etwas enger und taillierter.

Ich zog alles rasch an und band ich mir den Gürtel um die Hüfte. Zum Schluss hüllte ich mich in dem Ledermantel ein und betrachtete mich im Spiegel. Ich fand, ich sah gut aus. Wie eine wilde Piratin aber nicht zu freizügig. Doch etwas fehlte noch. Schnell holte ich mein violettes Bandana heraus und band es mir um den Kopf. Dann warf ich nochmals einen prüfenden in den Spiegel und ich war zufrieden. Ich schloss meine Zimmertüre und legte meine selbst gebastelte Samantha Attrappe aufs Bett, damit es so aussah, als würde ich im Bett liegen und schlafen.

Jetzt konnte mein Ausflug beginnen. Ich setze mich aufs Bett und holte das Buch hervor. Ich suchte mir das Datum, drei Tage vor Jacks Tot aus und legte meine fünf Finger auf die Seite. Sofort merkte ich, wie sich das altbekannte Gefühl um mich legte und mich in einen Strudel aus Farben zog.

Newcomer || Johnny Depp FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt