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Als seine Lippen meine berührten, war es, als würden tausend Schmetterlingen in mir explodieren. Der Kuss war nur kurz und keusch, doch schon reichte das aus, um mich völlig aus der Bahn zu werfen. Es dauerte eine Weile bis ich realisierte, was gerade geschehen war. Alex und ich hatten uns geküsst! Für einen kurzen Moment war ich erfüllt von reinem Glück. Doch dann wurde mir schlagartig bewusst, dass er mit meiner besten Freundin zusammen war. Was hatte ich getan? Wie konnte ich das nur tun?

Vorsichtig öffnete ich meine Augen und schaute in das erstaunt Gesicht von Alex.

"E...Es tut mir leid!", stammelte ich und wandte mich beschämt zum gehen. Doch er hielt meine Hand fest und zog mich wieder an sich. Ohne Umschweife drückte er seine Lippen auf meine und ich vergaß einfach alles um mich herum. Dieser Kuss war intensiver als der erste. Nichts, rein gar nichts zählte außer mir und ihm. Dieser Kuss war das schönste was mir bisher passiert war.

Irgendwann spürte ich eine Tür in meinem Rücken. Wir mussten uns wohl durch den Flur bewegt haben und ich hatte das nicht mal bemerkt. Alex hob mich hoch und ich schlang die Beine um seine Hüften.

Irgendwie musste ich die Türklinke herunter gedrückt haben, denn plötzlich fielen wir rücklings in den Raum herein, sodass ich hart auf dem Boden aufschlug und Alex auf mir landete. Ich verzog das Gesicht. Das hatte echt weh getan. Alex stützte sich auf seine Ellbogen und musterte mich. "Alles okay?" Ich nickte. Es war so typisch, dass mir so etwas passierte. Niemand außer mir wäre in der Lage gewesen, so einen schönen Moment auf eine so trampeltier-artige Weise zu zerstören. Nach einem kurzen Moment war Stille begannen die beide zu lachen. Irgendwie war die ganze Situation absurd.

Alex stand auf und zog mich mit sich. Er schien für einen Moment zu überlegen, dann wandte er sich ohne ein weiteres Wort Richtung Tür. Das tat weh, sehr sogar. Wie konnte er nach dem was gerade passiert war einfach so gehen?

In der Tür blieb er stehen und schien ein weiteres Mal zu überlegen. Er bleibe eine ganze Weile regungslos dort. Dann ging alles ganz schnell. Er schmiss die Tür ins Schloss und drehte sich ruckartig zu mir um, um mich ein drittes Mal an diesem Abend zu küssen. Doch dieses Mal fordernder. Er drängte mich rückwärts, bis ich eine Bettkannte in meinen Kniekehlen spürte. Seine Hände begannen über meine hüfte zu streicheln und wanderten schließlich zu den obersten Knöpfen meiner Bluse. Blitzschnell umschlossen meine Hände seine um ihn davon abzuhalten mein Oberteil aufzuknöpfen. Wollte Ich das wirklich? Mal abgesehen, dass ich kurz davor war mir den Freund meiner besten Freundin zu schlafe (um ehrlich zu sein dachte ich in diesem Moment gar nicht daran), war ich noch Jungfrau und mir war nicht klar, ob ich meine Unschuld heute Abend verlieren wollte.

Alex nahm meine Hände in seine und beendete den Kuss. Er schaute mir tief in die Augen. "Wir müssen nicht wenn du nicht willst!", sagte er leise. "Das ist es nicht", gab ich zu, "es ist nur... ich... ich hab mich nie..." ich drehte meinen Kopf weg, damit ich ihn nicht anschauen musste. Ich schämte mich für meine Unreife. Alex kicherte. "Das muss die doch nicht peinlich sein! Wie gesagt. Wir können auch aufhören, wenn du das möchtest." Als er das aussprach, wurde mir klar, dass ich das gar nicht wollte. Ich wollte ihm nahe sein, näher als ich gerade war.

Ich schaute ihn wieder an. "Das möchte ich aber nicht!", sagte ich und stellte mich auf die Zehenspitzen um ihn zu küssen.

Als er dieses Mal versuchte mir die Bluse auszuziehen, hielt Ich ihn nicht nur nicht davon ab, ich half ihm sogar noch dabei. Ich fühlte mich in diesem Moment so schön und begehrt und ich wollte einfach nicht, dass das aufhört.

Am nächsten Morgen wurde ich durch das kitzeln der Sonnenstrahlen im meiner Nase geweckt. Ich fühlte mich so gut wie schon lange nicht mehr.

Langsam öffnete auch die Augen und streckte mich. Dabei rutschte meine Decke ein Stück herunter und ich bemerkte, dass ich nackt war. Und das war der Moment und dem mir die Geschehnisse der letzten Nacht wieder einfielen. Alex, der Kuss und der Sex.

Oh mein Gott! Was hatte ich nur getan? Ich drehte meinen Kopf zur Seite und entdeckte den schlafenden Alex neben mir. Ich tat das erstbeste was mir einfiel: Ich ergriff sie Flucht. Vorsichtig stand ich auf und Griff nach meinen Klamotten. 'Keine ruckartigen Bewegungen! Er darf nicht aufwachen!', ermahnte ich mich zur Ruhe

Auf dem Weg nach Hause versuchte ich die Erinnerungen an die vergangene Nacht zu verdrängen, doch es gelang mir nicht wirklich. Ich spürte immer noch jede seiner Berührungen auf meiner Haut, jeden Kuss den wir geteilt hatten. Doch egal wie schön diese Erinnerungen auch waren, jede einzelne sorgte dafür, dass ich mich einfach miserabel fühlte. Ich hatte meine beste Freundin auf die schlimmste Art und Weise hintergangen! Ich hatte mir ihrem Freund geschlafen! Wer tut sowas? Wie widerlich muss man sein um sowas zu tun?

Ich fühlte mich so dreckig und schlecht! Als ich zuhause war, stellte ich mich erst einmal unter die Dusche und schrubbt mich von oben bis unten ab, aber nichts half gegen das Gefühl und ich konnte einfach nicht damit umgehen!

Den ganzen restlichen Sonntag verbarrikadierte ich mich in meinem Haus und verbrachte die Zeit damit mir Vorwürfe zu machen. Mein Handy ließ ich abgeschaltet. Ich hatte zu viel Angst, dass ich eine Nachricht von Emily oder von Alex oder von sonst wem erhalten könnte und dann nicht wüsste was ich Antworten soll, oder noch schlimmer, dass jemand herausgefunden hat, was ich getan habe und mir das über diesen Weg mitteilte.

Als der Abend näher rückte, begann ich mir Sorgen zu manchen. Was sollte ich tun, wenn ich einen von ihnen morgen begegnete?

Ich beschloss ihnen einfach so gut es ging aus dem Weg zu gehen. Zu Kursen, die ich gemeinsam mit Emily oder Alex hatte, kam ich später, damit ich mich nicht zu ihnen setzen musste, den Raum verließ ich extra früh und hielt mich in den Pausen in den Fluren auf oder auf der Mädchentoilette. Ich überstand den Montag und den Dienstag ohne irgendwelche Zusammenstöße mit Alex oder Emily und als ich Dienstagnachmittag zuhause war dachte ich schon, ich könnte bis zu meinem Abschluss einfach so weiter machen. Doch da hatte ich meine Rechnung leider ohne Alex gemacht.

Ich war vielleicht seid etwa einer Stunde zuhause und hatte gerade genüsslich in ein Brötchen gebissen, als es an der Tür klingelte.

Mit meinem Brötchen in der Hand ging ich zur Tür und öffnete sie. Alex stand auf der Türschwelle und schaute mich unsicher an.

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Guten Abend meine Lieben :)
Ich hoffe euch gefällt Kapitel 3
Alles Liebe
Ellie :)

How I destroyed everythingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt