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Den nächsten Tag verbrachte ich Großteils im Bett und schaute mir irgendwelche Serien an. Als ich das erste Mal auf die Ihr schaute, war es bereits 4 Uhr nachmittags und ich beschloss, dass wohl aufstehen sollte um die Aufgaben für den nächsten Tag zu erledigen. Nochmal durfte ich bestimmt nicht zuhause bleiben.

Ich brütete gerade über einer Physikaufgabe über Induktion, als es an der Tür klingelte. Meine Eltern waren beide nicht zuhause, was wohl bedeutete, dass ich die Tür öffnen musste.

Träge stand ich auf und schlurfte die Treppe herunter. Es klingelte ein zweites Mal und ich stöhnte auf. "Ja doch! Ich bin unterwegs!", brüllte ich der Haustür entgegen.

Als ich nach einer gefühlten Ewigkeit die Tür öffnete, war ich ähnlich geschockt, wie gestern, nur dass dieses Mal nicht Alex vor der Tür stand, sondern Emily und ich nicht in eine Schockstarre verfiel.

Sofort übermannten mich Scham, Reue und Schuldgefühle.

"Hey meine Süße! Wir geht es dir?", fragte sie, umarmte mich zur Begrüßung und trat ein.

"Ich... äh... was machst du hier?", fragte ich irritiert.

"Ich hab gehört, dass du krank bist, und dachte ich komme dich besuchen, um zu schauen, wie es dir geht", erwiderte die mit einem Lächeln.

'Moment... Das hat sie mich nie gemacht...'

"Und ich wollte mit dir über was reden. Über den Abend von Alex' Party."

'Ahh okay! Das war es... warte WAS?! Sie wollte mir über Alex Party reden? Scheiße, scheiße, scheiße! Sie muss es herausgefunden haben!'

Nervös tippelte ich auf einer Stelle. "Äh... was.. was ist denn am Alex Party passiert?"

"Als ob du das nicht wüsstest! Du warst doch dabei!", erwiderte Emily und ließ sich aufs Sofa fallen! ' Oh Nein! Sie weiß wirklich Bescheid! Das war's. Mein Leben ist vorbei! Aber warum reagiert sie so komisch?'

Ich setzte mich ihr gegenüber und starrte auf meinem Schoß. Ich konnte sie ansehen. Ich war einfach so beschämt!

"Und.. naja... was sagst du dazu?", fragte ich vorsichtig.

Emily seufzte. "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich bin irgendwie enttäusche, aber auf der anderen Seite habe ich es auch erwartet, weißt du? Es war irgendwie mittlerweile offensichtlich."

"Warte...", ich war schockiert! Hatte sie die ganze Zeit von meinem Gefühlen gewusst und es war ihr egal gewesen wie sehr die mich verletzt? Nein! Das konnte einfach nicht sein! "Wovon sprichst du?"

"Na von meinem und Alex Gespräch im Flur!" Sie hatte mich also doch bemerkt aber ignoriert?

"Alex und ich wollten an diesem Abend 'einen Schritt weiter gehen', wenn du verstehst was ich meine", fuhr sich fort und ich nickte, ja das hatte ich mir schon gedacht, "beziehungsweise Nein. Ich wollte einen Schritt weiter gehen. Er hat all meine Andeutungen galant übergangen. Ich bezweifle, dass er nicht verstanden hat was ich wollte... und an dem Abend, hab ich versucht ihn zu verführen, aber irgendwie hat das nicht funktioniert. Ich war zu betrunken und war anscheinend nicht so verführerisch wie ich dachte."

Was sie nicht sagte! Sie war ziemlich aufdringlich und anhänglich gewesen...

Mich störte etwas an dem, was die gesagt hat. Als mir auffiel was, was ich schockiert. "Emi, du warst bereit betrunken deine Unschuld tu verlieren?"

Emily kicherte. "Unschuld? Du bist so süß Lisschen! Nein eigentlich nicht, aber ich kann dich beruhigen. Meine 'Unschuld' wie du es so schön nennst, habe ich letztes Jahr verloren. Du weißt doch, ich war über die Sommerferien in England auf Sprachreise. Da habe ich jemanden kennengelernt. Er hieß James und wir haben uns von Anfang an gut verstanden. Und aus uns wurde schnell mehr als nur Freunde!" Sie lächelte bei dem Gedanken an ihn.

Ich würde wütend! Wir konnte sie mir das verheimlichen? Ich wusste nicht mal, dass es einen James gab, geschweige denn, dass die zwei zusammen waren. Und war das nicht in der Zeit, als ich anfing mit Alex auszugehen?

"Emi? Warst du da nicht schon mit Alex zusammen?", fragte ich vorsichtig.

"Nicht wirklich, Nein. Wir waren zu diesem Zeitpunkt schon zwei, drei Mal mit einander aus und ja wie haben auch schon ein bisschen miteinander rungeknutscht, aber Gefühle hatte ich noch keine für ihn. Also zumindest keine romantischen. Ich mochte ihn, sehr sogar. Aber Herzklopfen, hatte ich nicht. Bei James war das irgendwie anders. E hat sofort gefunkt zwischen uns beiden. Aber er lebt ja in London. Das hätte nicht funktionieren können. Auch wenn ich ihn ehrlich gesagt immer noch vermisse. Aber... ich bin glücklich mit Alex."

"Weiß Alex davon?", ich war total platt von ihrem Redeschwall und es machte mich fertig, dass sie mir das fast ein Jahr verheimlicht hat.

"Natürlich nicht! Bist du wahnsinnig? Er hätte mich doch sofort verlassen! Das wäre zumindest das was ich getan hätte."

Ich schluckte schwer. Ich ermahnte mich zur Ruhe, da ich kurz vor dem Ausrasten stand. Mein Hals war plötzlich trocken. Ich räusperte mich. "Hast du noch Kontakt mit diesem James?", krächzte ich. "Nicht wirklich. Je mehr Zeit ich mich Alex verbrachte, desto weniger schrieb ich mit James. Es wäre einfach zu auffällig gewesen. Alex ist doch immer so eifersüchtig weißt du?"

"Liebst du Alex überhaupt?", platze es aus mir heraus und leider etwas zu schnippisch. Ich hätte mich selbst Ohrfeigen können, aber Emily schien es gar nicht zu bemerken.

Sie überlegte, sehr lange! Schließlich antwortete sie: "Also eigentlich ja... naja. Ich hab ihn sehr sehr gern und ich fühle mich wohl bei ihm. Es ist ganz anders als mit James, nicht so intensiv, aber auch irgendwie schön, verstehst du was ich meine? Ich möchte ihn nicht verlieren! Und wie passen einfach so gut zusammen, also rein optisch meine ich. Findest du nicht auch?...."

Langsam wurde ich rasend vor Wut. Sie liebte ihn nicht, wollte ihn aber nicht aufgeben WEIL SIE SO GUT ZUSAMMEN AUSSAHEN?!

"... Aber deswegen bin ich ja gar nicht hier. Ich wollte eigentlich deinen Rat zu dem, wie er mit mir umgegangen ist! Also ich hab schon gemerkt, dass bei uns in letzter Zeit die Luft raus ist, aber welcher Junge lehnt so ein Angebot denn ab?"

"Vieleicht ein Junge der noch genug Abstand hat, um seine Freundin nicht bei der erst besten Gelegenheit flach zu legen, wenn diese sich ihm Sturz besoffen anbietet! Glaubst du wirklich, dass Alex so wenig Anstand hat? Sei sich lieber froh, dass er dafür gesorgt hat, dass du heil nach Hause kommst!", sagte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. Ich hatte Probleme meine Wut unter Kontrolle zu halte.

"Ja, Nein, stimmt. Du hast ja Recht. Ich glaube ich mache mir einfach zu nen großen Kopf um die ganze Sache", sagte sie erleichtert und stand auf, "ich danke Dir! Du hilfst mir wirklich immer! Manchmal habe ich das Gefühl, dass du Alex besser kennst als ich!" Sie sagte es scherzhaft, aber schlimmer weise war da leider etwas dran.

Emily umarmte mich zum Abschied und ging nach Hause.

Als ich das gerade Geschehene verarbeitet hatte, kehrte mein schlechtes Gewissen zurück, nur ungefähr zehn Mal so stark wie vorher! Jetzt hatte ich nicht nur mit ihrem Freund geschlafen, ich hatte sie auch noch dafür verurteilt, dass sie etwas mit diesem James hatte und war wütend geworden. Wie konnte ich mir so falsch sein?

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Hier Kapitel 5
Ich hoffe es gefällt euch.

Frage an euch : Wer kann erklären was Induktion ist? 😉

Ich freu mich auf eure Antworten und schönes Wochenende

Lg
Ellie

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 27, 2016 ⏰

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How I destroyed everythingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt